Feuerlöscher für Zuhause

Welcher ist der beste Feuerlöscher für Ihr Zuhause?

(Noch) keine Pflicht, aber dringend zu empfehlen – jeder sollte für den Notfall einen Feuerlöscher im eigenen Haus haben. Aber welcher Feuerlöscher eignet sich am besten für Zuhause?

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Welcher ist der beste Feuerlöscher für Ihr Zuhause?

Ein Brand in den eigenen vier Wänden – das wünscht sich wirklich niemand. Da aber schon ein winziger Augenblick der Unaufmerksamkeit ausreichen kann, ein loderndes Feuer zu entfachen, ist es mehr als nur sinnvoll, sich für den Extremfall gegen einen Brand zu rüsten. Die sicherste Lösung: Ein Feuerlöscher für Zuhause.

Beim Kaufvorhaben fällt dann aber schnell auf: Es ist gar nicht so leicht, sich inmitten der ganzen unterschiedlichen Bezeichnungen zurechtzufinden und das ideale Modell – den perfekten Feuerlöscher für Zuhause – auszuwählen.

Pulverlöscher, Schaumlöscher, Fettbrandlöscher – ja, was denn nun? Besonders in puncto Löschmittel scheint die Auswahl alles andere als übersichtlich. Klicken Sie sich durch die Bildergalerie und erfahren Sie, welche Modelle sich für Zuhause eignen und was Sie vor dem Kauf dringend beachten müssen:

Welcher Feuerlöscher ist für was geeignet?

Brand ist nicht gleich Brand – und so wie es unterschiedliche Brände und Brandursachen gibt, stehen zur Bekämpfung eben auch verschiedene Löschmittel zur Auswahl. Die Verwendung des falschen Löschmittels kann verheerende Folgen haben – zum Beispiel, wenn ein wasserhaltiges Löschmittel auf einen Fettbrand trifft. Beim Kauf eines Feuerlöschers kommt es also auch immer darauf an, was Sie der Wahrscheinlichkeit nach am ehesten löschen müssen. Die Klassifizierung erfolgt nach der Europäischen Norm EN 3 in die Brandklassen A-F:

Feuerlöscher für Zuhause
Die Brandbekämpfung richtet sich maßgeblich nach der Ursache – Elektrobrände bis zu 1000V muss jeder zugelassene Feuerlöscher nach der DIN EN 3 löschen können. Foto: IStock/chonticha wat

Brandklasse A: Die Brandklasse A bezeichnet Brände fester Stoffe, die vorwiegend organischen Ursprungs sind. Darunter fallen beispielsweise Holz, Papier, Kohle, einige Kunststoffe oder Textilien. Zur Brandbekämpfung kommen sowohl Wasser, als auch Löschschaum oder Pulver in Frage.

Brandklasse B: In die Brandklasse B fallen diejenigen Brände, die flüssige Stoffe oder solche, die durch Hitzeeinwirkung flüssig werden, erzeugen. Beispiele hierfür sind Benzin, Alkohol, Farben, Lacke oder Wachs, Teer, Harz sowie einige Kunststoffe. Brände dieser Klasse dürfen Sie keinesfalls mit Wasser löschen, da Sie so eine schlagartig auftretende Druckwelle provozieren. Gelöscht werden Klasse-B-Brände mit Schaum, Pulver oder CO2.

Brandklasse C: Brände, die durch brennbare Gase wie Propan, Methan, Erdgas & Co. entstehen, sind der Brandklasse C zuzuordnen. Mit Schaumlöscher kommen Sie hier nicht weit – Abhilfe leisten ABC-Pulver- oder Spezial-Löscher.

Brandklasse D: In Klasse D fallen Metallbrände jeglicher Art. In der Wohnung kommen solche Brände nur äußerst selten vor, da Sie extrem hohe Temperaturen von über 1000 Grad Celsius benötigen. Zum Löschen darf keinesfalls Wasser, sondern nur Metallbrandpulver, trockener Sand, trockenes Streu- oder Viehsalz sowie Zementpulver verwendet werden.

Brandklasse E: Diese Brandklasse wurde inzwischen abgeschafft. Sie beinhaltete alle Brände in elektrischen Niederspannungsanlagen (bis 1000V). Zur Bekämpfung kommen jedoch alle heute verwendeten Feuerlöscher in Frage, somit entfällt die Notwendigkeit der Klassifizierung.

Brandklasse F: Die Brandklasse F beschreibt diejenigen Brände, die typischerweise in Küchen durch Speiseöle -fette ausgelöst werden. Die wichtigste Regel bei der Brandbekämpfung ist auch hier: Kein Wasser zum Löschen benutzen, denn dies führt häufig zu schweren Verletzungen durch Stichflammen! Die Flammen müssen stattdessen erstickt werden. Das klappt mit einem Deckel, Löschdecken oder einem speziellen Fettbrand-Feuerlöscher.

Weitere Informationen dazu, welcher Feuerlöscher für welche Brände im Wohnraum am besten geeignet ist, finden Sie in der Bildergalerie.

Wie funktioniert ein Feuerlöscher?

Wer einen Feuerlöscher bedienen möchte, tut gut daran, sich vorher mit der Handhabung des Geräts und der Wirkungsweise von Löschmitteln vertraut zu machen. Eine einfache Erklärungshilfe bietet das sogenannte Verbrennungsdreieck: ein Feuer kann nur (über)leben, wenn drei Dinge gegeben sind.

  1. Brennstoff
  2. Sauerstoff, also Luft
  3. und Zündenergie, also Wärme

Die unterschiedlichen Löschmittel zielen alle darauf ab, dem Feuer einen oder mehrere seiner Bestandteile zu nehmen. Wie welches Löschmittel mit dem Feuer reagiert, erfahren Sie in der Bildergalerie.

Was kostet ein Feuerlöscher für zu Hause?

Die Kosten für einen Feuerlöscher hängen von unterschiedlichen Faktoren ab. So variiert der Preis zwischen den verschiedenen Feuerlöscher-Typen (siehe Bildergalerie für genaue Preisangaben), der Bauweise (Dauerdrucklöscher oder Aufladelöscher) oder auch der Füllmenge an Löschmittel. Auflade-Feuerlöscher sind in der Regel teurer als Dauerdrucklöscher, allerdings rentiert sich die Anschaffung des teuren Modells nach einigen Jahren aufgrund der geringeren Wartungskosten. Eine Wartung sollte bei allen Feuerlöschern alle 2 Jahre von einer professionellen Prüfstelle durchgeführt werden. Darüber hinaus lassen sich Aufladelöscher nach Gebrauch wieder auffüllen, Dauerdrucklöscher müssen nach dem Einsatz entsorgt werden. Im Endeffekt bewegt sich der Preisrahmen für Feuerlöscher, die sich für den Haushalt eignen, etwa zwischen 30 und 150 Euro.

Feuerlöscher für Zuhause
Foto: iStock/Bet_Noire

Praxistipp: Viele Versicherungen übernehmen im Brandfall die Neubefüllungs- oder Austauschkosten für einen verwendeten Feuerlöscher. Informieren Sie sich bei Ihrer Versicherung und sparen Sie!

Sind Feuerlöscher in einem Wohnhaus Pflicht?

In Wohnhäusern sind Feuerlöscher im Gegensatz zu Rauchmeldern bisher (noch) nicht verpflichtend, was allerdings nicht bedeutet, dass sie nicht äußerst sinnvoll wären. Andere Gebäude wie beispielsweise Arbeitsstätten haben strenge gesetzliche Anforderungen bezüglich des Brandschutzes zu erfüllen – darunter auch die Feuerlöscher-Pflicht.

Was ist der beste Platz für einen Feuerlöscher?

Der Feuerlöscher sollte für Sie im Extremfall einfach und schnell erreichbar sein. Dazu ist es wichtig, das Gerät gut sichtbar zum Beispiel an der Wand in Fluren oder Treppenhäusern zu platzieren. Spezielle Löscher wie Fettbrandlöscher sollten natürlich möglichst in der Nähe der Küche untergebracht werden. Generell gilt: Der Feuerlöscher sollte nach Möglichkeit höchstens 20 m vom potenziellen Brandherd entfernt positioniert werden.

In welcher Höhe muss ein Feuerlöscher hängen?

Bringen Sie den Feuerlöscher am besten in einer Höhe von etwa 0,8 bis 1,05 Metern an, sodass auch kleine und kleinwüchsige Menschen oder Personen im Rollstuhl die Möglichkeit haben, an den Feuerlöscher zu gelangen.

Wie viele Feuerlöscher im Haus?

Die ideale Anzahl der Feuerlöscher in einem Gebäude ergibt sich einerseits durch die oben genannte Faustregel, dass ein Feuerlöscher möglichst niemals weiter als 20 Meter entfernt positioniert sein sollte.

Besonders wichtig ist aber nicht nur die Anzahl der Löscher, sondern die der Löschmitteleinheiten. Diese kategorisieren nach DIN EN 3 das Löschvermögen – also die Leistung – eines Feuerlöschers. Pro Etage sollten idealerweise 6 Löschmitteleinheiten (LE) bereitgestellt sein.
Seriöse Anbieter geben die Anzahl der Löschmitteleinheiten in der Beschreibung des Produktes an. Wer es ganz genau wissen möchte, schaut sich die Zahlen-Buchstaben-Kombination auf dem Feuerlöscher an. Diese gibt an, mit welchem Löschvermögen Sie hinsichtlich einer bestimmten Brandklasse rechnen können  – so steht 21A für sechs Löschmitteleinheiten beim Einsatz eines Brandes mit festem Stoff, 21B steht dagegen für nur eine Löschmitteleinheit bei flüssigen Stoffen. Üblich sind Kombinationen wie 21A 183B. 

Was muss auf einem Feuerlöscher stehen?

Feuerlöscher für Zuhause
Foto: iStock/Mythen

Auf einem Feuerlöscher steht so einiges geschrieben. Damit Sie die gesuchten Informationen im Katastrophenfall schnell finden, sollten Sie sich das Gerät schon vorher genau ansehen. Üblicherweise finden Sie oben auf dem Feuerlöscher zunächst die allgemeine Beschreibung. Diese umfasst das Wort 'Feuerlöscher', die Art des Löschmittels, die Füllmenge sowie das Löschvermögen. Darunter finden Sie die Bedienungsanleitung – in Bild- und Schriftform sowie die Brandklassen, die mit dem jeweiligen Löscher bekämpft werden können. Zudem stehen auf dem Feuerlöscher ein Warnhinweis, nähere Beschreibungen zu Löschmittel, Treibmittel und Funktionsbereich sowie die Nummer der Anerkennung, Typenbezeichnung und Herstellerangaben.

Im Notfall sollten Sie unbedingt auf die Brandklassen achten und den Feuerlöscher fachgemäß nach Bedienungsanleitung verwenden.

Wo steht das Ablaufdatum auf dem Feuerlöscher?

Der Feuerlöscher weist meistens seitlich ein Herstellungsjahr auf. Bei regelmäßiger Wartung werden zusätzlich Prüfplaketten aufgeklebt, die als Nachweis für die Funktionsfähigkeit des Feuerlöschers gelten. Im Allgemeinen sollte ein Feuerlöscher bei Nichtbenutzung nach etwa 20 bis 25 Jahren ausgetauscht werden.

Was bringt der Kauf eines Feuerlöschers für Zuhause, wenn man nicht weiß, wie er bedient wird? Die Feuerwehr bietet regelmäßig Trainingstage an, um Ihnen den richtigen Umgang mit dem Feuerlöscher zu zeigen. Wie Feuerlöscher prinzipiell funktionieren, können Sie aber auch einfach hier nachlesen >>

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