Ofenrohr nachrüsten
Feuerstätten benötigen ein Kaminrohr, der beständig und effektiv sein muss. Dafür kommen je nach Feuerstätte bestimmte Materialien und Querschnitte in Frage.
Bevor man mit Heizöl und Erdgas seine Heizung befeuerte, reichten einschalige, gemauerte Schornsteine, um die heißen Abgase nach draußen zu befördern. Diese Schornsteinschächte sieht man heute noch, nur haben sie ein (anderes) Innenleben. In alte Schächte werden Kaminrohre eingelassen und befestigt. Baut man neu, wird der äußere Mantel kaum noch gemauert, sondern aus einzelnen großen Mantelsteinen zusammengesetzt, in denen ebenfalls ein Kaminrohr verläuft.
Die Rohre sind nötig, da die Abgase zunehmend kühler wurden und nach kleineren Durchmessern verlangten, damit sie nach oben steigen und entweichen. Daneben bieten Ziegel oder Mauersteine nicht den nötigen Widerstand, um Schwefelbestandteilen und mithin säurehaltigem Kondensat standzuhalten. Das können nur sehr glatte, säurefeste Materialien wie Edelstahl, Keramik oder spezielle Kunststoffe. Letztere sind allerdings nicht hitzebeständig und eignen sich nur für Brennwertheizungen, die relativ kühle Abgase erzeugen. Möchte man einen Kamin einbauen und muss ein Abgasrohr nachrüsten, kann man das mit Edelstahlsystemen ggf. auch selbst vornehmen.
Kaminrohr innen nachrüsten
Wer nun sein Kaminrohr nachrüsten möchte, kann der folgenden kurzen Anleitung folgen. Eine genauere Anleitung, mit allen einzelnen Schritten im Detail, finden Sie in der Bildergalerie oben >>
- Zuunterst legen Sie eine Bautenschmutzmatte.
- Danach verkleben Sie die Mauersteine mit hochtemperaturfestem Brandschuzkleber.
- Nun setzen Sie das nächste Mantelelement auf, so dass der Kleber herausquillt. Den Überschuss ziehen Sie mit einer Kelle ab.
- In die Mantelsteine führen Sie dann ein Edelstahlrohr mit Dämmung ein.
- Nach max. 4m folgt eine Befestigung mit Schornstein-Wandhaltern.
- Denken Sie auch an den Abstandhalter fürs Innenrohr.
- Das Mantelelement ist mit Feuerungsanschluss und wird trocken auf das vorherige Element gesetzt.
- Unter dem Dach wird der Sparrenhalter für den Schacht angebracht.
- Über dem Dach der Sparrenhalter fürs doppelwandige Rohr.
- Zu guter letzt wird noch der Mündungsabschluss mit Regenhaube montiert und gesichert.
Welches Material für Rauchabzug?
Abgasrohre für Heizanlagen bestehen aus Edelstahl, Keramik oder Kunststoff. Sie müssen säure- und hitzebeständig sein, wo vor allem Keramik-, aber auch Edelstahlrohre glänzen.
Kunststoff kann dagegen nur bei niedrigen Abgastemperaturen von Brennwertgeräten zum Einsatz kommen. Wer selbst montiert, hat es hiermit aber am leichtesten. Edelstahlrohre lassen sich auch noch gut zusammenstecken, bei Keramik wird es schwerer und erfordert meist den Profi.
- Keramik: Säure- und hitzebeständig, universell einsetzbar, für trockene und kondensierende Brennstoffe geeignet, gute Schalldämmung, aber schwer.
- Kunststoff: Nur als Abgasrohr für Brennwertheizungen bis max. 120 °C geeignet, starre und flexible Rohre erhältlich, sehr leicht, einfache Montage.
- Edelstahl: Korrosionsbeständig, leicht, maßgenau, universell einsetzbar, auch an der Fassade nachrüstbar.
- Edelstahl, gedämmt: Bei niedrigen Abgastemperaturen empfiehlt sich die Dämmung des Rohres gegen schnelles Abkühlen der Abgase und Anfall säurehaltigen Kondensats.
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