Vor- und Nachteile von Kreissägen
Alle Kreissägen können geradeaus sägen – doch Spezialisten dieses Maschinentyps bieten zusätzliche Möglichkeiten.
Eine Kreissäge gehört zur Grundausstattung jeder Heimwerkstatt – doch welches Modell erfüllt die eigenen Anforderungen am besten? Schon bei der klassischen Handkreissäge besteht die Auswahl zwischen preiswerten Modellen mit Pendelhaube und professionell anmutenden Tauchsägen – und beides ist inzwischen auch mit Akkubetrieb verfügbar.
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Für die Arbeit an wechselnden Orten oder im Freien ist ein Akkuantrieb praktisch, in der Werkstatt freilich nicht unbedingt nötig. Dennoch: Fallende Akkupreise und die kompakter werdende Bauweise dieser Kreissägen sorgen für einen starken Trend zum Akkuantrieb: Die Maschinen sind schneller nutzbar, das Kabel stört nicht bei der Handhabung.
Kreissäge: Stärken und Schwächen
Hauptsächlich kann man bei Kreissägen 6 Typen unterscheiden: Handkreissäge, Tauchsäge, Mini-Kreissäge, Kappsäge, Tischsäge und Stationärsäge. Doch welche dieser Kreissägen ist die beste für Ihre Werkstatt? Wir haben die Vor- und Nachteile der Sägen für Sie zusammengefasst.
Handkreissäge
Diese Maschine gehört zur Grundausstattung in der Heimwerkstatt und ermöglicht gerade Trennungen. Inzwischen werden erschwingliche Geräte mit Akkuantrieb angeboten.
- Vorteil dieses Maschinentyps sind ein geringer Kaufpreis und die universelle Nutzbarkeit. Die Schnittqualität ist stark vom Sägeblatt abhängig.
- Nachteil: Auch mit dem meist mitgelieferten Parallelanschlag reicht die Schnittpräzision für den Möbelbau nicht aus. Systemzubehör ist die Ausnahme.
Mini-Kreissäge
Für kleinere Sägearbeiten und die Nutzung unter beengten Bedingungen werden Maschinen mit kleinerem Sägeblatt und einhändiger Führung angeboten.
- Vorteil: Einfache Handhabung an kleinen Werkstücken. Trennungen in Bereichen, die mit einer üblichen Handkreissäge nicht erreichbar wären.
- Nachteil: Eine geringere Schnitt-Tiefe und die aus einer kleineren Auflagefläche resultierende Ungenauigkeit schränken die Nutzungsmöglichkeiten ein.
Kappsäge
Die stationäre Bauweise ist auf das Ablängen von Leisten, Kanthölzern und Paneelen spezialisiert. Dennoch bleiben die Maschinen transportabel.
- Vorteil: Durch Neigen der Motorführung sind Gehrungen sehr präzise ausführbar. Der Trennvorgang ist gut kontrollierbar, der Schnitt sauber.
- Nachteil: Die Zwangsführung begrenzt die Werkstückbreite. Geräte mit einem Schiebeschlitten („Zug-Kappsäge“) erweitern diese Grenze etwas.
Praxistipp: Das Video zeigt alles, was Sie über Kappsägen wissen müssen:
Stationärsäge
Ein solider Aufbau und robuste Führungen erlauben höchste Präzision für den Zuschnitt im Möbelbau. Die Maschinen sind für eine feste Aufstellung in der Werkstatt ausgelegt.
- Vorteil: Die massive Konstruktion von Sägetisch und Führungen führen zu einer hohen Schnittgenauigkeit. Große Werkstückabmessungen möglich.
- Nachteil: Die Aufstellung ist nur in einer großen Werkstatt möglich. Außerdem wird in der Regel eine professionelle Absaugeinrichtung benötigt.
Tauchsäge
Das absenkbare Sägeblatt erlaubt die Herstellung von Ausschnitten. Tauchsägen erlauben oft die Nutzung von Systemzubehör – vor allem einer passenden Sägeschiene.
- Vorteil: Sägeschnitte können an einer beliebigen Stelle im Werkstück beginnen. Die Absaugung funktioniert mit diesem Maschinentyp meist besser.
- Nachteil: Aufgrund der Bauweise ist der Sägeblattwechsel etwas aufwendiger. Tauchsägen sind je nach Präzision auch oft teurer als Pendelhauben-Sägen.
Tischsäge
Statt der Säge wird bei Tischsägen das Werkstück bewegt. Dadurch ist eine genauere Kontrolle des Sägevorgangs möglich. Anschläge erlauben eine präzise Führung.
- Vorteil: Da die Maschine beim Schnitt nicht bewegt werden muss, ist ein solider Aufbau mit hoher Präzision möglich. Gute Sicht auf den Schnittbereich.
- Nachteil: Selbst Auftisch-Modelle sind relativ schwer und unhandlich. Die Größe der zu verarbeitenden Werkstücke ist begrenzt.
Sicherheit an der Kreissäge
Auch als versierter Heimwerker sollten Sie beim Arbeiten mit der Kreissäge auf Ihre Sicherheit achten. Denn Unfälle können in der Werkstatt schnell passieren. Auch diese vier Dinge sollten Sie bei der Arbeit mit der kreissäge achten:
- Spaltkeil: Wenn vorhanden, darf er nur in Ausnahmefällen demontiert werden – kontrollieren Sie beim Blattwechsel die korrekte Stellung.
- Tischanschläge: Damit kurze, breite Werkstücke beim Zuschnitt nicht verklemmen, muss der Parallel anschlag an Stationärsägen vor das Blatt gezogen werden.
- Gesundheitsschutz: Bei der Arbeit mit der Kreissäge sind ein Gehörschutz und eine Brille Pflicht – erst recht in der Werkstatt.
- Schnitt-Tiefe: Das unten überstehende Blatt ist ein Sicherheitsrisiko. Reduzieren Sie die Sägetiefe,damit das Blatt nur rund fünf Millimeter übersteht.
Hilfsmittel für die Kreissäge
Präzise und schnelle Schnitte sprechen beim Möbelbau oder anderen Holzarbeiten für Kreissägen. Damit die Zuschnitte aber wirklich exakt sind, können Sie noch gute Hilfsmittel nutzen. Dazu zählen beispielsweise die Sägeschiene und der Sägetisch.
Sägeschiene für präzise Schnitte
Präzise Zuschnitte werden mit einer handgeführten Maschine erst mit Nutzung einer Sägeschiene möglich. Dieses Zubehör wird für klassische Handkreissägen oft erst im Profibereich angeboten, vor allem als Ausstattung für Tauchsägen. Doch auch preiswerte Einsteigermaschinen lassen sich nachrüsten, denn Zubehörspezialist Wolfcraft hat ein durchdachtes Schienensystem mit variabel anpassbarer Führungsplatte auf den Markt gebracht. Als Zugeständnis der universellen Nutzbarkeit muss man nur eine etwas verringerte maximale Schnitt-Tiefe und eine etwas voluminösere Konstruktion der Führungsmechanik hinnehmen – ansonsten entsprechen Qualität und Technik der Profiklasse. Genaueres über die Sägeschiene erfahren Sie in der Bildergalerie oben >>
Sägetisch für die Kreissäge
Exakte Zuschnitte, eine bessere Kontrolle über den Sägeschnitt und eine schnellere Handhabung zeichnen verschiedene Stationärsägen aus. Allerdings erfordern diese Geräte einen gewissen Platz in der Werkstatt und sind weniger oder gar nicht an wechselnden Orten nutzbar – etwa bei Montagen. Kleinere Stationärsägen – zum Beispiel Auftisch-Modelle und klappbare Tischsägen – bleiben zwar transportabel, dafür jedoch nur bis zu einer gewissen Werkstück-Größe sinnvoll nutzbar und bedeuten oft auch einen Kompromiss in der Präzision.
Das gilt auch für den mit üblichen Handkreissägen nutzbaren Sägetisch von Wolfcraft, der mit tauschbaren Einlegeplatten die schnelle Wandlung zwischen verschiedenen Nutzungen erlaubt. Dennoch ist dieser Tisch gerade für Heimwerker eine clevere Alternative zur Stationärsäge, bietet er doch neben Wechselplatten für Kreis- und Stichsäge sowie Oberfräse auch die Möglichkeit einer Nutzung als neutraler Werktisch. Wenn Sie mehr über den Sägetisch von Wolfcraft erfahren möchten, finden Sie weitere Infos in der Bildergalerie >>
Die richtigen Sägeblätter
Welchen Maschinentyp Sie auch immer einsetzen – achten Sie auf ein zum Material passendes und vor allem auch scharfes Sägeblatt. Denn die Qualität des eigentlichen Schnitts ist wesentlich von Geometrie und Zustand der Blattzahnung abhängig. Sie sollten aber auch darauf achten, dass der Durchmesser und die Aufnahmebohrung der Bohrung darüber entscheidet, ob das Sägeblatt auf die Säge passt. Achten Sie bei der Demontage des Sägeblatts auch auf die Lage der Unterlegscheiben und Flansche, damit das neue Blatt sicher auf der Welle sitzt. Wichtig zu wissen: Bei Sägeblättern ist die Anzahl der Zähne für bestimmte Arbeiten besser geeignet. Ein geringe Zahnzahl ist z.B. für besonders schnelle Schnitte. Wenn ein Sägeblatt aber viele Zähne hat, ist es besser für feine Schnitte in Holz geeignet. Nur eine mittlere Zahnzahl kann für universelle Arbeiten genutzt werden (Universalblatt).
Praxistipp: Ist das Sägeblatt einmal stumpf, können Sie es auch selber schärfen. Wie genau erfahren Sie hier:
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