Wasserleitungen abdichten: Tipps zur Vermeidung von Leckagen
Abdichtungen an Wasserleitungen fallen vor allem bei Verschraubungen an. Unsere Anleitung zeigt, mit welchen Mitteln Sie Gewinde abdichten können.
Bei der Verlegung von Wasserleitungen fallen Abdichtarbeiten an, die man gut selbst vornehmen kann und auch muss. Dazu zählen Abdichtungen an Schraubgewinden. Im Prinzip wäre das gar nicht nötig, denn ein Außengewinde ist kegelig, ein Innengewinde dagegen zylindrisch. Beim Verschrauben ergibt sich deshalb bei den letzten Umdrehungen ein höherer Kraftaufwand, während sich das Innen- an das Außengewinde drückt. Bei perfekter Fertigung und perfekter Lagerung sollte eine Verschraubung damit dicht sein. Nur perfekt ist hier oft gar nichts, weswegen man Gewinde abdichten muss.
Womit kann man Gewinde abdichten?
Aus diesem Grund ist stets eine separate Gewindeabdichtung erforderlich. Hierzu stehen einem vor allem drei Mittel zur Verfügung. Zunächst der althergebrachte Hanf, den man nach dem Umwickeln noch mit Dichtpaste bestreicht. Außerdem gibt es natürlich Material aus Kunststoff wie das Teflonband, das man auch in Fadenform erhält. Es nennt sich dann Gewindedichtfaden. Im Folgenden Tipps, wie man Gewinde abdichten kann.
Gewinde mit Hanf und Dichtpaste abdichten
Der Klassiker, um Wasserleitungen abzudichten, sind schlichte Hanffasern. Diese müssen in das Gewinde gewickelt werden, und zwar so, dass nur die Gewindetäler gefüllt werden und sich die Hanffäden beim Eindrehen nicht wieder herauswickeln. Dazu wickelt man sie entgegen der Einschraubrichtung, beim üblichen Rechtsgewinde mit, bei Linksgewinden gegen den Uhrzeigersinn.
Damit die Fasern sich etwas verhaken, raut man die Gewindeberge mit feinem Sägeblatt oder einer Drahtbürste vorher an. Wichtig: Erst ein paar Hanffäden quer übers Gewinde legen, diese dann überwickeln und während der letzten drei Windungen in den Verlauf einbinden. Vor allem bei großen Gewinden arbeiten Sie den Hanf abschließend mit einer Bürste in die Gewindetäler ein. Beachten Sie stets, dass es hier nicht heißt „Viel hilft viel“. Die Gewindetäler sollten nicht komplett gefüllt sein, sonst kann es zur Überdehnung des Innengewindes kommen. Und damit zu feinen Rissen, die erst mit der Zeit zu sichtbaren Undichtigkeiten führen. Auch beim Einschrauben Gefühl walten lassen und nicht zu fest ziehen! So lässt sich das Gewinde abdichten.
Mit Teflonband abdichten
Eigentlich müsste es Polytetrafluorethylen oder kurz PTFE-Band heißen. Denn so nennt sich der Kunststoff, aus dem dieses Abdichtband besteht. Teflon ist der Produktname des Herstellers DuPont. Aber wie Tempo und Nutella hat sich der Name ‚Teflonband’ umgangssprachlich durchgesetzt. So oder so handelt es sich um ein praktisches Abdichtband für die Wasserinstallationen. Wichtig: Rauen Sie das Gewinde vorher mit einem feinen Sägeblatt etwas auf, säubern es sorgfältig und trocknen es dann gut ab. Anschließend wickeln Sie das Band bei Rechtsgewinde im Uhrzeigersinn herum. Achten Sie darauf, dass es vorne und hinten nicht über das Gewinde hinaussteht. Außerdem muss klar sein, dass ein Bandstück nur einmal benutzt werden darf, da es sich beim Umwickeln exakt dem Gewindeverlauf anpasst. Deshalb darf ein eingedrehtes Gewindestück auch nicht herausgedreht werden, was die Feinjustage erheblich erschwert. Muss man den Anschluss wieder herausdrehen, muss man auch ein neues Stück Teflonband verwenden und neu umwickeln, um Undichtigkeiten zu vermeiden und ein Gewinde abdichten zu können.
Abdichten mit Dichtfaden
Dichtfäden bestehen entweder wie Teflonband aus Polytetrafluorethylen oder aus Polyamid wie bei Tangit/Henkel. Hier ist der Faden werkseitig mit silikonhaltiger Paste beschichtet, sodass sich der Auftrag einer separaten Dichtpaste erübrigt. Wie allgemein üblich, sollte das Gewinde vor dem Umwickeln etwas aufgeraut werden. Die Dichtfäden können sich dann gut im Gewindelauf verhaken und so das Gewinde abdichten. Außerdem sollte man das Gewinde vorher sorgfältig mit einer Bürste reinigen und danach trockenwischen. Die Fäden beginnend am Gewindeanfang (nur den ersten Gewindegang freilassen) in Gewinderichtung stramm herumwickeln, wobei wie bei Hanf erst einige Fäden quer aufgelegt und anschließend die Fäden darüber in Gewinderichtung gewickelt werden. Übrigens: Kunststoffleitungen benötigen doppelt so viele Wicklungen, bei 3/4-Zoll ca. 16 statt 8. Im Gegensatz zum Abdichtband ermöglichen Dichtfäden eine Nachjustage der Anschlussstücke – man kann sie bis zu 45 Grad zurückdrehen, ohne dass man Angst vor Undichtigkeiten haben muss. Durchaus ein Vorteil beim Gewinde abdichten.
Das könnte Sie auch interessieren ...