Feuer löschen
Das eigene Haus in lodernden Flammen – eine Horrorvorstellung. Wer schnell reagiert und weiß, wie man ein Feuer löschen kann, rettet nicht nur das Eigenheim, sondern auch Menschenleben.
Feuer löschen
Ein defektes Kabel, die Kerze auf der Fensterbank oder die Bratpfanne, die man eigentlich nur eine Minute aus den Augen gelassen hat – ein Brand in den eigenen vier Wänden kennt viele Ursachen und kann schneller vorkommen, als Sie vielleicht denken. Um genau zu sein: In Deutschland brennt es alle 2 bis 3 Minuten in einer Wohnung – von der Dunkelziffer ganz zu schweigen.
Es liegt also auf der Hand, wieso Sie unbedingt wissen sollten, wie man ein Feuer richtig löschen kann. Besonders in Ausnahmesituationen ist es wichtig, dass unser Gehirn auf bestehendes Wissen zurückgreifen kann – denn wer im Brandfall unüberlegt handelt, bringt sich selbst und andere ganz schnell in Lebensgefahr.
Feuer löschen – Schritt für Schritt
Eine allgemeingültige Anleitung zum Feuer löschen gibt es leider nicht, da es immer auf Brandsituation, Ursache und die Löschmöglichkeiten ankommt.
- Feuer löschen mit dem Feuerlöscher
- Feuer löschen mit Wasser
- Feuer löschen mit einer Löschdecke
- Brennenden Kochtopf löschen
- Brennende Elektrogeräte löschen
Wenn in der Wohnung ein Feuer ausbricht, kann das richtige Verhalten lebensrettend sein: Was im Brandfall zu tun ist, erfahren Sie im folgenden Video:
Feuer selbst löschen – Sicherheit geht vor
Ein Brandfall ist nicht der richtige Zeitpunkt für Selbstüberschätzung. Um Ihr eigenes und andere Leben und auch Ihr Eigenheim bestmöglich zu schützen, gelten im Brandfall immer einige Grundregeln, die Sie befolgen sollten:
- Alarmieren Sie die Feuerwehr! Egal, ob Sie den Brand nur vermuten oder sehen, ob die Flammen den ganzen Raum einnehmen oder gerade erst entstehen – ein Feuer ist unvorhersehbar. Gehen Sie also immer auf Nummer sicher und tätigen Sie den Notruf lieber einmal zu viel als zu wenig. Achten Sie darauf, am Telefon alle W-Fragen ruhig und deutlich zu beantworten.
- Erst Menschenleben in Sicherheit bringen, dann Brand bekämpfen! Priorität hat immer der Schutz von Lebewesen im Gebäude. Informieren Sie deshalb zuerst alle im Haus befindlichen Personen und helfen Sie insbesondere Hilfsbedürftigen bei der Flucht.
- Überschreiten Sie nicht Ihre Grenzen! Ein Feuer zu löschen birgt Risiken. Halten Sie immer ausreichend Abstand zum Brandherd und versuchen Sie keine Großbrände zu bekämpfen. Wichtiger ist es, Türen und Fenster zu schließen, um dem Feuer den Sauerstoff zu entziehen und die Ausbreitung zu verhindern. Sobald sich Rauch bildet, müssen Sie das Gebäude umgehend verlassen!
Wie löscht man ein Feuer?
Wer einen Brand kontrollieren möchte, sollte zunächst verstehen, wie ein Feuer funktioniert. Dabei hilft das sogenannte Verbrennungsdreieck. Es zeigt die drei Bestandteile, die ein Feuer benötigt, um überhaupt zu entstehen, bestehen zu bleiben und sich auszubreiten. Diese drei Dinge sind:
- Brennstoff
- Zündenergie
- Sauerstoff
Steht dem Feuer davon in ausreichender Menge und richtigem Verhältnis zu Verfügung, kommt es zum Brand und zur Ausbreitung.
Zur Brandbekämpfung muss man dem Feuer nun mindestens einen dieser Bestandteile entziehen. Ein Feuer durch die Beseitigung des Brennstoffes zu löschen, ist kaum möglich, da dieser ja meistens in Flammen steht. Bei Gasbränden zum Beispiel, lohnt es sich aber, den Gashahn zuzudrehen, um das Feuer nicht konstant mit neuem, brennbaren Stoff zu versorgen. Häufiger zielen Bekämpfungsmaßnahmen jedoch darauf ab, dem Brandherd seinen zweiten Bestandteil, die Energie, zu entziehen – zum Beispiel mit Wasser, welches den Brennstoff abkühlt. Oder aber, Sie ersticken das Feuer, indem Sie eine Schicht Löschschaum oder Pulver über dem Brandherd ausbringen und ihm so die Sauerstoffzufuhr abschneiden.
In der Theorie klingt das zunächst recht einfach, in der Praxis lassen sich die Löschmethoden aber nicht immer einfach umsetzen. Außerdem hat jedes Feuer aufgrund seines Brennstoffs andere Eigenschaften, die unbedingt berücksichtigt werden müssen, damit Sie sich selbst und andere nicht in Gefahr bringen.
Was muss man beim Feuer löschen unbedingt beachten?
Bevor Sie zum nächstgelegenen Feuerlöscher oder zum Wasserhahn rennen, müssen Sie unbedingt prüfen, was genau brennt. Brennt ein fester Stoff, zum Beispiel Holz? Oder brennt eine Flüssigkeit, wie Benzin? Hat ihr Kochtopf Flammen gefangen oder ist der Brand im Keller entstanden und eine Brandursache ist gar nicht erkennbar?
Grundsätzlich gilt: Starten Sie nur dann einen Löschversuch, wenn Sie den brennenden Gegenstand in den Flammen noch sehen können und identifizieren können, um was genau es sich handelt. Ist das Feuer schon so groß, dass Sie den Brennstoff nicht erkennen, verlassen Sie das Gebäude und rufen Sie die Feuerwehr.
Aber wieso ist es eigentlich so wichtig zu wissen, was brennt? Ganz einfach: Jeder Brennstoff reagiert unterschiedlich auf Löschmittel. Wer zum Beispiel versucht, eine brennende Pfanne mit Wasser zu löschen, provoziert schlagartig eine gewaltige Stichflamme, da brennendes Fett und Wasser sich nicht mischen können. Der kühlende Effekt des Wassers, der bei festen Brennstoffen wie Holz zur Brandbekämpfung eingesetzt werden kann, kann sich hier gar nicht entwickeln. Der Einsatz des falschen Löschmittels kann schlimmstenfalls tödlich enden.
Damit das nicht passiert, geben wir Ihnen einen kurzen Überblick über die verschiedenen Brandklassen, in die Brände eingeteilt werden, um das richtige Löschmittel auszusuchen:
Brandklasse A: Brände der Brandklasse A haben feste Stoffe zur Ursache – dazu zählen zum Beispiel Holz, Papier, Kohle, einige Kunststoffe und Textilien. Als Löschmittel kommen Wasser oder Feuerlöscher mit Löschschaum und -pulver in Frage.
Brandklasse B: Die Brandklasse B umfasst flüssige und flüssig werdende Brennstoffe, zum Beispiel Benzin, Alkohol, Farben, Lacke oder Wachs, Teer, Harz und einige Kunststoffe. Bei brennenden Flüssigkeiten sollten Sie zur Brandbekämpfung nur auf Feuerlöscher mit Schaum, Pulver oder CO2 setzen. Nutzen Sie zum Löschen kein Wasser!
Brandklasse C: Brennende Gase werden der Brandklasse C zugeordnet. Bei Bränden dieser Art sollten Sie jedoch nur dann einen Löschversuch unternehmen, wenn Menschenleben in Gefahr ist, ansonsten ist dies ein klarer Fall für Profis von der Feuerwehr. Sollten Sie in die Notsituation kommen, einen Brand der Klasse C löschen zu müssen, verwenden Sie ausschließlich einen ABC-Pulver- oder Speziallöscher.´
Brandklasse D: Die Brandklasse D beschreibt Metallbrände. Diese sind sehr selten. Verwenden Sie zum Löschen nur Feuerlöscher mit speziellem Metallbrandpulver, trockenen Sand, Streu- oder Viehsalz oder Zementpulver.
Brandklasse E: Die Brandklasse E wurde abgeschafft. Sie umfasste Brände durch elektrische Niederspannungsanlagen (bis 1000 Volt). Da diese laut der aktuell geltenden Norm DIN EN 3 jedoch von jedem zugelassenen Feuerlöscher gelöscht können werden muss, entfällt die Notwendigkeit der Klassifizierung.
Brandklasse F: Brände der Brandklasse F kommen häufig in Privathaushalten oder Großküchen vor: Fettbrände. Hier ist besondere Vorsicht geboten, denn ein Löschversuch mit Wasser kann wie beschrieben zu schweren Verletzungen führen. Richtig gelöscht wird brennendes Öl entweder mit einem Fettbrand-Löscher oder einem Gegenstand, der das Feuer erstickt – zum Beispiel einem Topfdeckel oder einer Löschdecke.
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