Erst der Handlauf macht die Treppe sicher
Je älter man wird, desto mehr weiß man einen soliden Handlauf zu schätzen: Beim Aufstieg wie beim Abstieg gibt der Handlauf den nötigen Halt und sorgt für Sicherheit auf der Treppe. Welchen Nutzen Handläufe noch bieten und wie man sie montiert oder erneuert, erfahren Sie hier.
Als Handlauf bezeichnet man den Teil der Treppe, an dem man sich beim Treppensteigen festhält – ob es der obere Abschluss des Geländers ist oder die schlichte Festhalte-Stange, die an der flankierenden Wand montiert ist. Üblich und bequem sind runde oder profilierte Stangen aus Metall oder Holz – architektonische Präziosen aus Schienen oder Leisten können ebenso als Handlauf dienen.
Vorschriften für Handläufe bei Treppen
In Privathäusern (anders als in öffentlichen Gebäuden) muss nicht jede Treppe einen Handlauf besitzen: Bekannteste Alternative ist vielleicht die massiv gemauerte Brüstung. Auch kleine Treppen mit nur wenigen Ausgleichsstufen sind zum Teil von der Pflicht zum Handlauf befreit. Wann ein Handlauf montiert werden muss (oder sogar beidseits einer), hängt von der Anzahl der Treppenstufen (Steigungen), der Treppenbreite und dem Verwendungszweck des jeweiligen Bauwerks ab.
Wichtig ist nur, dass der handlauf dem Benutzer einer Treppe einen festen Halt bietet: Daher sind lockere Handläufe (wie durch Seile, Taue, Ketten, ...) nicht erlaubt, weil sie bei einem Sturz nachgeben und keinen ausreichenden Halt bieten. Die Bauordnungen der Länder schreiben diese Eigenschaft verpflichtend für sogenannte "notwendige" Treppen ausdrücklich vor.
Handlauf in welcher Höhe montieren
"Handläufe sollten möglichst abgerundet oder rund sein und einen Durchmesser von 30 bis 45 mm haben. Sie sollten durchlaufend sein und möglichst über die erste und letzte Treppenstufe hinaus geführt werden. Für runde Handläufe aus Holz gibt die VOB/DIN 18334 einen Mindestdurchmesser von 48 mm oder alternativ einen rechteckigen Querschnitt von mindestens 40 × 60 mm an", weiß die Wikipedia über Handläufe zu berichten. Der Handlauf darf in den Treppenlauf hineinragen – die sogenannte "nutzbare Breite" der Treppe mindert der Handlauf nicht.
Sinnvoll ist es außerdem, dass der Handlauf sich kontrastreich vom Hintergrund absetzt, gut greifbar, griffsicher und handwarm ist. Ein Handlauf aus Holz erfüllt in der Regel alle diese Vorgaben automatisch. Um bequem am Handlauf geführt zu werden, sollte man den Handlauf durchlaufend auf einer Höhe von 80 cm bis 100 cm montieren – parallel zur Kantenlinie der Treppenstufen (nicht steiler, nicht flacher)! Der Handlauf darf nicht vor der ersten/letzten Stufe enden!
Praxistipp: Bei der Montage des Handlaufs messen Sie von der Vorderkante der Stufen. Er sollte mindestens 75 cm oberhalb der Treppe verlaufen – sollte aber für die Mehrheit der Bewohner bequem greifbar sein!
Nice to know: Zu Zeiten, als die Damen weite Reifröcke trugen, erhielten die Handläufe oft knotige Verdickungen. So wurden die Frauen, die wegen der ausladenden Kleider die Stufen nicht sehen konnten, auf die nahende letzte Stufe (oder das Zwischenpodest) hingewiesen!
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