Coating

Lackieren mit Acryllack

Wenn es regnet, zieht man einen Mantel (englisch: coat) an. Coating ist der Fachbegriff fürs Beschichten – zum Beispiel mit Lack. Der englische Fachausdruck trifft die Funktion auch recht gut. Denn wie bei einem Mantel soll das Lackieren mit Acryllack das darunter liegende Material schützen – zum Beispiel vor Nässe, Schmutz oder UV-Licht. Und „kleidsam“ wie ein Mantel soll er auch sein. So geht Coating.

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Foto: sidm / DW

Lackieren mit Acryllack

Schleifen Sie die Flächen von grob (P 80 bzw. P 120) zu fein (P 180) sorgfältig mit dem Exzenterschleifer.

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Lackieren mit Acryllack

Wichtig ist, dass alle Kanten sauber gebrochen sind. Sonst zieht der Lack aufgrund der Oberflächenspannung von der Kante weg.

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Lackieren mit Acryllack

Entfernen Sie sämtlichen Schleifstaub vom Bauteil und aus der Umgebung; ggf. mit Druckluft abblasen oder aufsaugen.

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Lackieren mit Acryllack

Innenkanten oder weniger sichtbare Oberflächen zuerst lackieren – am besten mit einer gut füllenden Grundierfarbe.

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Lackieren mit Acryllack

Flächen verschlichten und direkt anschließend die Hauptflächen ansatzfrei (mit beidseitig gerundetem Roller) ablackieren.

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Lackieren mit Acryllack

Achten Sie vor allem auf die Vermeidung von Tropfkanten! Nach dem vollständigen Erhärten von Hand anschleifen.

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Lackieren mit Acryllack

Nun folgt der Decklack: Gut aufrühren und auch hier mit dem Auftrag an den Kanten beginnen. Von den Seiten dann möglichst …

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Lackieren mit Acryllack

… ansatzlos auf die Hauptfläche übergehen. Bei verzugsgefährdeten Bauteilen immer sowohl Vorder- als auch Rückseite lackieren!

Aufgrund der vielfältigen Rezepturen und Bestandteile – Art des Bindemittels, Art des Lösemittels, Art der Trocknung (chemisch oder physikalisch) oder Art der Applikation (Sprüh-, Tauch-, elektrostatische Pulverbeschichtung usw.) – ist eine Einteilung der Lacke in übersichtliche Kategorien kaum möglich.

Für Heimwerker spielen derzeit hauptsächlich wasserverdünnbare Acryllacke, zunehmend die noch recht jungen sogenannten Hybridlacke (eine Kombination aus Acryl- und mehrkomponentigen Polyurethan-Kunstharzlacken) und mit rückläufiger Bedeutung die lösemittelhaltigen Kunstharzlacke (in der Regel Einkomponentenlacke), eine Rolle.

Coating mit Acryllack

Beim Coating mit Acryllack auf rohem Holz passiert das, was auch beim Beizen mit Wasserbeize geschieht: Die Holzfasern quellen und stellen sich auf. Als Folge wird die Oberfläche rau. Vor dem zweiten Anstrich ist daher zwingend ein gründlicher Zwischenschliff erforderlich. Auch beim Kunstharzlack sollte ein kurzer Feinschliff erfolgen, allerdings eher um die Haftung der sehr glatten Oberfläche zum Folgeanstrich zu verbessern. Ein großes Problem stellt immer das Coating fertiger Möbel dar, da in Innenecken der Lack kaum ansatzfrei verschlichtet werden kann. Wenn möglich, sollten daher einzelne Bauteile vor dem Verleimen beschichtet werden; die Leim-Kontaktstellen muss man hierzu natürlich vorher abkleben.

Was Sie beim Lackieren von Holz noch beachten sollten, zeigt das Video:

Video Platzhalter
Video: Xcel Production

Coating: Acryllack oder Kunstharzlack?

Mit Festlegung und absehbar fortschreitender Reduzierung der Emissions-Grenzwerte ist ein eindeutiger Trend feststellbar: Weg von den stark lösemittelhaltigen Kunstharzlacken und hin zu den wasserbasierten Acryl- und Hybridlacken. Das bedeutet allerdings nicht, dass die wässrigen Dispersionslacke den Kunstharzlacken in allem überlegen wären. Vielmehr haben beide ihre Berechtigung und sowohl Vor- als auch Nachteile.

Kunstharzlacke: Vor- und Nachteile

Wegen der (nur bis zum vollständigen Trocknen des Lacks) erhöhten Geruchsbelästigung und Schadstoffemission der Kunstharzlacke – meist handelt es sich dabei um Alkydharzlacke – empfehlen viele Hersteller diese nur für die Außenanwendung. Dabei macht gerade die härtere und dank besserer Verlaufseigenschaften glattere Oberfläche die „Stinker“ zum idealen Lack für mechanisch stark belastete Möbel und Türen im Innenraum.

Acryllacke: Vor- und Nachteile

Auf der anderen Seite sind Acryllacke weicher und elastischer als ihre deutlich älteren Kunstharz-Geschwister, weshalb sie für lackierte Hölzer im Außenbereich eigentlich besser geeignet sind. Denn durch Witterungs- und Temperaturunterschiede dehnt sich Holz außen stärker aus – die harten Kunstharzlacke neigen hier eher zu Rissbildung, Wasser kann eindringen und kommt aufgrund der Lackabsperrung schlecht wieder heraus.

Acryllack erkennen

Es ist aber nicht immer auf den ersten Blick festzustellen, welchen Lack oder welche Lasur man in der Hand hält, wenn man ins Farbregal greift: Premiumlack, Ultra-Buntlack oder Profidur – diese Bezeichnungen, die die Gebinde einiger Hersteller tragen, offenbaren dem Heimwerker oft nicht, welche Art von Lack abgefüllt ist. Hier ist fast immer ein Blick ins Kleingedruckte auf der Gebinde-Rückseite nötig. Spätestens die Hinweise zur Reinigung der Werkzeuge zeigen an, ob der Lack wasserbasiert (bei Acryl- oder Hybridlacken lassen sich Pinsel, Rolle oder Sprühgerät mit Wasser auswaschen) oder lösemittelhaltig ist (bei Kunstharzlack erfolgt die Säuberung mit Pinselreiniger).

Praxistipp: Grundsätzlich raten wir Heimwerkern wegen der kaum umweltgerecht durchführbaren Werkzeugreinigung davon ab, Kunstharzlacke mit der Spraydose zu verarbeiten.

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Aus selbst 1/2015