Kaffeevollautomat-Reparatur
Bei regelmäßiger Pflege arbeiten Kaffee-Vollautomaten über sehr lange Zeit zuverlässig. Die für einen Service nötigen Kaffeevollautomaten-Reparaturen können Sie problemlos auch selbst übernehmen.
Kaffee-Vollautomaten sind komplexe Geräte – die meisten Störungen sind jedoch gut einzugrenzen. Pumpe, Mahlwerk, Heizung und viele Schläuche und Leitungen – bis Kaffee aus einem Vollautomaten läuft, sind etliche technische Komponenten beteiligt. Kaffeevollautomaten-Reparaturen sind aber erfreulich selten und betreffen meist nur wenige Baugruppen.
Praxistipp: Grundsätzlich empfehlenswert ist es, die Maschine an die genutzte Wasserhärte anzupassen, damit die Elektronik die regelmäßig fällige Entkalkung des Leitungssystems rechtzeitig signalisiert. Wie Sie sonst eine Kaffeemaschine entkalken, zeigt das Video:
Um Defekte zu vermeiden, empfehlen auch Hersteller eine regelmäßige Wartung von Kaffee-Vollautomaten – angesichts der anspruchsvollen Technik und der unvermeidlichen Verschmutzung durch Reste von Kaffeemehl im Inneren ist dies auch durchaus sinnvoll. Doch auch diese Arbeit müssen Sie nicht unbedingt einem Dienstleister überlassen. Wer selbst zum Schraubendreher greift, spart mehr als 100 Euro pro Wartungsvorgang und bei der Kaffeevollautomaten-Reparatur.
Kaffeevollautomaten-Reparatur: Gerät warten
Bei der Wartung wird vor allem die sogenannte Brühgruppe gereinigt – also das sich bewegende Bauteil, in dem das gemahlene Kaffeemehl mit heißem Wasser überbrüht wird. Von zentraler Bedeutung ist dabei der Brühkolben, der innerhalb der Brühgruppe auf- und abgefahren wird. Dichtungen sorgen dafür, dass dabei keine Flüssigkeit zur Seite austreten kann und dann unkontrolliert ausläuft. Diese Dichtungen sollten bei jeder Wartung gewechselt werden, außerdem sollte der Brühkolben mit lebensmittelgeeignetem Silikonfett geschmiert werden, um den Verschleiß bei den Motorbewegungen zu minimieren.
In der Bildergalerie oben zeigen wir den Vorgang hier an einem Maschinenmodell mit entnehmbarer Brühgruppe. Doch auch bei anderen Geräten ist dieses Bauteil hinter einer Wartungsklappe zugänglich und kann herausgenommen werden – oft ist der Brühkolben dann sogar leichter mit neuen Dichtungen zu versehen. Stellen Sie bei der Wartung einen starken Verschleiß der äußeren Gleitflächen oder Defekte an einzelnen Bauteilen fest, so können Sie diese austauschen – alle Hersteller bieten eine recht gute Ersatzteilversorgung auch für Endkunden.
Außerdem können Sie die Brühgruppe im Zweifel auch komplett kaufen – beim hier gezeigten, sehr verbreiteten Modell kostet die komplette Baugruppe nur rund 30 Euro. Nach der Wartung sollten Sie die ersten zwei Tassen Kaffee nicht trinken, weil bei der Zubereitung noch Reste von Silikonfett austreten könnten. Eine erneute Überholung sollten Sie spätestens vornehmen, wenn bei der Zubereitung des Kaffees Quietsch- oder Reibegeräusche auftreten.
Praxistipp: Bei etwas umfangreicheren Demontagen bewährt es sich, Schrauben und Einzelteile übersichtlich und in logischem Zusammenhang auf einer größeren freien Fläche abzulegen. So fällt es später leichter, die Einzelteile in der richtigen Reihenfolge und Lage wieder zu montieren – auch sind die passenden Schrauben ohne Suchen wieder zur Hand. Ist eine Montage am gleichen Tag nicht möglich – etwa, weil ein Ersatzteil beschafft werden muss – die Schrauben am besten in kleinen Schälchen zwischenlagern.
Anleitung: Kaffeevollautomaten-Reparatur
Bevor Sie den Kaffeevollautomaten reparieren, reinigen Sie die Maschine. Zerlegen Sie dann die Baugruppe und erneuern Sie die Dichtringe, um einen reibungslosen Betrieb sicherzustellen. Ist bereits deutlicher Verschleiß an den Kunststoff-Führungen erkennbar, können Sie die Brüheinheit auch zu vergleichsweise geringen Kosten komplett erneuern. Arbeitet die Maschine nicht mehr wie erwartet und bringt eine Reinigung allein keine Besserung, könnte innerhalb der Maschine eine Verstopfung von Leitungssystem oder Brühventil vorliegen – dann wird kein oder nur noch wenig Kaffee ausgegeben, dafür füllt sich die Auffangschale und bei den Geräten mit Display werden Meldungen angezeigt wie "Mahlgrad zu fein" oder "Wassertank auffüllen". In unserem Fall lag das Problem nicht – wie zunächst erwartet – beim Mahlwerk, sondern am Brühventil. Diese Baugruppe liegt vorn an der Oberseite der Maschine und regelt den Weg des Wassers für die Kaffeebereitung und den Wasserbezug beim Aufschäumen. Nach langer Betriebszeit kann die Baugruppe deutlich verschmutzt sein, eventuell hängt auch das elektrisch gesteuerte Ventil oder ist elektrisch ausgefallen.
Starke Verschmutzungen können die Wasserpassage so stark reduzieren, dass die Elektronik eine Verstopfung durch zu feines Kaffeemehl diagnostiziert, daher die irrige Meldung eines zu feinen Mahlgrades. Bei der von uns demontierten Maschine war zusätzlich die Kunststoff-Buchse zum Anschluss des Schlauches für den Kaffeeauslauf abgebrochen – daher landete nur noch sehr wenig Kaffee in der Tasse. Zwar gab es das kleine Kunststoff-Teil nicht einzeln als Ersatzteil, dafür konnten wir das komplette Brühventil für unter 50 Euro nachkaufen und erneuern. Beim Zusammenbau haben wir die Sonderschrauben des Gehäuses für einfachere künftige Reparaturen ausgetauscht.
Praxistipp: Viele Haushaltsgeräte sind mit Schrauben verschlossen, die ein Sicherheitsprofil aufweisen. Damit sollen unbefugte Eingriffe in das Gerät und damit verbundene Gefahren – zum Beispiel durch elektrischen Strom – vermieden werden. Längst werden jedoch Bit- und Schraubendrehersätze mit passenden Profilen angeboten. Bits sind allerdings nur nutzbar, wenn die Schraube nicht zu tief versenkt montiert ist.
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