Dampfbremse anbringen
Beim Dachausbau heißt es zuerst für Dichtigkeit zu sorgen: Bei der nachträglichen Dachabdichtung arbeitet man von innen, um nicht das komplette Dach abdecken zu müssen. Wie Sie das Dach abdichten und die Dampfbremse anbringen, zeigt diese Anleitung Schritt für Schritt.
Um den Dämmstoff vor Raumluftfeuchte zu schützen, muss man eine Dampfbremse einbauen. Diese folgt auf die Dämmschicht oder liegt zwischen Unter- und Zwischensparrendämmung. Nässe von außen blockt eine Unterspannbahn ab – diese können Sie auch nachträglich von innen verlegen.
Dach nachträglich abdichten: Unterspannbahn verlegen
Unterspannbahnen sorgen dafür, dass keine Nässe von außen ins Dachgeschoss eindringt. Meist befinden sie sich außen unter der Eindeckung. Sind sie nicht vorhanden, was bei alten Häusern keine Seltenheit ist, sollten sie vor den Dämmmaßnahmen von außen im Zuge einer Neueindeckung oder wie hier gezeigt von innen nachgerüstet werden.
links: Die Bahnen dicht um die Sparren herum und bis an die Eindeckung heranlegen; mit dem Tacker an den Sparren fixieren.
Mitte: Anpresslatten an die Sparren schrauben.
rechts: Anschlüsse mit Klebeband abdichten. Für Überlappungen sind Selbstklebestreifen vorhanden.
Dämmebene abdichten: Dampfbremse schützt vor Feuchtigkeit
Dächer sollten von innen nach außen immer dampfdurchlässiger aufgebaut sein. Verbauen Sie diffusionsoffene Mineralwolle-, Zellulose- oder Hanfdämmstoffe und ist eine wasserdampfdurchlässige Unterspannbahn vorhanden, wählt man Dampfbremsen mit niedrigem sd-Wert von ca. 2 m. Sie lassen eine kontrollierte Diffusion zu. Bei alten Unterspannbahnen, die meist wasserdampfundurchlässig sind, sowie bei fehlender Unterspannbahn empfiehlt sich eine wasserdampfundurchlässige „Dampfsperre“ oder besser eine Dampfbremse mit variablem Diffusionswiderstand. Diese Folien verhindern, dass vor allem im Winter zu viel Wasserdampf ins Dach eindringt. Bei höheren Temperaturen, die in feuchten Dächern den Dampfdruck steigen lassen, öffnen sie ihre Poren und lassen Feuchtigkeit zur kühlen Raumseite austreten.
links: Feuchtigkeit dringt zum Teil durch Diffusion (blaue Pfeile), meist aber eher durch Konvektion (weißer Pfeil; Schäden in der Abdichtung) und auf Grund von Bauholzfeuchte in die Dämmebene ein.
rechts: Dampfbremsen weisen einen niedrigen, oft auch variablen Diffusionswiderstand auf, sodass eingedrungene Feuchtigkeit bei Bedarf vollflächig entweichen kann und die Konstruktion trocken bleibt.
Der sd-Wert gibt übrigens an, wie viel Widerstand in Metern ein Baustoff im Vergleich zu Luft gegen das Eindringen von Feuchtigkeit bietet. Je kleiner der sd-Wert ausfällt, desto dampfdurchlässiger ist ein Material.
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