Dachabdichtung

Dampfbremse anbringen

Aus selbst 3/2020

Beim Dachausbau heißt es zuerst für Dichtigkeit zu sorgen: Bei der nachträglichen Dachabdichtung arbeitet man von innen, um nicht das komplette Dach abdecken zu müssen. Wie Sie das Dach abdichten und die Dampfbremse anbringen, zeigt diese Anleitung Schritt für Schritt.

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Foto: sidm / Archiv

Dampfbremse anbringen

Die Dampfbremse zunächst an den Sparren festtackern. Beachten Sie, dass die bedruckte, glatte Seite raumseits zeigt und ...

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Dampfbremse anbringen

... die vliesbeschichtete Seite zum Untergrund bzw. zu den Sparren (Knauf Insulation LDS 2 Silk). Die Tackereinstiche später überkleben!

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Dampfbremse anbringen

Mit dem armierten Haftklebeband LDS Solifit S klebt man fortlaufend die Bahnenanschlüsse luftdicht ab.

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Dampfbremse anbringen

Die Dachfenster nachträglich freischneiden, und zwar so, dass die Folie luftdicht am Fensterrahmen abschließen kann.

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Dampfbremse anbringen

Dazu an den Anschlussbereichen die Folie zwischen Rahmen und Sparren klemmen und sorgfältig mit Haftklebeband abkleben.

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Dampfbremse anbringen

Durch die Dachfläche gehende Rohre freischneiden: Zur Abdichtung erhält man spezielle Dichtmanschetten.
Wichtig: Die Folie nicht zu stramm spannen, sondern spannungsfrei mit etwas „Luft“.

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Dampfbremse anbringen

Für Rohrdurchführungen von 75 bis 125 mm gibt es die LDS Universalmanschette mit 250 mm Dichtkragen für rund 10 Euro/Stück.

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Dampfbremse anbringen

Diese über das Rohr stülpen und die Anschlüsse an die umliegende Folie mit Klebeband abkleben.

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Dampfbremse anbringen

Am Ende hat man eine Rohrdurchführung, die komplett in die Luftdichtigkeitsebene eingebunden ist.

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Dampfbremse anbringen

Auch Leitungsmanschetten sind erhältlich: Für gut 20 Euro gibt es eine 6-fach-Leitungsmanschette im LDS-Abdichtsystem.

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Dampfbremse anbringen

Mineralische, poröse Untergründe vor der Anschlussverklebung der Dampfbremse grundieren, hier mit LDS Primer.

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Dampfbremse anbringen

Die Verklebung erfolgt mit dem elastischen Dichtkleber LDS Solimur. Tragen Sie einen Klebstoffstrang auf den Wandabschnitt auf.

Praxistipp: Die vliesbeschichtete Folienrückseite kann mit Dichtkleber verklebt werden!

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Dampfbremse anbringen

Die Dampfbremse nur leicht andrücken, den Dichtstoff also nicht platt drücken!

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Dampfbremse anbringen

Alternativ kann man die Dampfbremse mit dem LDS Einputzband an massive, unverputzte Bauteile anschließen.

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Dampfbremse anbringen

Das erlaubt nicht nur ein Überputzen, sondern die erforderliche Luftdichtheit wird durch das Überputzen des Bandes erst hergestellt.

Um den Dämmstoff vor Raumluftfeuchte zu schützen, muss man eine Dampfbremse einbauen. Diese folgt auf die Dämmschicht oder liegt zwischen Unter- und Zwischensparrendämmung. Nässe von außen blockt eine Unterspannbahn ab – diese können Sie auch nachträglich von innen verlegen.

Dach nachträglich abdichten: Unterspannbahn verlegen

Unterspannbahnen sorgen dafür, dass keine Nässe von außen ins Dachgeschoss eindringt. Meist befinden sie sich außen unter der Eindeckung. Sind sie nicht vorhanden, was bei alten Häusern keine Seltenheit ist, sollten sie vor den Dämmmaßnahmen von außen im Zuge einer Neueindeckung oder wie hier gezeigt von innen nachgerüstet werden.

Unterspannbahen nachrüsten

links: Die Bahnen dicht um die Sparren herum und bis an die Eindeckung heranlegen; mit dem Tacker an den Sparren fixieren.
Mitte: Anpresslatten an die Sparren schrauben.
rechts: Anschlüsse mit Klebeband abdichten. Für Überlappungen sind Selbstklebestreifen vorhanden.

Dämmebene abdichten: Dampfbremse schützt vor Feuchtigkeit

Dächer sollten von innen nach außen immer dampfdurchlässiger aufgebaut sein. Verbauen Sie diffusionsoffene Mineralwolle-, Zellulose- oder Hanfdämmstoffe und ist eine wasserdampfdurchlässige Unterspannbahn vorhanden, wählt man Dampfbremsen mit niedrigem sd-Wert von ca. 2 m. Sie lassen eine kontrollierte Diffusion zu. Bei alten Unterspannbahnen, die meist wasserdampfundurchlässig sind, sowie bei fehlender Unterspannbahn empfiehlt sich eine wasserdampfundurchlässige „Dampfsperre“ oder besser eine Dampfbremse mit variablem Diffusionswiderstand. Diese Folien verhindern, dass vor allem im Winter zu viel Wasserdampf ins Dach eindringt. Bei höheren Temperaturen, die in feuchten Dächern den Dampfdruck steigen lassen, öffnen sie ihre Poren und lassen Feuchtigkeit zur kühlen Raumseite austreten.

Dampfbremsfolien
Foto: Hersteller / Moll/Proclima

links: Feuchtigkeit dringt zum Teil durch Diffusion (blaue Pfeile), meist aber eher durch Konvektion (weißer Pfeil; Schäden in der Abdichtung) und auf Grund von Bauholzfeuchte in die Dämmebene ein.
rechts: Dampfbremsen weisen einen niedrigen, oft auch variablen Diffusionswiderstand auf, sodass eingedrungene Feuchtigkeit bei Bedarf vollflächig entweichen kann und die Konstruktion trocken bleibt.

Der sd-Wert gibt übrigens an, wie viel Widerstand in Metern ein Baustoff im Vergleich zu Luft gegen das Eindringen von Feuchtigkeit bietet. Je kleiner der sd-Wert ausfällt, desto dampfdurchlässiger ist ein Material.

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