Holzhocker

Es gibt funktionelle Sitzgelegenheiten und es gibt Designermöbel. Und manchmal kommt beides zusammen. So wie bei diesem Holzhocker.

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Holzhocker
Foto: sidm / DW

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Direkter Witterung sollten Sie den Hocker nicht dauerhaft aussetzen.

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Den Zuschnitt der Holzstreifen für Sitzfläche und Beine erledigen Sie mit der Handkreissäge und dem Parallelanschlag.

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Anschließend werden die beiden äußeren und die mittleren Lagen der aufzudoppelnden Beine mit der Gehrungssäge gekürzt.

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Schließlich zeichnen Sie den innen leicht schrägen Verlauf auf alle Hockerbein-Teile, ritzen sie mit dem Cuttermesser an und …

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… sägen diese zu. Je zwei dünne Drahtstifte pro „Lage“ einschlagen und die Köpfe nahe der Oberfläche abkneifen.

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Nun pressen Sie fünf Lagen – stets kurz gefolgt von lang – in einer Winkellade aufeinander. Die Nägelchen drücken sich dabei …

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… in den folgenden Lagen ab. Nun zwischen die Lagen Leim geben. Beim Zusammenfügen finden die Nagelspitzen ihre Position.

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Nun mit Schraubzwingen verpressen. Praxistipp: Entfernen Sie den austretenden Leim sofort im Bereich der Überblattungen.

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Den Radius der Sitzmulde zeichnen Sie mit einem Stangenzirkel auf die einzelnen Lamellen.

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Auch hier mit dem Cuttermesser vorritzen (reduziert den Holzausriss) und mit der Stichsäge zuschneiden.

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Anschließend spannen Sie die Lamellen nebeneinander auf und schleifen die Sitzmulde mit dem Exzenterschleifer nach.

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Wie schon bei den Beinen gezeigt, werden nun die Sitzrahmen aufgedoppelt. Beim „Nageltrick“ Distanzhölzer in die …

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… Überblattung einfügen. Nach Abbinden des Leims schleifen Sie die Überblattungen von Hand leicht nach.

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Eine Fügeprobe zeigt, ob Sie ggf. etwas nacharbeiten müssen – allzu stramm sollten die Teile nicht sitzen.

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Nun dünn Leim auf die Kontaktstellen geben, Sitzrahmen und Beine fest und rechtwinklig zusammenstecken und verpressen.

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Auch die Sitzlamellen werden mit zwei Holmen überblattet: Überblattungen anzeichnen, mit der Präzisions-Gehrungssäge …

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… einschneiden (Tiefenstopp verwenden) und mit scharfem Beitel ausstemmen. Gleiches gilt dann für die Sitz-Lamellen.

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Verleimen Sie jetzt die komplette Sitzfläche. Zum Anpressen eine Platte auflegen und beschweren.

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Die am Ende abgesetzten Holme (Zapfen) werden in die Rahmen eingelassen. Zeichnen Sie diese exakt an.

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Zwei Sacklöcher übereinander mit der Ständerbohrmaschine innerhalb der Markierungen einbringen.

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Dann die Ecken sauber ausstemmen. Gleiches gilt für die unteren Querstreben, die den Hocker stabilisieren. Prüfen Sie trocken, ob …

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… alles passt, dann Leim angeben und mit Gurten (Kantenschoner verwenden) verpressen. Zum Schluss schleifen und ölen.

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Holzhocker Materialliste und Zeichnung

Checkliste Werkzeug

  • (Ständer-) Bohrmaschine

  • Exzenterschleifer

  • Gehrungssäge

  • Handkreissäge

  • Handwerkzeuge

  • Stichsäge

"Form Follows Function" lautet ein vor über 100 Jahren auf den Architekten Louis Sullivan zurückgehender Gestaltungsgrundsatz. Wenn man sich heute in Möbelhäusern umschaut, wird man den Eindruck jedoch nicht los, dass die Gestalter vieler Möbel davon noch nie gehört haben. Überladene, unproportionale Möbel-Monster buhlen um die Gunst der Käufer, sodass man sich fragt, ob all diese Menschen in Lofts wohnen oder aber außer dem einen Möbelstück keine weiteren benötigen.

Holzhocker selber bauen

Wir haben uns ein kleines, ganz einfaches Sitzmöbel vorgenommen: einen Hocker. Und dann haben wir uns den Menschen, der ihn besitzen soll angeschaut und festgestellt, dass das Sitzfleisch in der Regel – beim einen mehr, beim anderen weniger – rundlich ist. Damit auch lange Sitzungen komfortabel sind, sollte außerdem am Hinterteil frische Luft zirkulieren können. So sind wir auf einen Holzhocker mit Sitzmulde in Lamellenform gekommen. Ausgesprochen stabil wird er durch in Lagen verleimtes Sperrholz. Und da sich das bei diesem Aufbau geradezu aufdrängte, sind die Verbindungen höchst belastbar als Überblattung ausgeführt. Ganz nah an der Regel mit den drei Fs …

Praxistipp: Ergonomische Hocker gibt es nicht viele. Neben unserem Holzhocker hier, sind praktische Noppenhocker, wie in dieser Anleitung, die Ausnahme. Die nachgebenden Noppen sorgen für einen ergonomischen Sitzkomfort, die kein gewöhnlicher Holzhocker bieten kann.

Holzhocker: Sitzmulde fräsen

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Foto: sidm / DW

Die Oberfräse ist ein außergewöhnlich vielseitiges Werkzeug – allerdings nicht in jeder Hobbywerkstatt vorhanden. Die Mulde in den Sitz-Lamellen des Holzhockers lässt sich jedoch sehr viel schneller und exakter mit einer Oberfräse, am besten in einem Frästisch herstellen. Voraussetzung für beide Varianten ist ein exaktes Musterstück, das als Schablone verwendet wird. Dieses stellen Sie wie beschrieben mit der Stichsäge her und schleifen es gleichmäßig rund. Mit einem Kopierfräser wird dann die Schablone abgefahren und der Rohling gefräst. Da die Auflagefläche der Lamellen recht klein ist, ist der Frästisch von Vorteil.

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Aus selbst 8/2014