Arbeitssicherheit an Elektrowerkzeug
Beim falschen Umgang mit Elektrowerkzeugen können schwerwiegende Verletzungen entstehen. Doch schon etwas Ruhe und Überlegung helfen das Schlimmste zu verhindern. Erfahren Sie, wie man sicher arbeitet und wie Sie die Arbeitssicherheit an Elektrowerkzeugen erhöhen.
Was im Umgang mit Handwerkzeugen gilt, sollte man erst recht beim Arbeiten mit Elektrowerkzeugen befogen! Damit Kreissäge oder Bohrmaschine weite Kleidung nicht ins Sägeblatt bzw. in den Bohrer ziehen, ist in der Werkstatt das Tragen eng anliegender Kleidung Pflicht. Achten Sie außerdem immer auch auf ausreichende Beleuchtung des Arbeitsbereiches. Nur so sehen Sie genau, wohin Sie schneiden, sägen oder fräsen.
Die wichtigste Grundregel für Arbeitssicherheit an Elektrowerkzeug allerdings bleibt: Nehmen Sie sich ausreichend Zeit für Ihr Projekt. Ist man in Eile, arbeitet man unkonzentriert. Legen Sie bei anstrengenden Arbeiten Pausen ein. Auch auf den richtigen Arbeitsschutz verzichtet man gerne, wenn es mal wieder schnell gehen muss. Das Resultat: Es kommt öfter zu Verletzungen.
Arbeitssicherheit an Elektrowerkzeugen: Die häufigsten Fehler
Erst lesen, dann arbeiten: Vor allem, wenn Sie im Besitz eines neuen Elektrogerätes sind, mit dessem korrektem Umgang Sie nicht vertraut sind, sollten Sie zunächst die Betriebsanleitung lesen. Diese enthält wichtige Hinweise zum sicheren Umgang mit dem Gerät. Nimmt man sich diese Zeit, wäre sicher auch der eine oder andere Kreissägenunfall nicht passiert. Bei den Heimwerkerunfällen nimmt dieser Gerätetyp eine unrühmliche Spitzenposition ein:
- Sägespäne niemals im laufenden Betrieb vom Sägetisch entfernen.
- Besser: Späne mit einem Handfeger bei ausgeschalteter Maschine wegfegen.
- Kleine oder schmale Werkstücke nicht mit der Hand in Richtung Sägeblatt schieben.
- Besser: Den bei allen stationären Kreissägen mitgelieferten Schiebestock verwenden. Damit haben Sie immer ausreichend Abstand zum Werkstück und zum Sägeblatt.
Damit die Schnittlinie besser erkannt wird, entfernen Heimwerker außerdem nicht selten die Schutzabdeckung über dem Sägeblatt. Rutscht man dann vom Werkstück ab, liegt das Sägeblatt frei und die Verletzungsgefahr steigt erheblich.
Nicht nur bei Arbeiten mit der Kreissäge sollte der Arbeitsschutz beachtet werden. Eine Schutzbrille verhindert Verletzungen der Augen durch Splitter, Späne oder Funken. Das Einatmen von Staub verhindert eine Feinstaubmaske. Arbeitet man länger mit geräuschintensiven Elektrogeräten, ist ein Gehörschutz empfehlenswert. Einige Kreissägen entwickeln einen Lärmpegel von bis zu 100 dB (A) und schaden dem Gehör damit mehr als ein Presslufthammer.
Welche Elektrowerkzeuge am gefährlichsten sind und was Sie dabei beachten sollten, zeigt Ihnen das Vieo:
Arbeitssicherheit auf der Baustelle
Neben Kreissägenunfällen kommt es häufig zu Unfällen mit Bohrmaschinen oder auch Schleifmaschinen, verursacht durch Nichtbenutzen oder Abbau von Schutzeinrichtungen. Bohren Sie in eine Wand, prüfen Sie mit Hilfe eines Ortungsgerätes zunächst, ob sich eine Stromleitung im Mauerwerk verbirgt. Solche Geräte sind im Baumarkt erhältlich und können in vielen Fällen auch ausgeliehen werden. Aber Vorsicht! Bei diesen Geräten sind Fehlmessungen nicht ausgeschlossen.
Achten Sie ferner darauf, dass die Bedienung einer Bohrmaschine mit Handschuhen die Gefahr in sich birgt, dass die Handschuhe vom Bohrer eingezogen werden. Gleiches gilt für lange Haare. Es empfiehlt sich die Verwendung eines Haarnetzes.
Um einen sicheren Halt zu gewährleisten, halten Sie die Bohrmaschine immer mit beiden Händen fest. Außerdem muss der Bohrer fest eingespannt sein. Gleiches gilt für das Sägeblatt einer Stichsäge oder die Scheibe eines Winkelschleifers. Selbstverständlich sollte auch jedes Werkstück, egal ob mit Bohrmaschine, Winkelschleifer, Oberfräse oder Stichsäge bearbeitet, fest eingespannt werden. Ein Verrutschen des Werkstücks wird dadurch verhindert.
Für alle Elektrowerkzeuge gilt: Achten Sie darauf, dass das Stromkabel nicht auf dem Werkstück liegt und so versehentlich durchtrennt werden kann. Außerdem sollte immer mit scharfem Zubehör gearbeitet werden. Ein stumpfes Sägeblatt z. B. erzeugt einen unsauberen Schnitt und ist im Gebrauch eine zusätzliche Belastung für Mensch und Maschine.
Erste Hilfe nach Arbeitsunfällen mit Elektrowerkzeugen
Gefahrenpotential bergen auch Maschinen mit arretierbarem Ein- und Ausschalter. Zieht man während des Betriebes, beispielsweise einer Stichsäge, den Netzstecker, um das Gerät auszuschalten, besteht beim Wiedereinstecken die Gefahr, dass die Maschine unkontrolliert anläuft. Um dies zu verhindern, gibt es spezielle Maschinenschalter (im Handel ab ca. 35 Euro), die zwischen Steckdose und Endgerät gesteckt werden. Die integrierte Wiederanlaufsperre (auch Nullspannungsauslöser genannt) sorgt dafür, dass die Maschine nach Spannungsausfall und Spannungswiederkehr nicht unbeabsichtigt anläuft. Um das Elektrowerkzeug wieder mit Strom zu versorgen, muss der Maschinenschalter erneut betätigt werden.
Achten Sie auf Qualität: Beim Erwerb von Elektrowerkzeugen sollten Heimwerker lieber den einen oder anderen Euro mehr ausgeben. Die meisten Gerätetests von selbst ist der Mann in Zusammenarbeit mit dem TÜV oder der VPA (Versuchs- und Prüfanstalt) zeigten, dass Billigwerkzeug oft nicht den Qualitäts- und Sicherheitsstandards hochwertiger Produkte entspricht: Immer wieder werden Überspannungsprüfungen nicht bestanden, krebserregende Substanzen im Kunststoff gefunden, oder das Material ist so brüchig, dass schon ein Fall aus geringer Höhe das Gerät unbrauchbar macht. Zwar gaukelt ein Sammelsurium von Prüfzeichen hohe Qualität vor, in Einzellfällen wurden jedoch auch schon falsche Prüfzeichen verwendet.
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