Montagekleber

Sie kleben nahezu alle Werkstoffe, können innen und außen eingesetzt werden, eignen sich sogar zum Abdichten und sind überstreichbar: Die Rede ist von Polymerklebstoffen, auch Hybridklebstoff genannt – ein Allround-Montagekleber quasi. Wir haben klassische Montagekleber und die neuartigen Polymerkleber selbst ausprobiert und miteinander verglichen. So gut sind die neuen Montagekleber!

Montagekleber
Auf Pinterest merken

Gemeinsam ist nahezu allen Montageklebern, dass sie in der Kartusche erhältlich sind – Sie benötigen also eine Kartuschen-Pistole zum Auftrag des Montageklebers. In der Regel werden die Werkstoffe nach einseitigem Klebstoffauftrag fest zusammengedrückt. Schwere oder unter Spannung stehende Teile sollten Sie bis zur Aushärtung des Montageklebers fixieren (Endfestigkeit: bei 2 mm Schichtdicke etwa ein Tag). Nach rund 24 Stunden überzeugen die allermeisten Montagekleber mit ihrer Haftwirkung: Die Materialverbindung ist fortan kaum mehr (schadensfrei) zu lösen, eher geht das Material kaputt. Sehr gut, wenn man mit Montagekleber etwas untrennbar zusammenfügen möchte – weniger gut, wenn man die Bauteile später wieder trennen muss (Regal von der Wand etc.)!

Montagekleber von Pattex

Es gibt Montagekleber, die nahezu alle Materialien verkleben: Wir haben den neuen Montagekleber von Pattex selbst ausprobiert – und sind von der Klebekraft begeistert!
Bis auf die üblichen Kunststoffe wie PE, PP, PTFE (Teflon) oder Acryl verklebt dieser Montagekleber fast alle Materialien. So ist sein Name also Programm: Pattex Montage All Materials (Bild oben). Es handelt sich dabei um einen Polymerkleber, der nach unserer Erfahrung eher fester eingestellt ist (es gibt auch Polymerkleber, die eher in Richtung Silikon tendieren, meist transparente, speziell für nicht saugende Materialien geeignete Produkte). Der vorliegende Polymerkleber ist klassisch weiß, für außen und innen sowie für saugende und nicht saugende Materialien geeignet. Trotz seiner hohen Anfangshaftung und Endfestigkeit, bietet er ein gewisses Maß an Flexibilität. Oder wie auf der Kartusche angegeben: eine schwingungsdämpfende Verklebung.

Polymerkleber vom Mem

Viele der neuen Polymerkleber machen einem Freude: Sie kleben richtig fest. Natürlich kommt es darauf an, was man mit der Verklebung vorhat: Möchte man die Verklebung später sauber lösen können, eignen sich viele Polymerklebstoffe weniger gut. Es gibt aber Klebstoffe dieser Art, die weniger fest klebend eingestellt sind – hier gilt es, die Herstellerhinweise genau zu beachten!

Im Falle des Klebers Mem Kleben Plus sollten Sie eher mit einer sehr guten Verklebung rechnen, die beim Lösen zur Zerstörung verklebter Materialien führen kann. Andererseits sind Polymerklebstoffe im Verhältnis zu wasserbasierten Klebern relativ elastisch, verkraften also auch etwas Bewegung, ohne dass sich dadurch die Verklebung löst. Die Hersteller empfehlen sie deshalb sogar zum Dichten und Füllen.

Achtung: Ein guter Silikondichtstoff lässt sich nicht einfach durch Polymerkleber ersetzen, denn Silikon ist elastischer und hat vor allem bei Abdichtungen im Bad deutliche Vorteile. Es lässt sich jedoch nicht überstreichen – hier kann der Polymerkleber und -dichtstoff glänzen: Er ist überstreichbar. Und so auch prima zum Füllen von Bohrlöchern oder Rissen geeignet. 450-g-Kartusche ca. 11 Euro.

Das "selbst ausprobiert"-Fazit: Mem-Polymerkleber

  • Klebt eine Vielzahl von Materialien sehr fest zusammen
  • Für draußen und drinnen geeignet
  • Fairer Preis, schöne Auswahl: Ist in farblos, Weiß und Grau erhältlich

Kraftvoller Montagekleber

Klebeverbindungen versprechen schnellen, festen Halt ohne Bohren – doch nicht jeder Montagekleber bietet auch die nötige Belastbarkeit, um damit Regale und schwere Gegenstände aufzuhängen: Soll etwas schnell, starr und fest verklebt werden, hilft dieser Kleber weiter. Wasserbasierte Kunstharz-Klebstoffe haben meist eine relativ hohe Anfangshaftung und Endfestigkeit, härten aber nicht elastisch, sondern nahezu starr aus. Und diese Klebstoffe sind anders als PU-Kleber nicht besonders witterungsfest, daher eher für innen geeignet. Der MEM Montagekleber Extrem zählt zu dieser Klebstoffart. Er musste sich bei uns durch die Verklebung eines kleinen Regals beweisen.

Unser selbst-ausprobiert-Fazit: Mem Montagekleber Extrem

  • Gute, aber nicht zu hohe Anfangshaftung – Korrekturen sind noch möglich
  • Hohe Endfestigkeit – sehr gut!
  • Fairer Preis (im Handel vergleichen!)

Wir trugen den Kraftkleber auf die Rückseite des Holzregals auf und drückten es an eine gestrichene Kalksandsteinwand. Es ließ sich noch ausrichten, blieb aber direkt haften. Die geringe Regaltiefe verlangte auch keine Abstützung. Nach etwa 24 Stunden belasteten wir das Regal. Nur mit einiger Gewalt löste es sich von der Wand – sehr gut. Die ablösende Wandfarbe deutet darauf hin, dass der Klebstoff auf einer unbeschichteten Fläche für noch besseren Halt sorgt.

Direkter Vergleich zweier Montagekleber

Was Kleber heute leisten können, zeigen diese beiden Klebstoff-Kandidaten. Erinnern Sie sich noch an früher? Da musste man beim Verkleben immer darauf achten, die Werkstücke möglichst gut zu fixieren, bis der Montagekleber abgebunden hatte. Dieses Problem besteht heute mit so manchem Klebstoff kaum noch – wir haben zwei moderne Kleber miteinander verglichen.

So hat der Montagekleber Pattex Super Power eine Anfangshaftung von 350 kg/m², der etwas günstigere Pattex Power immer noch gute 150 kg/m². Das sind schon Hausnummern, die einem selbst mit etwas schwereren Werkstücken das Verkleben erleichtern! Die hohe Anfangshaftung und letztlich auch hohe Endfestigkeit lässt sich mit diesen Klebern aber nur erzielen, wenn ein Werkstück eine poröse bzw. saugende Oberfläche hat – es sind Dispersionsklebstoffe (das enthaltene Wasser muss vom Werkstück oder von der Luft aufgenommen werden). Die TÜV-geprüften, lösemittelfreien Kleber sind in Baumärkten erhältlich.

Los geht der Praxis-Vergleich: Montagekleber einseitig auftragen und Werkstücke fest zusammendrücken. Nach 48 Stunden rissen wir das Holz von der Fliese. Sowohl bei Pattex Power als auch bei Pattex Super Power ließ sich die Verbindung nicht lösen, das Holz riss. In der Gattung „Dispersionsklebstoffe“ zwei sehr gute Produkte, vor allem Super Power hat eine extrem hohe Anfangshaftung; sehr gut kleben letztlich beide!

Einwegkartuschen-Kleber

Keine Pistole zur Hand? Für diesen Montagekleber aus der Einweg-Pistole kein Problem. Mancher Heimwerker benötigt nur selten Montagekleber (oder Silikon). Entsprechend ist dann keine Kartuschenpistole im Haushalt vorhanden. Gut, dass es Alternativen gibt, die eine solche Auspresspistole überflüssig machen. So erhält man jetzt von MEM den Montagekleber Extrem in zwei neuen Packungsvarianten. Zum einen in einer 70-g-Tube, die sich wie ein Bastelkleber per Hand ausdrücken lässt. Zum anderen als 260-g-Kartusche mit integriertem Dosierspender.

Das "selbst ausprobiert"-Fazit: Mem-Kartuschenkleber

  • Sehr praktisch für alle, die selten Montagekleber benötigen
  • Die besondere Kartusche macht den Kleber natürlich teurer

Lasche unterhalb des Kopfes abbrechen. Kopf in Position „maximal“ stellen (siehe Pfeil) – der Hebel des Dosierspenders rückt ein wenig heraus. Klebstoff durch Drücken des Hebels punkt- oder streifenförmig auftragen und Werkstück verkleben. Schön, dass dieser Montagekleber auch extrem gut klebt: Nach Aushärtung reißt beim Lösen mit Hammer und Meißel die Gipsplatte mit ab.

Weitere Infos rund um Klebstoffe

Neben dem 2-Komponenten-Kleber gibt es noch weitere Klebstoffe für die unterschiedlichsten Anwendungsgebiete >>

Armierungskleber | Metallkleber | Gummikleber | Heißkleber | Sekundenkleber | Glas kleben | 

Das könnte Sie auch interessieren ...