Bärlauch verwechseln

Daran erkennen Sie Bärlauch

Nach den ersten warmen Frühlingstagen sieht man auch die ersten Frühblüher. Und bald kann man dann auch schon Bärlauch im eigenen Garten oder im Wald entdecken. Doch beim Ernten ist Vorsicht geboten. Denn viele verwechseln Bärlauch.

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Frühestens im März beginnt die Bärlauch-Saison. Bevor sich dann gegen Ende April die ersten weißen Blüten zeigen, können Sie das Kraut ernten und viele Gerichte damit verfeinern. Beim Sammeln der Pflanze sollte man aber vorsichtig sein. Denn man kann schnell Bärlauch verwechseln. Aber womit kann man Bärlauch verwechseln? Und wie vermeidet man die Verwechslungsgefahr?

Bärlauch: Woran erkennen?

Neben der richtigen Technik zum Ernten und Transportieren sollen Sie natürlich auch Bärlauch erkennen. Und das ist tatsächlich nicht immer ganz einfach. Denn eine Bärlauch Verwechslung passiert ganz schnell. Es ist wichtig, dass Sie die giftigen Doppelgänger unterscheiden können. Denn neben harmloseren Symptomen wie z.B. Übelkeit oder Schwindel kann es auch zu blutigem Durchfall oder sogar zum Tod führen. Also woran können Sie Bärlauch erkennen und die Verwechslungsgefahr minimieren?

Bärlauch
Bärlauch (links) glänzt nur leicht auf der Oberseite. Maiglöckchen (rechts) glänzt deutlich auf der Unterseite.

Am besten ist es natürlich, wenn Sie sich mit Pflanzen auskennen und deren Unterschiede erkennen können. Wenn das nicht der Fall ist, sollten Sie besonders auf die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale achten. Denn anhand dieser können Sie die giftigen Doppelgänger von Bärlauch unterscheiden:

  • Knoblauch-Geruch: Die grünen Blätter des Bärlauchs riechen beim Zerreiben mit den Fingern nach Knoblauch. Giftpflanzen, die ähnlich aussehen, sind geruchlos. Da der Geruch aber an den Fingern haftet, funktioniert diese Art zum Unterscheiden nur einmalig.
  • Blattunterseite: Die Unterseite von Bärlauch ist matt. Glänzende Blattunter- oder Oberseiten weisen auf eine Verwechslung hin.
  • Stiel: Während die Blätter von Bärlauch jeweils nur einen Stiel haben, haben Pflanzen mit einer gewissen Ähnlichkeit meist min. zwei Blätter an einem Stiel.

Bärlauch
Hier wird der Unterschied zwischen Maiglöckchen (links, mehrere Blätter an einem Stiel) und Bärlauch (rechts, nur ein Blatt pro Stiel) deutlich.

  • Wurzeln: Bärlauch wächst immer aus einer Zwiebel. Viele der ähnlich aussehenden Giftpflanzen haben ein Rhizom.

Praxistipp: Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob es sich um eine Giftpflanze handelt, sollten Sie die Pflanze nicht ernten!

Worauf achten beim Bärlauch sammeln?

Die Liste an leckeren Bärlauch-Rezepten ist lang. Also ab in den Garten oder Wald. Denn dort findet man besonders an schattigen Plätzen oder in der Nähe von Bachläufen Bärlauch. Während Sie im eigenen Garten auch den gesamten Bärlauchbestand ernten könnten, sollten Sie auf öffentlich zugänglichen Grundstücken nur so viel ernten, wie Sie auch verzehren können. Damit auch noch andere das leckere Wildkraut ernten und verzehren können, sollten Sie pro Pflanze nur etwa 1-2 Blätter pflücken. Am besten geht das mit einem scharfen Messer. Wer die jungen Blätter ausreißt, kann die Pflanze schädigen. Die Folge: Sie geht ein.

Praxistipp: Für den Transport sollten Sie eine saubere Tüte verwenden. Wenn Sie diese mit etwas Wasser füllen und sie dann aufblasen und verknoten, bleibt das Kraut länger frisch. Zuhause angekommen wickeln Sie die Kräuter am besten in ein feuchtes Tuch. Im Kühlschrank hält es dann bis zu einer Woche.

Was kann man mit Bärlauch verwechseln?

Aber womit wird Bärlauch am häufigsten verwechselt? Besonders Maiglöckchen und Herbstzeitlose werden fälschlicherweise als Bärlauch identifiziert. Aber auch die Zierpflanze Gefleckter Aronstab weist Ähnlichkeiten auf. Diese drei Pflanzen haben alle giftige Inhaltsstoffe und können somit Vergiftungen hervorrufen. Doch auch diese giftigen Pflanzen kann man lernen zu unterscheiden.

Maiglöckchen

Die giftigen Maiglöckchen erkennt man z.B. daran, dass Sie nicht aus einer Zwiebel wachsen. Sie haben lange Rhizomen. Außerdem bestehen Maiglöckchen den Geruch-Test nicht. Beim Zerreiben geben die Blätter des Maiglöckchens keinen Geruch ab. Neben diesem Merkmal weisen auch die Blätter Unterschiede auf. Maiglöckchen glänzen auf der Blattunterseite. Bärlauch hat höchstens einen leichten Glanz auf der Oberseite. Zusätzlich dazu sind die Blätter von Maiglöckchen härter als die Bärlauch-Blätter. Spätestens beim Abschneiden der Blätter sieht man dann, dass beim Maiglöckchen mehrere Blätter an einem Stiel wachsen und manchmal auch 2-3 Stiele einander umwickeln.

Haben Sie sich vergiftet? Das Video hilft bei der Einordnung:

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Video: Show Heroes

Herbstzeitlose

Die hochgiftige Herbstzeitlose wächst an den gleichen Stellen wie Bärlauch. Auch deshalb werden die beiden häufig miteinander verwechselt. Der Unterschied fällt Laien nicht immer direkt auf. Genau wie das Maiglöckchen gibt aber auch die Herbstzeitlose keinen Geruch von sich, wenn man das Blatt zwischen den Fingern reibt. Unterscheidungen fallen einem auch bei den Blättern auf, wenn man sie genauer betrachtet. Die Blätter der Herbstzeitlose wachsen an einem Stiel und umfassen diesen. Außerdem glänzen die Blätter.
Praxistipp: Schon geringe Mengen der Herbstzeitlose können zum Tod führen.

Gefleckter Aronstab

Bei dieser Pflanze sind vor allem die jungen Blätter eine Gefahr. Denn gerade diese sehen Bärlauch zum Verwechseln ähnlich. Ein Unterschied, der von Pflanzen-Anfänger häufig übersehen wird, sind die Blattnerven. Während diese beim Bärlauch parallel verlaufen sind sie beim Aronstab eher unregelmäßig. Erst nach einiger Zeit bildet der Aronstab seine pfeilförmigen Blätter, die oft dunkle Flecken aufweisen. Dann lässt er sich leichter unterscheiden.

Was tun bei einer Bärlauch Verwechslung?

Und was macht man, wenn man Bärlauch doch einmal verwechselt? Welche Symptome treten bei einer Vergiftung auf? Oft kann man schon beim Verzehr merken, dass etwas mit dem Bärlauch nicht stimmt. Schmeckt er bitter, sollten Sie ihn nicht weiter essen. Zwar kann auch der Bärlauch mal bitter schmecken, doch es kann sich auch um eine Verwechslung handeln. Wenn Ihnen sonst nach dem Verzehr Symptome wie z.B. Übelkeit, Schwindel oder Durchfall auffallen, sollten Sie einen Arzt aufsuchen!

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