Glasbausteine mauern
Glasbausteine muten auf den ersten Blick vielleicht etwas ältlich an, irgendwie 80er-mäßig. Aber erlebt nicht jede Zeit ein Revival? Wir zeigen Ihnen hier, wie Sie Glasbausteine mauern und beweisen, dass die Gestaltung mit diesem Baustoff gar nicht angestaubt ist. Wir zeigen vier Varianten sowie vier Techniken, wie Sie Glasbausteine mauern.
Mit Glasbausteinen können Sie lichtdurchlässige Wände oder einen eleganten Tresen setzen. Das Ergebnis der gemauertern Glasbausteine sieht einfach nur toll aus und kann auch schon bald in Ihrem Haus oder in Ihrer Wohnung stehen. Wer Glasbausteine kaufen will, merkt schnell, dass der Baustoff Glas in dieser Form eine regelrechte Blütezeit erfährt: So vielfältig sind die Farben und Gravuren, in denen Glasbausteine heute zu kaufen sind.
Glasbausteine – wie verarbeiten?
Glasbausteine sid wie fast alles in Deutschland genormt: DIN 4242 definiert "Glassteine" als Hohlraum-Körper, die aus mehreren verschmolzenen Glas-Teilen bestehen. Glassteine sind lichtdurchlässig (transluzent) , aber nur bedingt durchsichtig (transparent). Meist sorgen beidseitge Prägungen oder Ätzungen dafür, das der Durchblick verwehrt wird. Praktisch ist, dass Glasbausteine kratzfest und pflegeleicht sind. Der Baustoff wird vornehmlich dafür genutzt um nicht tragende (!) transparente Innen-Wände zu bauen. Verlegt werden Glasbausteine wie normale Mauersteine auch – im Dickbett aus Maurermörtel. Die vergleichsweise dicken Fugen waren früher auch nötig, um die erforderlichen Bewehrungseisen in die Lagerfugen einzulegen. Sie dienen der Aussteifug der Glasbaustein-Wand. Denn anders als Mauerwerk, werden Glasbausteine nicht im Verband gemauert. Die charakteristischen Kreuzfugen der Glasbaustein-Wand sind ein Beleg dafür.
Was kann man mit Glasbausteinen machen?
Vor allem in den 1960er und 70er Jahren drangen Glasbausteine in private Eigenheime: Als Licht-Schild beleuteten sie Flure und Treppenhäuser. Heute dienen Wände aus Glasbausteinen vor allem als leichte Trennwände – z. B. um das Wohnzimmer vom offenen Kochbereich optisch abzutrennen als filigraner Raumteiler oder wasserunempfindliche Duschwand. Im Möbelbau finden Glasbausteine vor allem als Flanken-Verkleidung von Theken, Kochinseln oder Treppenabgängen Verwendung.
Anleitung: Glasbausteine mauern
Neue Materialien und Füge-Systeme haben dem Glasstein aber zu einer Renaissance verholfen. Heute funktionieren viele Glasbaustein-Systeme ohne Kleber & Mörtel: Ein Rahmen aus Alu-Profilen z. B. fixiert die echten Glassteine. Vorteil: schmale Fugen!
Glasbausteine mauern >> Auf einen vom Estrich mit Dämmstreifen getrennten Betonsockel lassen sich Glasbausteine mit Mörtel und Moniereisen aufmauern. An Wand und Decke setzt man U-Profile mit eingelegten Styroporstreifen, die den Steinen Halt geben und sie von umgebenden Gebäudeteilen entkoppeln. Keine leichte Aufgabe!
Beleuchtete Glasbausteine >>
Statt Mörtel auf Stoß- und Lagerfugen zu geben, klebt man hierbei einfach Kunststoffprofile zwischen die Steine. Nur am Ende wird mit Mörtel verfugt, womit Sie die klassische Optik erzielen. Insgesamt geht das erheblich einfacher als herkömmlich mit Mörtel und Moniereisen, ist dafür aber etwas teurer.
Glasbausteine aus Kunststoff >>
Acrylsteine sind zwar nicht preiswerter als Glassteine, sie lassen sich mit Kunststoffprofilen aber ohne Mörtel errichten – das können auch Laien. Dass die Wand aus transparentem Kunststoff besteht und die Fugen ohne Mörtel im Hintergrund bleiben, sieht man aber.
Glasbausteine fachgerecht verarbeiten >>
Hersteller der gezeigten Glasbaustein-Systeme:
- Glasbausteine (mit Profil und Kleber): Solaris 9, Siemensstraße 1, 56422 Wirges
- Glassteinsystem ohne Kleber & Mörtel: Steckfix Glassteinsystem, Wittland 5, 24109 Kiel
- Stecksystem für Acrylsteine: Pusch (X-Block), Bachstraße 6, 56242 Marienrachdorf
Fotos: sidm, Archiv
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