Hausfassade reinigen und streichen
Wer die Fassade anstreichen möchte, muss sie zunächst gründlich säubern, ggf. ausbessern und grundieren. Wir zeigen die Reinigung und den Anstrich einer Putzfassade.
Wer vor seinem Haus steht, wird es schnell merken: Mit einem Teleskopstiel allein kommt man nicht weit. In der Regel benötigt man mindestens eine Leiter, oftmals sogar ein Gerüst, wenn man seine Fassade anstreichen möchte. Der Knackpunkt hierbei ist neben der Höhe des Hauses der Untergrund rund ums Haus. Fahrbare Rollgerüste sind zwar nicht so teuer (oder können recht preiswert ausgeliehen werden). Ob sie allerdings rund ums Haus handhabbar sind, muss im Einzelfall beurteilt werden.
Möchte man ein stationäres Gerüst errichten, ist man von Profis abhängig. Die Preise von Gerüstbaufirmen richten sich meist nach Quadratmeterzahl und Mietdauer des Standgerüstes. Daneben schlägt auch die Lage zu Buche: Zahlt man auf dem Land vielleicht nur fünf Euro pro Quadratmeter, liegen die Kosten in der Stadt ggf. schon bei acht Euro pro Quadratmeter. Und steht das Gerüst auf öffentlichen Gehwegen, muss eine Nutzungserlaubnis eingeholt werden. Hier ist bekanntlich nichts umsonst. Unser Bauherr wählte die Leiter, die man allerdings mit praktischen Extras wie Eimerhaken oder Einhängepodest aufrüsten kann, um sich die Arbeit zu erleichtern.
Checkliste Werkzeug
Farbrolle
Hochdruckreiniger
Leiter
Pinsel
Sprühgerät
Auch ein guter Hochdruckreiniger, der zur Säuberung dringend zu empfehlen ist, macht die Arbeit einfacher – und sorgt außerdem für bessere Ergebnisse. Denn sauber muss die Fassade sein, egal welche Farbe man verstreicht. Ob es der teuren Silikonharzfarbe wie in unserem Fall bedarf, hängt nicht zuletzt von der Umgebung ab. Viel Baumbestand sorgt wie ein Dämmsystem ggf. für Veralgung. Silikonharzfarben wirken dem entgegen. Im Normalfall reichen aber auch Reinacrylatfassadenfarben für den Fassadenanstrich aus. Einen Spezialfall bilden Silikatfarben ab. Sie sind besonders diffusionsoffen und weisen eine sehr gute Haftung auf. Allerdings kann man sie nur auf mineralischen Untergründen einsetzen, also nicht auf alten Dispersionsanstrichen oder neuem Kunstharzputz. Damit sind sie beim Fassade streichen oft direkt schon raus.
Vor dem Fassade anstreichen: Reinigung
Womit reinigt man am besten, wenn man seine Fassade anstreichen möchte? Unser Bauherr verwendete den einfach zu bedienenden Kärcher Hochdruckreiniger K 7 Premium Full Control Plus Home mit Hochdruckpistole und Teleskopgriff sowie ein Teleskopstrahlrohr (1,20 bis 4 m) und den Spritzschutz samt Adaptern als Extras. Das Gerät bietet eine einfache Druckregulierung durch Plus- und Minustasten und einen schnellen Strahlwechsel durch Rohrdrehung.
Vorsicht beim Wasserdruck: Wenn man mit 200 bar die Fassade reinigt, sollte diese entsprechend fest ausfallen. Historische Lehmziegel können schon bei 50 bar zerfallen! Normale Fassaden lassen sich jedoch sehr einfach mit Hochdruck reinigen – mit Bürste und Handbetrieb wäre es auch etwas aufwendig. Und wie erfolgt dann die Reinigung mit Hochdruckgerät? Wichtig dabei ist neben dem Druck vor allem die Wassermenge und der Aufprallwinkel des Hochdruckstrahls – und damit auch die Einstellung der Düse. Gering verschmutzte Flächen reinigt man mit Flachstrahl, starken Verschmutzungen auf druckunempfindlichen Fassaden rückt man mit dem Rotorstrahl zu Leibe. Heißes Wasser verkürzt dabei die Reinigungszeit. Vorsicht bei Reinigungsmitteln: Kalkhaltige Natursteine, zementhaltige Kunststeine und Putze nur mit neutralen Mitteln reinigen. Granit und Schiefer sowie Ziegel, Fliesen und Klinker verkraften auch schwach saure Reinigungsmittel.
Fassadengrund prüfen
Wer seine Fassade anstreichen möchte, muss zuvor den Fassadengrund prüfen. Zeigt der Wischtest mit der flachen Hand einen kreidenden Altanstrich, muss die Fassade mit Wasser abgewaschen werden.
Mit Wasser lässt sich auch sehen, ob der Untergrund sehr saugfähig ist (oder unterschiedlich saugfähig) und dann in jedem Fall grundiert werden muss. Der Abreißtest mittels Klebestreifen und der Kratztest mit einem Nagel offenbaren, ob die Haftung des Altanstrichs ausreicht oder ob Teile abgeschlagen und neu verputzt werden müssen. Gleiches gilt für Hohlräume, die man durch Klopfen mit dem Hammer ortet. Kleine Risse schließen Sie vorher mit Acryl.
Anleitung: Fassade anstreichen
Gerade bei Fassadenwalzen ist eine gute Polsterung entscheidend, da Sie damit einen satten, gleichmäßigen Farbauftrag erzielen. Am besten verwenden Sie eine mindestens 18 bis 25 cm große Lammfellrolle. Unter den Kunstfaserwalzen sind meist Polyamidwalzen die hochwertigsten. Die Farbverteilung gelingt am ehesten, wenn Sie immer erst gerade von oben nach unten, dann kreuz und quer, abschließend nochmals gerade über die Wandfläche rollen.
Vorsicht bei Sonne: Nicht bei direkter Sonneneinstrahlung streichen – schnelles Trocknen führt zu sichtbaren Ansätzen. Verwenden Sie eine Leiter, achten Sie auf sicheren Stand und auf eine sinnvolle Ausstattung. Ein gutes Extra für ermüdungsfreien und sicheren Stand auf der Leiter stellt zum Beispiel ein Einhängepodest dar.
Welche Fassadenfarbe?
Der Bauherr wählte eine Silikonharzdispersionsfarbe aus (Schöner Wohnen Premium-Fassadenweiss). Sie bildet eine sehr wasserabweisende Oberfläche, die Schutz vor Schlagregen und Verschmutzung bietet. Geeignete Untergründe sind Mauerwerk, Putz, Beton, Silikat-, Mineralfarb- und matte Dispersionsanstriche. 10 Liter reichen laut Hersteller für 60 bis 76 Quadratmeter Wandfläche. Die Farbe übrigens besser nicht selbst abtönen, sondern direkt farbig bestellen! So hat man einen extakten Farbton, den man auch exakt gleich nachkaufen kann.
Das könnte Sie auch interessieren ...