Igelhaus

Die drei besten Igelhäuser zum Selberbauen

In der kalten Jahreszeit bedürfen Igel unserer Hilfe: Damit sie störungsfrei ihren Winterschlaf halten können, freuen sich die stacheligen Gartenbewohner über ein komfortables Igelhaus. Wann und wo Sie das Igelhaus aufstellen sollten, lesen Sie in diesem Artikel.

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Video: Glutamat

Unsere Gärten gehören zu den wichtigsten Rückzugsgebieten für Igel in der Stadt. Mit einfachen Mitteln lässt sich dort ein Igelhaus als rettender Unterschlupf für den Winter einrichten. Je kultivierter bzw. steriler unsere Gärten werden, desto schwerer haben es Igel, dort einen natürlichen Unterschlupf zu finden. Doch das muss nicht sein!

Selbst, wenn Sie Wert auf einen aufgeräumten Garten legen, findet sich auch dort Platz für ein kleines Igelhaus. Ob Sie eins kaufen oder selber bauen – einige Dinge sollten Sie immer beachten. Was genau, erfahren Sie hier. Oben im Video sehen Sie außerdem, wo Igel selbst ihr Nest für den Winterschlaf bauen und wie Sie die Tiere bei Suche und Bau ihres Winterquartiers unterstützen können.

Was ist ein Igelhaus?

Ein Igelhaus ist ein fester Unterschlupf, in dem das Tier seinen Winterschlaf halten kann. Im Unterschied zum Igelnest, das der Igel selbst baut, ist das Igelhaus von Menschen gemacht.

Warum ist ein Igelhaus sinnvoll? Wenn es im Garten an natürlichen Unterschlüpfen (kleine Grube, Erdkuhlen, Laubhaufen, Baumhöhlen, Felsspalten, …) mangelt, findet der Igel keinen schützenden Platz zum Überwintern. So ein Igelhotel ist dann die letzte Rettung vor dem sicheren Kältetod im Winter!

Wie sieht ein Igelhaus aus?

Die äußere Bauform unterscheidet Igelhäuser voneinander:

  • Die meisten sind rechteckig, aus Holz gebaut und mit einem flach geneigten abnehmbaren Dach versehen. Innen gibt es mehrere Kammern, die Fressfeinden des Igels den Zugang verwehren – sie werden auch als rattensicheres oder katzensicheres Igelhaus beworben.
  • Andere Igelhäuser sind rund, bzw. im Inneren schneckenförmig aufgeteilt. Diese Modelle gibt es oft aus Ton oder Korbgeflecht zu kaufen.
  • Auch wenn die innere „Raumaufteilung“ oft identisch ist, können Igelhäuser von außen unterschiedlich dekoriert sein. Dem Igel ist die Fassadengestaltung egal, dem Menschen sollte sie es auch sein, denn am idealen Aufstellort steht die Igelhütte eher versteckt.

Welches Igelhaus ist das beste?

Das beste Igelhaus ist immer noch das selbst gebaute! Dieses können Sie günstig aus Restholz oder sogar aus alten Backsteinen bauen. Die Konstruktion ist nicht schwer und optische Ansprüche muss eine Igelhütte ohnehin nicht erfüllen. Der Igel fühlt sich am wohlsten – und ist zudem auch besser gegen die Kälte geschützt –, wenn man das selbst gebaute Igelhaus großzügig mit einem Haufen Ästen und Laub abdeckt.

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Um im Inneren des Igelhauses Schutz zu gewährleisten, sollte es über eine leichte Verwinklung im Inneren verfügen, sodass sich der Igel weit ins Innere zurückziehen kann und besser vor der Witterung geschützt ist. Beim Selberbauen denken Sie daran, nicht das Innere des Igelhotels anzustreichen!

Welches Igelhaus empfiehlt der NABU?

Der NABU empfiehlt natürlich den Selbstbau eines katzensicheren Igelhauses aus Holz. Unsere Bauanleitung – erstellt in Kooperation mit dem NABU – hilft Ihnen beim Nachbau.

Verwenden Sie nur unbehandelte Hölzer und Materialien – wer will schon Chemie in seinem Schlafzimmer haben! Als Schutz vor Verwitterung können Sie das Igelhaus von außen mit Speiseöl streichen, das reicht, um es wetterfest zu machen.

Was kostet ein Igelhaus?

Im Handel kosten Igelhäuser zwischen 30 und 80 Euro – je nach „Ausstattung“. Ein selbst gebautes Igelhaus ist deutlich günstiger und ist genauso zweckdienlich.

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Video: Glutamat

Noch billiger ist ein Igelhaus zu haben, wenn Sie die natürlichen Winterquartiere des Igels erhalten: Oft reicht es schon aus, dessen arttypischen Verstecke zu erhalten. So sollte man Reisig nicht verbrennen, sondern als Haufen stapeln. Oder zusammengerechtes Laub unter den Schuppen stecken. Sie können aber auch auf einen Laubhaufen mit reichlich Astwerk und Reisig mischen. Darüber spannen Sie dann eine Plastikplane (als Schutz vor Durchfeuchtung), deren vier Zipfel am Boden mit Steinen beschwert werden. Die Plane verstecken Sie unter weiterem Reisig.
Praxistipp: Für das vielleicht simpelste Igelhaus, lehnen Sie einfach ein Brett an eine Hauswand und füllen es mit viel Nistmaterial. Dafür eignen sich Haferstroh oder trockenes Laub. Heu hingegen nicht, es schimmelt leicht.

Igelhausbauen: Was beachten?

Auch wenn Sie sich für den Selbstbau eines Igelhauses entschieden haben und dank unserer Bauanleitungen das Igelhaus erfolgreich gebaut haben, gibt es noch einige Dinge rund um den Unterschlupf zu beachten. Unsere Tipps für das perfekte Winterquartier für Igel:

Igelhaus-Maße: wie groß, wie hoch?

Im Inneren sollte das Igelhaus über drei Kammern – die größte davon zum Schlafen – besitzen. Meist passen die Räume auf eine Fläche von 30 x 60 cm. Maximal misst das Igelhaus 40 x 80 cm, bei einer Höhe von etwa 20-30 cm. Die Höhe steigt zu einer Seite des Igelhauses an, damit das Dach geneigt ist und Regenwasser schnell abfließt.
Praxistipp: Planen Sie das Dach größer, damit der Dachüberstand allseitig groß genug ist.
Wichtig: Der Labyrintheingang (und die inneren Türöffnungen) sollten maximal 10 cm breit bzw. hoch sein, damit sich Katzen oder andere Tiere nicht hindurchzwängen können!

Was ist besser: Igelhaus mit oder ohne Boden?

Besser sind Igelhäuser ohne Boden. Dort kann nicht nur eindringendes Regenwasser, sondern auch der Urin des Igels versickern, wenn er mal aus dem Winterschlaf aufwacht oder den Unterschlupf ganzjährig nutzt – als Schlafplatz oder zur Aufzucht seiner Jungen.

Ein Igelhaus mit Boden ist so eine Art Fertighaus für Igel. Sie schaffen schnell ein schützendes Winterquartier, der Boden soll vor Feuchtigkeit schützen – doch das lässt sich auch durch einen geeigneten Aufstellort gewährleisten (siehe weiter unten). Immer wieder berichten Igelfreunde, dass der stachelige Gast das Igelhaus mit Boden ablehnt und dort nicht für den Winterschlaf einzieht.

Igelhaus befüllen: Welches Füllmaterial eignet sich?

Die Frage „Mit was befülle ich ein Igelhaus?“ stellt sich jeder, der dem Tier einen artgerechten Unterschlupf anbieten möchte. Welche Einstreu sollte ich anbieten, auf welche Füllung lieber verzichten?
Damit es im Igelhaus schön kuschelig ist, können Sie es mit Stroh oder trockenem Herbstlaub befüllen. Meist reicht es aber, wenn Sie in der Umgebung ein wenig Laub auf dem Boden liegen lassen. Die Igel nehmen sich dann selbst Füllmaterial für ihr Winterquartier.

Nicht zur Füllung des Igelhauses geeignet sind alle „menschlichen Füllmaterialien“ wie Stoffreste, Decken, Watte, Baumwolle im Allgemeinen oder gar Dämmmaterialien vom Bau.

Wie findet der Igel ein leeres Igelhaus?

Der Igel nennt ein großes Revier sein Eigen – meist durchstreift er mehrere Gärten auf der Suche nach Nahrung und einem Schlafplatz. Weil sein Habitat so groß ist, besitzt das dämmerungsaktive Tier in der Regel auch mehrere, gleichmäßig über sein Revier verteilte Schlafplätze. Hat sich einer davon besonders bewährt, sucht der Igel diesen auch bevorzugt als Schlafplatz zum Überwintern auf.

Igel Winterschlaf
Igel suchen im Herbst einen neuen Unterschlupf für den Winterschlaf. Foto: Welzhofer/Hecker

Wo sollte man ein Igelhaus hinstellen?

Damit Igel, die Ende Oktober / Anfang November noch auf der Suche nach einem geeigneten Winterquartier sind, noch rechtzeitig vor dem Kälteeinbruch einen Schlafplatz finden, sollte man das Igelhaus dort aufstellen, wo man häufiger den Igel im Garten sichtet.

Ideal für alle Igelhäuser sind versteckte, schattige Plätze, möglichst an einem leicht geneigten Hang, sodass Regenwasser ablaufen kann. Der Eingang muss zur wetterabgewandten Seite liegen. Ein ruhiger, abseitiger Standort (am Rand des Gartens, unter Bäumen, dichten Hecken oder Büschen versteckt) ist ideal für das Igelhaus, denn das Tier sollte in seinem Winterschlaf nicht gestört werden!

Wichtig: Stören Sie Igel nicht, während sie schlafen – auch nicht, um nachzusehen, ob schon ein Exemplar eingezogen ist! Selbst das kurze Anheben des Deckels kann dazu führen, dass der Gast aus seinem Winterschlaf erwacht. Da es mitten im Winter jedoch kein Futter im Garten gibt, verbraucht er durch die kurze Wachphase gefährlich viel Energie. Sollte er doch einmal erwachen, können Sie den Igel füttern. Dabei sollten Sie ausschließlich spezielles Trockenfutter nutzen.

Wie wird das Igelhaus aufgestellt?

Haben Sie einen geschützten Standort für das Igelhaus gefunden, sollten Sie prüfen, ob der Boden ausreichend durchlässig ist, damit das Innere auch bei stärkeren Regenfällen trocken bleibt.

  • Eine mehrere Zentimeter dicke Schicht aus einem Sand-Kies-Gemisch ist eine gute Unterlage für das Igelhaus.
    Praxistipp: Gegen Bodenfeuchtigkeit können Sie das Igelhaus auch auf ausgelegte Gehwegplatten stellen.
  • Richten Sie den großen Eingang des Igelhauses so aus, dass Regen und Wind nicht hineinwehen – meist wissen Gärtner sehr genau, was die wetterabgewandte Seite auf ihrem Grundstück ist.
  • Verstecken Sie das Igelhaus unter einem Laub-Zweige-Haufen für mehr „Privatsphäre“ und besseren Kälteschutz.
  • In den letzten Wochen vor dem Wintereinbruch können Sie täglich eine Ration Igelfutter und Wasser bereitstellen, so machen Sie dem jungen Igel den Einzug noch leichter.

Wie oft sollte man das Igelhaus reinigen?

Wann sollte man ein Igelhaus reinigen? Am besten zweimal im Jahr – ehe Sie das Igelhaus aufstellen und wenn Sie das verlassene Winterquartier im Frühjahr wieder in den Keller räumen. Denn Igel sind häufig mit Parasiten wie Flöhe und Milben befallen, daher sollten Sie das Igelhaus säubern. Das ist vor allem wichtig, wenn das ganze Jahr über Igel im Garten wohnen. Ansonsten werden die im Sommer geborenen Babyigel sofort von den dort verbliebenen Parasiten befallen.
Achtung: Ein bewohntes Igelhaus reinigen verbietet sich! Weder während des Winterschlafs noch bei der Aufzucht der Brut sollte der Igel durch die Säuberung des Igelhauses gestört werden. Die Reinigung des Unterschlupfs kann warten. Erst wenn der Igel das Haus verlassen hat, sollten Sie das Igelhaus säubern.

Wie reinigt man ein Igelhaus? Zur Reinigung des Igelhauses entfernen Sie zunächst das alte Nistmaterial und säubern Sie dann die Innenwände mit heißem Wasser und einer Bürste. Niemals chemische Reinigungsmittel verwenden! Vorsicht: Während Flöhe und Milben den Menschen meist nicht befallen, sieht das bei Zecken anders aus. Für viele Sorten ist die Wahl ihres Wirts nicht wichtig. Schützen Sie sich daher während der Reinigung entsprechend und suchen Sie sich danach nach Zecken ab.

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