Baukleber

Montagekleber-Vergleich: Welcher Kleber kann was wie gut?

Eigentlich dient Montagekleber zum Montieren. Die Entwicklung hat den Namen aber überholt – heute klebt und dichtet man mit diesem Baukleber vieles an und ab.

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Foto: sidm / MMM

Baukleber

Mit Montagekleber lassen sich viele Baustoffe und Materialien gut und dauerhaft verkleben.

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Ist der Baukleber ausgehärtet, lassen sich Materialien nur schwer trennen. Hier reißt das Holz und nicht die Klebstoffverbindung.

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Montagekleber trägt man zum Beispiel in gleichmäßigen rund 0,5 cm breiten Streifen mit 20 bis 30 cm Abstand auf.

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Auch ein solcher Auftrag ist möglich – es muss nur Luft herankommen oder eben Wasser entweichen können.

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Auch das gibt es – vordosiert direkt aus der Verpackung und ohne Kartusche einsatzbereit: Der Klebestempel Click & Fix von Pattex.

Als wir 2005 den neuen Spezialklebstoff Sista Dicht & Fest ausprobierten, staunten wir nicht schlecht, wie gut er Anschlussfugen abdichtet und gleichzeitig Materialien verklebt. Im Do-it-yourself-Bereich war das damals nicht selbstverständlich. Heute sind diese Eigenschaften fast schon Standard.

Was kann ich alles mit Montagekleber kleben?

Ein Großteil der Montagekleber ist mehr oder weniger elastisch und kann nicht nur zum Kleben fast sämtlicher Materialien, sondern auch zum Abdichten oder Überbrücken verwendet werden. Vor allem sogenannte Polymerkleber können herstellerseitig sehr elastisch ausgeführt werden und kombinieren die positiven Eigenschaften von PU-Kleber und Silikon. Aber auch bei den ebenfalls weit verbreiteten wasserbasierten Dispersionsklebern wird zum Teil angegeben, dass sie etwas elastisch ausfallen. Hier muss man im Einzelfall auf die Herstellerangaben schauen. Manchmal hilft auch die Produktbezeichnung: Steht „Montagekleber Metall“ oder „Montagekleber Glas“ auf der Kartusche, ist klar, für welche Verklebung er hauptsächlich dient.

Bei Bezeichnungen wie „Universalkleber“, „All-in- One“ oder ähnlichem muss man schon eher prüfen, was man verkleben will und was der Hersteller auf der Baukleber-Kartusche angibt. Zwar werden oft Materialien wie Glas, Metall, Stein, Keramik, Putz und Holz aufgeführt, aber allein schon die Auftragsweise muss auf den Kleber und das Material abgestimmt sein. So muss an einen chemisch härtenden Reaktionskleber Luftfeuchtigkeit oder ggf. Licht gelangen, Dispersionsklebstoffe müssen das enthaltene Wasser abgeben können, zum Beispiel an einen saugfähigen Untergrund. Wer also mit letzterem Glas verkleben will, hat mitunter Schwierigkeiten – bei dichten Werkstoffen sollte die Klebefläche dann schmal und langgestreckt ausfallen, damit das Wasser seitlich entweichen kann. Auch wichtig: Möchte man Holz untereinander verkleben, ist das zwar problemlos mit Montageklebern möglich, aber sie lassen sich nicht so dünn auftragen und zusammenpressen wie Holzleim. Aus diesem Grund ist Leim für Möbelbauarbeiten noch erste Wahl und Montage- bzw. Baukleber besser nur beim Montieren von Holzgegenständen, zum Beispiel an der Wand, zu verwenden.

Wie verarbeitet man Baukleber?

Meist benötigt man zum Verarbeiten der Klebstoffe eine Auspresspistole – wie man sie auch für Silikon-Kartuschen verwendet. Manche Hersteller bieten ihre Kraftkleber auch in Kartuschen mit integriertem Ventil an, so dass der Klebstoff ohne weiteres Zubehör aufgetragen werden kann.

Welcher Kleber klebt am stärksten?

Seriös betrachtet muss man hier den Einzelfall prüfen: Sowohl Dispersions- als auch PU- und Polymerkleber können sehr fest aushärten und enormen Kräften widerstehen. Da alle Klebstofftypen aber unterschiedlich ausgeführt werden können, gilt es eben, auf die jeweilige Verpackung zu schauen. Beachten Sie die Angaben zur Anfangshaftung und zur Endfestigkeit. Letztere gibt an, was der Baukleber ausgehärtet leistet, die Anfangshaftung spielt beim Klebevorgang eine Rolle: Soll die Verklebung schnell halten, muss der Klebstoff schnell für Haftung sorgen und ggf. auch zügig aushärten. 

Kraft- und Kontaktkleber sorgen für hochfeste Verklebungen – wenn man die Tipps aus dem folgenden Video bei der Verarbeitung berücksichtigt!

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Video: Xcel Produktion

Was klebt besser, Silikon oder Montagekleber?

Zum Verkleben setzt man Montagekleber ein und kein Silikon. Denn Silikon ist ein elastischer Dichtstoff, der zwar gut an vielen Oberflächen haftet, aber eben extrem elastisch ausfällt. Hier kann auch kein elastisch eingestellter Polymerkleber mithalten – Silikon ist zum Füllen von Anschlussfugen das erste Mittel der Wahl. Zum Kleben aber nicht – hier liegt jeder Montagekleber vorn. Bei Abdichtarbeiten empfiehlt sich ein Poymerkleber statt eines Silikons nur dann, wenn man ihn ohnehin "am Start hat" oder wenn die Materialien das vorhandene Silikon nicht vertragen. Hier wiederum gilt es, die Silikonart zu berücksichtigen: Sauer vernetzendes Sanitärsilikon sollte man nicht auf Putz oder Trockenbauplatten einsetzen, hier darf man nur neutralvernetzendes Silikon verwenden, zum Beispiel als Bausilikon bezeichnet – oder man nutzt hier eben einen Polymerkleber.

Was ist ein Baukleber?

DEN Baukleber gibt es nicht – fast jede Montagekleberart ermöglicht die Verklebung von fast allen üblichen Baustoffen. Unterschieden wird in Dispersionsklebern, Polyurethankleber (PU-Kleber), Polymerkleber und Neoprenkleber, wobei letzterer im DIY-Bereich keine so große Rolle spielt. Ein Dispersionskleber ist ein physikalisch aushärtender Nassklebstoff, bei Montageklebern oft eine Acrylatdispersion. Er härtet tendenziell eher starr und unelastisch durch Verdunstung des enthaltenen Wassers aus (ggf. mit Schwund), ist überstreichbar, lösemittelfrei, ökologisch und preiswert. Zur Verklebung ist mindestens ein saugender, wasserdurchlässiger Untergrund nötig. Meist ist dieser Baukleber bloß für innen geeignet (außen nur Kleber der Beanspruchungsgruppe D4 verwenden).

PU-Kleber ist ein chemisch härtender Reaktionsklebstoff und als 1- und 2-Komponenten-Kleber erhältlich. Er ist für außen und innen geeignet, lösemittelfrei und überstreichbar. Er härtet gleichmäßig und schnell (2-K) aus – durch Aufnahme von Luftfeuchtigkeit (1-K) oder Mischen mit Härter (2- K), ggf. dehnt er sich aus; eine Fixierung bzw. ein Anpressung sind nötig, vor allem bei 2-K-Klebern. Achtung: PU-Kleber kann als dauerelastischer oder unelastischer, eher starrer Kleber ausgeführt sein.

Praxistipp: Aus PU gibt es auch Dichtmassen, mit denen man dauerelastische Fugen ziehen kann. Welches Material sich noch eignet und wo die Vorteile liegen, zeigt das Video:

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Video: Glutamat

Ein Polymerkleber ist ein chemisch härtender Reaktionsklebstoff, als MS- bzw. silanmodifizierter Polymerkleber (SMP) oder Hybridkleber bezeichnet. Er härtet auch mithilfe von Luftfeuchtigkeit aus, ohne zu schwinden, hält sogar auf feuchten Flächen, dichtet außerdem gut ab – und ist dauerhaft elastisch. Er ist für viele Klebe- und Dichtanwendungen außen und innen geeignet, auch auf nicht saugenden Flächen. Er ist lösemittelfrei, überstreichbar und witterungsbeständig. Neoprenkleber sind Kontakt- oder Reaktionsklebstoffe, die oft durch Abgabe von Lösemittel aushärten. Sie gleichen Unebenheiten aus, trocknen schnell und eignen sich besonders für die Verklebung von synthetischem Kautschuk, Kunstleder oder PVC, aber nicht für Hartschäume bzw. lösungsmittelempfindliche Untergründe. Wichtig hier: Die Klebeteile kurz, aber stets mit hohem Druck zusammenpressen.

Ist Montagekleber wieder ablösbar?

Mit Dispersionskleber verklebte oder angeklebte Bauteile lassen sich bei entsprechend festem Untergrund ggf. wieder lösen – zum Beispiel mit einem Schneidedraht. Chemisch aushärtende Baukleber wie Polymer- und PU-Kleber jedoch verbinden sich derart mit dem verklebten Material, dass oft eher das Material einreißt als dass die Klebstoffverbindung sich sauber löst. Aber auch das hängt natürlich vom Material an sich ab: Glattes Metall lässt sich ggf. noch trennen, aber Holz reißt ab – hier sind meist alle Kleber zu fest mit den Holzfasern verbunden.

Ist Montagekleber wasserdicht?

Dispersionskleber eignen sich meist nicht für dauerhafte Feuchtebelastung und sollten in der Regel nicht der Witterung ausgesetzt werden. PU- und Polymerkleber dagegen sind meist auch für außen geeignet. 

Ist Montagekleber frostsicher?

Auch hier gilt: Vorsicht mit Dispersionsklebern. Mit den ebenfalls weit verbreiteten Polymerklebern macht man draußen dagegen selten etwas falsch, die meisten verkraften Temperaturen von -30 bis +80 Grad Celsius.

Produktbeispiele für Montagekleber

Baukleber wird vielseitig verwendet. Doch ist wirklich jeder Montagekleber zu gebrauchen? Wir haben uns einige Baukleber angesehen und stellen diese im folgenden Absatz kurz vor.

Pattex Montage Kleber All Materials: Ein lösemittelfreier Polymerkleber mit 150 kg/m2 Anfangshaftung (Henkel-Labormessung) und einer Endfestigkeit nach 24 Stunden von 1 bis 2 N/mm2. Die 450-g-Kartusche kostet etwa 12 Euro.

UHU Polymax Montagekleber Sofort Power Weiß: Ein schnell härtender, lösemittelfreier Polymerkleber mit hoher Anfangshaftung und einer Endfestigkeit nach 4 Stunden von 3,5 N/mm2. Die 425-g-Kartusche kostet rund 13 Euro.

MEM Montage-Kleber Allground 3 in 1 (hier in Weiß): Ein lösemittelfreier Polymerkleber zum Dichten und Füllen und einer Zugfestigkeit von 2,5 N/mm2 (3 mm sind in 24 Stunden durchgehärtet). Die 430-g-Kartusche kostet ca. 11 bis 12 Euro.

Soudal Fix All X-Treme Power Express: Ein lösemittelfreier Polymerkleber zum Kleben und Dichten mit einer starken Anfangshaftung von 400 kg/m2 und einer Zugfestigkeit von 3,6 N/mm2 (Aushärtung: 2 mm/24 Std.). Die 400-g-Kartusche kostet ca. 13 Euro.

Lugato Bombenfest: Ein Montagekleber und Dichtstoff und eine weitere Polymerkleberart, lösemittelfrei, mit hoher Anfangshaftung und einer Zugfestigkeit von 2,3 N/mm2 (Aushärtung: 3 mm/ 24 Std.). Die 480-g-Kartusche kostet rund 15 Euro.

Fischer Express MS: Ein lösemittelfreier Polymerkleber zum Kleben und Dichten mit hoher Endfestigkeit bis zu 3,6 N/ mm2 und einer Zugfestigkeit von ca. 4 N/mm2 (Aushärtung: 2-3 mm/ 24 Std.); 290 ml ca. 15 Euro.

Remmers MultiColl-Express: Ein lösemittelfreier, als PUR-Kraftkleber bezeichneter wasserfester Montagekleber mit hoher Klebefestigkeit, die durch mindestens 60 Min. Anpressung noch erhöht wird. Die 310-ml-Kartusche ist im Fachhandel ab ca. 15 Euro erhältlich.

Knauf Power-Elast: Ein lösemittelfreier Hybrid-Polymerdichtstoff, der vor allem zum Abdichten von Anschlussfugen im Trockenbau und zum Füllen von Rissen verwendet wird und weniger zum Kleben. Die 300-ml-Kartusche kostet im Baumarkt ca. 12 Euro.

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