Wandnische für Dusche in Trockenbau errichten: Schritt-für-Schritt-Anleitung
Marode Holzplatten und eine veraltete Sanitärausstattung waren der Anlass, dieses Bad zu sanieren. Dabei wurde die Duschnische gründlich umgestaltet. Wir zeigen einzelne Arbeitsschritte.
Wie früher nicht ganz unüblich, waren Trennwände und Badewanne mit Holzfaserplatten verkleidet, die im Bad eigentlich nichts zu suchen haben. Selbst imprägnierte Spanplatten sollte man meiden und stattdessen mindestens Feuchtraumgipskarton oder Gipsfaserplatten verarbeiten. Noch sicherer liegt man mit Zementbauplatten, die es heute in ganz unterschiedlicher Machart gibt.
In unserem Fall wurden aber herkömmliche, imprägnierte Gipskartonplatten verbaut. In jedem Fall praktisch, um Trennwände, Decken oder auch Wände zu verkleiden. Grundsätzlich sollten diese Platten aber in der Duschnische mit einem Dichtanstrich behandelt werden, da sie allein vom Material her nicht dauerhaft starke Feuchteeinwirkung verkraften. Hinzu kommt, dass Fugen stets etwas Feuchtigkeit hindurchlassen. Eine zusätzliche Abdichtung der Duschnische sorgt hier für eine dauerhaft trockene Gesamtkonstruktion. Zu dieser zählt allerdings auch das Ständerwerk, das unser Bauherr mit Konstruktionsholz ausführte. Bis durch eine gut abgedichtete Trockenbauwand so viel Feuchtigkeit eindringt, dass die Holzständer Schaden nehmen, muss schon einiges passieren. Dennoch liegt man mit Metallprofilen als Ständerwerk auf der sichereren Seite.
Duschnische planen
Bevor es allerdings ans Herausreißen und Neubauen geht, sollte man sich einen detaillierten Plan machen, am besten in Form einer Zeichnung. Baut man z.B. neue Trennwände oder verkleidet man Decken und Wände im Bad, sollte man nur feuchtebeständiges Material einsetzen, z. B. imprägnierten Gipskarton oder Gipsfaserplatten. Auch Putz bzw. Spachtelmasse muss Nässe verkraften können.
Ob die Idee, auf eine Badewanne und ein Bidet zu verzichten, auf Dauer sinnvoll und wünschenswert ist, muss man sich eben gründlich überlegen – sowohl in Bezug auf sein eigenes Alter als auch auf Kinder oder Enkelkinder. Gleichfalls sollte man eine bodengleiche Dusche direkt so ausführen, dass sie richtig barrierefrei und altengerecht ausfällt – in unserem Fall nicht ideal gelöst. In unserem Beispiel wurde das Gefälle für den Duschboden mit Zementestrich selbst hergestellt. Sicherer und einfacher ist es, ein Duschelement samt integriertem Abfluss einzubauen.
Duschnische abdichten
Eine geflieste Fläche ist nie ganz dicht. Man sollte den Untergrund deshalb vor allem im Spritzwasserbereich mit einem Dichtanstrich und Dichtbändern vor Feuchtigkeit schützen – insbesondere wenn es sich um Gipsplatten handelt. Unter Waschtisch und WC sowie an den Wänden herum ist ein Dichtanstrich nicht zwingend nötig (es wird sonst auch ein teurer „Spaß“), es sei denn, Sie setzen die Bereiche regelmäßig unter Wasser.
- Zunächst tragen Sie Dichtanstrich in allen Spritzwasser-Eckbereichen und rund um Rohrausgänge auf.
- In den noch frischen Anstrich legen Sie nachfolgend Dichtbänder bzw. Dichtecken und Dichtmanschetten ein.
- Anschließend überstreichen Sie den gesamten Spritzwasserbereich mit Dichtanstrich.
- Nach Durchtrocknung (ca. drei Stunden) tragen Sie einen zweiten Anstrich auf.
- Nach ca. 12 Stunden können Sie den Fliesenkleber aufziehen (verwenden Sie Flexkleber) und die Fliesen legen.
Duschnische fliesen
Bevor es losgeht, müssen Sie Bezugslinien festlegen, an denen Sie die ersten Fliesen ausrichten. Ziel: Wenig Verschnitt und ein gleichmäßiges Ergebnis, das heißt, die Fliesen z. B. zu beiden Seiten gleich breit enden lassen. Es beginnt also mit Maßarbeit. Am besten rechnen Sie vorher genau aus, wie viel Material Sie für die Duschnische brauchen. Wie einfach das geht, erfahren Sie im Video:
Boden: Walk-in-Dusche fliesen
Man hört, liest und sieht viel davon, aber oft ist eine bodengleiche Dusche eben nicht bodengleich, sondern mit einer Stufe verbunden. Denn leider erweist es sich als schwierig, einen schwellenlosen Übergang herzustellen. Zwar gibt es vorgefertigte Duschelemente mit eingebautem Gefälle und passender Abflussgarnitur, jedoch haben diese natürlich eine gewisse Höhe. Wenn es nun alles auf einer Ebene sein soll, muss man sie entweder tieferlegen, also in den Estrich einlassen, oder die restliche Fläche erhöhen, was allerdings eine große Materialschlacht werden kann. Damit die Fliesen in der Duschnische nicht reißen, sollten Sie hier kleinere Fliesen verwenden.
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