Dachreinigung

Moos und Algen von Dachflächen entfernen

Aus selbst 9/2019

Schmutzige Dächer sind vielen ein Dorn im Auge. Doch nicht jede Maßnahme dagegen ist ratsam oder sinnvoll. Wir geben Tipps zur Dachreinigung und Dachbeschichtung und nennen vorbeugende Mittel.

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Foto: sidm / GB / Hersteller / RBS / Günzburger / Signal Iduna / Marley / Dörken / Elaproof / Braas / Baukulit / quick-mix

Dachreinigung

Am Dach nur auf ebenen, gut zugänglichen Bereichen arbeiten; ggf. gegen Absturz sichern!

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Vordach reinigen

Vermooste Glas- oder Kunststoffvordächer fallen direkt ins Auge. Bei besonders starkem Grünbefall kann eine chemische Reinigung nötig sein.

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Vordach reinigen

Füllen Sie das Mittel in einen Sprühbehälter. Bei Kunststoffflächen verdünnen Sie es maximal 1:20 mit Wasser.

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Vordach reinigen

Die Fläche muss vorher trocken sein. Sprühen Sie das Mittel dann vollflächig auf. Achten Sie darauf, dass nichts auf umliegende Pflanzen oder gar in Teiche gelangt.

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Vordach reinigen

Keinesfalls darf etwas in die Augen kommen, auch Hautreizungen sind möglich. Lassen Sie das MIttel nun einwirken.

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Vordach reinigen

Nach 24 Stunden Einwirkzeit spülen Sie empfindliche (Kunststoff-)Flächen mit Wasser nach. Sollte es innerhalb der 24-Stunden-Einwirkzeit regnen, muss der Auftrag des Mittels ggf. wiederholt werden.

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Vordach reinigen

In jedem Fall muss man hartnäckigen Grünbelag mit Bürste oder Besen entfernen.

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Vordach reinigen

Auf Glas- bzw. Kunstglas ist ein weiteres Nachspülen und Abwischen nötig, auf anderen Dachflächen wirkt der Reiniger selbsttätig, den Rest richtet später der Regen.

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Dachrinne reinigen

Zur Rinnenreinigung braucht man meist eine Leiter. Für sicheren Stand sorgt z. B. die Günzburger Aluminium-Mehrzweckleiter 3 x 9 mit nivello-Traverse.

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Dachrinne reinigen

Mit Handfeger und Schaufel Blätter und Schmutz aus der Dachrinne entfernen.

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Dachrinne reinigen

Vorbeugend hilft ein Rinnenschutz wie der Marley Laubstop: Gitterrohr zusammendrücken und so einlegen, dass es zwischen Dachpfanne und dem Rinnenaußenwulst klemmt. Die Öffnung zum Fallrohr herausschneiden.

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Dachrinne reinigen

Der Schutz verhindert effektiv, dass Laub und Co. in der Rinne landen und dort zu einem verstopfenden Schlick vermodern.

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Dachrinne reinigen

Andere Rinnengitter werden von oben mit integrierten Klammern auf die Rinnenwülste gesteckt.

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Dachflächen beschichten

Eine Dachbeschichtung kann unter Umständen Grünbewuchs reduzieren. Dazu wird Dachfarbe mit einem Quast oder mit einem Sprühgerät auf das gesäuberte Dach aufgetragen.

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Dachflächen beschichten

Hier wird eine lösemittelarme Acryl-Dispersionsfarbe (Delta-Roofcoat/Dörken) aufgesprüht, die Algenbewuchs reduzieren soll.

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Dachflächen beschichten

Neben Dachbetonsteinen, Faserzementplatten und Bitumendachbahnen lassen sich auch alte Metalldächer beschichten.

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Dachflächen beschichten

Beschichtungssysteme wie ElaProof S/Avion dichten ab, überbrücken Löcher/Risse und sollen Rost und Verwitterung verhindern.

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Dacheindeckung sichern

Damit die Eindeckung nicht nur sauber, sondern auch sicher liegt, werden zunächst 4-x-6-cm-Latten mit Doppelgewindeschrauben im 60°-Winkel festgeschraubt. Es folgt eine Horizontallattung, in der die Pfannen eingehängt werden. Die Rippen der Deckfalz greifen dabei in die Seitenfalz, Regen wird von Pfanne zu Pfanne geleitet.

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Dacheindeckung sichern

Je nach Windlastzone muss jede dritte, zweite oder jede Pfanne gesichert werden, z. B. mit Sturmklammern wie denen von Braas. An Dachfenstern die Pfannen unter das Riffelblech schieben und dieses danach darüber andrücken. Die oberhalb des Fensters eingehängten Pfannen führen das Regenwasser dann entlang des Eindeckrahmens auf die unteren Pfannen ab.

Ein bisschen Moos und ein paar Algen schaden keinem Dach, können aber unschön aussehen. Dicke Moospolster, Büsche oder gar Bäume auf dem Dach sind dagegen gefährlich und können die Dachkonstruktion beschädigen. Auch Laub in der Dachrinne muss regelmäßig beseitigt werden, damit das Wasser kontrolliert abläuft.

Dachreinigung erledigen

Die Dachreinigung lässt sich in der Regel rein mechanisch erledigen, mit Schaufel, Spachtel oder Kelle. Auf schrägen Dachflächen sollte man allerdings nicht selbst herumturnen, sondern dies einem Fachmann überlassen. Aber auch hier ist Vorsicht geboten: Wenden Sie sich stets an einen richtigen Dachdeckerbetrieb und nicht an dubiose Reinigungsfirmen, die Ihnen vielleicht noch eine glänzende Beschichtung verkaufen wollen. Zwar können Dachflächen durchaus beschichtet werden, nur hängt das stark vom Dachmaterial und dessen Zustand ab. Pellt sich die Beschichtung nach kurzer Zeit wieder ab, ist niemandem gedient.

Nicht ganz unproblematisch sind chemische Reinigungsmittel. Sie versprechen zwar eine einfache Anwendung und wirken meist auch, sind aber schädlich für Umwelt, Pflanzen und Tiere. Hinzu kommt, dass sie nur kurzfristig helfen, denn letztlich muss man die Ursache beheben. Neigt ein Dach zum Veralgen, kann die Hinterlüftung unzureichend sein. Auch große Bäume am Haus wirken sich negativ aus, denn sie spenden Schatten und verhindern wie eine mangelnde Hinterlüftung ein schnelles Abtrocknen der Dachfläche. Inwieweit man Lüftungsziegel oder -spalten nachrüsten kann oder ein Baumrückschnitt hilft, müssen Sie mit einem Profi abklären. Auch die Naturschutzbehörde redet mit – nicht jeder Baum darf gefällt werden, oftmals ist ein Antrag nötig.

Vordach reinigen

Arbeiten am Dach nur auf ebenen, gut zugänglichen Bereichen und mit festem Schuhwerk ausführen. Gut zugänglich ist oftmals das Vordach, entsprechend ist hier eine Dachreinigung meist gut möglich. Gerade Glas- oder Plexiglasdächer lassen sich gut selbst reinigen. Bei starkem Grünbelag hilft neben dem Schrubber ggf. ein spezieller Grünbelagsentferner, den man vorher aufträgt, einwirken lässt und der den Grünbelag anlöst. Unsere Anleitung in der Bildergalerie zeigt, wie einfach das geht.

Grünbelag entfernen

Auch Moos und Algen auf Dachbetonsteinen lassen sich chemisch entfernen. Den Grünbelagsentferner je nach Verschmutzungsgrad leicht verdünnt (Verhältnis max. 1:20) oder pur von oben in Ablaufrichtung auf die trockene Fläche auftragen. Verwenden Sie eine Gießkanne oder besser noch eine Sprühpistole oder Gartenspritze. Den Reiniger nun 24 Stunden einwirken lassen, er arbeitet selbsttätig – Sie müssen also nicht mit Wasser nachspülen.

Mit Grünbelagsentferner lassen sich auch Dachbetonsteine reinigen. Foto: sidm / GB

Dachfläche selber reinigen

Wer ein sauberes Dach haben möchte, kann die Dachreinigung mechanisch und chemisch vornehmen. Moose und Algen kann man mit hartem Besen, Malerspachtel und Zungenkelle zu Leibe rücken. Problematisch sind Hochdruckreiniger. Der starke Strahl kann Wasser durch die Überdeckungen ins Dach drücken und so den Dämmstoff zerstören. Gleichfalls können alte Dachpfannen reißen oder sich Tonteile lösen. In jedem Fall muss immer in Ablaufrichtung gesprüht werden!

Hochdruckreiniger sind auf Dachflächen und Fassaden stets mit Vorsicht einzusetzen! Foto: sidm / CK

Etwas weniger gefährlich für das Dach und die Eindeckung sind Dachrinnenreiniger wie Sprühgeräte mit Teleskopstrahlrohr, da sie nicht mit Hochdruck arbeiten. Allerdings hilft kein sanft aufgebrachtes Wasser, um Schmutz zu lösen, sondern man muss dann Moos- und Grünbelagsentferner beigeben. Chemische Mittel dieser Art sind aber oft nicht gerade ökologisch und enthalten Biozide. Und diese Zutaten landen abschließend im Grundwasser. Umwelttechnisch problematisch.

Mit Pumpe und bis zu 11 m langer Teleskoplanze kann man Reinigungsmittel sanft aufsprühen. Foto: Hersteller / RBS Haube

Vorbeugende Mittel

Am schönsten wird ein vermoostes Dach, wenn man es erneuert. Rechnet man den reinen Materialpreis, muss das nicht mal teurer sein als eine Dachreinigung und -beschichtung. Soll die neue Eindeckung aber lange sauber bleiben, gilt es, das geeignete Material auszuwählen. Bei Dachbetonsteinen kann feiner Mikromörtel für eine glatte Oberfläche sorgen, auf der Regen den angesammelten Schmutz leichter wegspülen kann. Braas stattet seine Betonsteine z. B. entsprechend aus.

Braas-Dachsteine mit Protegon-Oberfläche heizen sich auch weniger auf und verbessern den Wärmeschutz. Foto: Hersteller / Braas

Bei Tondachziegeln hat eine Glasur ähnliche Effekte. Hinzu kommt, dass Ziegel schneller Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben als Betonsteine, wodurch sie schneller trocknen. Auch eine gut hinterlüftete Eindeckung sorgt für Trockenheit und wenig Bewuchs. Bauen Sie neu, können Sie vorbeugende Maßnahmen direkt einplanen. Dazu gehört zum Beispiel die Dachneigung: Je steiler sie ausfällt, desto weniger tendiert ein Dach zur Vermoosung.

Nach der Dachreinigung: Dach reparieren

Praktisch zur Reparatur kleinerer Risse und Löcher in besandeten und beschieferten Dachbahnen: Ein beidseitig selbstklebendes Bitumenband wie das Dachpflaster von MEM. Das Pflaster auf die gereinigte Schadstelle legen, vollflächig andrücken, obere Folie abziehen und Splitt auf die selbstklebende Oberseite streuen. Fertig! Reparaturen auf steil geneigten, richtig eingedeckten Dächern sollte man jedoch Profis überlassen.

Zur Reparatur von Dachbahnen gibt es selbstklebende Bitumenbänder wie dieses Dachpflaster. Foto: Hersteller / MEM

Dachflächen beschichten

Zunächst ist ein sauberes, intaktes Dach die Voraussetzung für eine Neubeschichtung. Manche Systeme sollen zwar Risse überbrücken können, aber größere Schäden in Form zerbrochener Dachsteine, durchgängiger Fugen oder fehlenden Materials lassen sich nicht mit Farbe ersetzen. Negativ kann sich auch älteres Eindeckungsmaterial auswirken, denn es fällt oft rauer aus, was eine Farbe nicht glättet und wodurch sie einen weiteren, schnellen Grünbewuchs nicht verhindert. Und neben optischer Kosmetik sollte sie das, denn sie stellt eine teure Angelegenheit dar – mit gut 15 Euro/m² für Grundierung und mehrmaligen Auftrag muss man rechnen.

Dachfarbe kann gestrichen oder gesprüht werden, so wie das elastische, lösemittelfreie Beschichtungssystem ElaProof S/Avion. Foto: Hersteller / Elaproof

Hinzu kommt die nötige Dachreinigung, denn auf Moos und Schmutz haftet keine Farbe. In jedem Fall müssen Sie auf die geeigneten Untergründe für die gewählte Dachfarbe achten – viele eignen sich nur für Betonsteine, Faserzementplatten und besandete Dachbahnen. Außerdem sollte man ökologische, wasserbasierte Systeme einsetzen, denn gerade auf dem Dach spült der Regen Bestandteile heraus, die dann im Erdreich und Grundwasser landen.

Dachpfannen sichern

Die Dachdeckung ist zwar kein Hexenwerk, und der Austausch einzelner Pfannen schon gar nicht. Jedoch kann man sich durch die Arbeit auf dem Dach selbst und durch abstürzendes Material andere gefährden. Besser also den Fachmann beauftragen, und zwar regelmäßig. Denn Hausbesitzer können für sämtliche Schäden haftbar gemacht werden, die auf eine schlecht gewartete Dacheindeckung zurückzuführen sind. Auch die Versicherung kann bei Wartungsmängeln eine etwaige Schadenserstattung verweigern bzw. anteilig kürzen.

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