Das sollte jeder Heimwerker über Holz wissen
Als Teil des natürlichen Kreislaufs ist Holz das Vorbild allen Recyclings. Der natürliche Werkstoff ist leicht zu bearbeiten, dennoch überdauern Konstruktionen aus dem ökologischen Werkstoff – fachmännisch ausgeführt – Generationen. Alles Wissenswertes über Holz als Werkstoff erfahren Sie in unserem Grundwissen.
Diese Themen erwarten Sie
Was ist Holz?
Der Baum im Anschnitt
Das Wachstum eines Stammes
Schnittholz einkaufen
Holz: Lebendiger Werkstoff
Verbreitete Holzarten
Alles über Furniere
Holz: Ein nachhaltiger Rohstoff!
Was wäre ein Heimwerker ohne den Werkstoff Holz? Kaum ein Bauthema un seres Hefts ließe sich ohne diesen universellen und dabei leicht zu bearbeitenden Rohstoff so einfach verwirklichen. Nachhaltig produziert, ist Holz ein ökologisch unbedenklicher Werkstoff, und selbst nach seiner Verwendung ist er als Brennstoff zur industriellen Stromgewinnung noch geeignet und gibt dabei nur so viel CO2 ab, wie er beim Wachstum verbraucht hat. Auf den acht Seiten unseres Grundwissens möchten wir Ihnen Eigenschaften des beliebten Baustoffs näher bringen und über die theoretischen Grundlagen und die kleine Materialkunde hinaus praktische Einkaufstipps an die Hand geben.
Eigenschaften des Werkstoff Holz
Werkstoff Holz
Umfang: 8 Seiten - kostenlos!
PDF herunterladen >> (1.18 MB)Holz ist einer der am längsten von Menschen genutzte Werkstoff: Neben seiner leichten Verarbeitbarkait und vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten hat der Werkstoff Holz noch viele weiter Eigenschaften, die ihn als ideales Baumaterial auszeichnen – beispielhaft seien hier die gute Wärmedämmfähigkeit, die hohe Stabilität (für Druck, Zug- und Biegekräfte) sowie der feuchtigkeitsregulierende Einfluss auf die Raumluft genannt.
Die mechanische Belastbarkeit von Holz liegt z. T. deutlich höher als die Festigkeit von Stahl. Ideal für den Bausektor ist dabei unter anderem das das günstige Verhältnis von hoher Festigkeit zum geringem Eigengewicht. Zudem ist der Werkstoff Holz nahezu überall regional verfügbar, CO2-neutral und günstig.
Holz kann auch begrenzt Feuchtigkeit aufnehmen (aus der Raumluft oder durch Beregnung): Durch die Feuchtigkeitsaufnahme quillt der Werkstoff (vergrößert sein Volumen) oder schwindet, wenn die in Zellen und Zellzwischenräumen eingelagerte Feuchtigkeit wieder abgegeben wird. In Längsrichtung der Fasern sind diese Verformungen kaum zu bemerken – quer zur Faser können sich die Ausdehnungen aber schnell summieren und hohe Spannungen im Werkstoff aufbauen (vgl. Dehnungsfuge bei Holz-Bodenbelägen)!
Im Hochbau ist das Thema Brennbarkeit von Holzwerkstoffen nicht so ausschlaggebend, wie man beim Anblick eines prasselnden Holzschiets im Kamin vielleicht denken mag: Gemäß DIN 4102 zählt Holz zur Baustoffklasse B2 (normal entflammbar). Im Vergleich zu anderen Baustoffen (wie z. B. Stahl oder Kunststoffen, Dämmmaterial, ...) ist Holz ein im Brandfall überaus sicherer Baustoff. Unter Feuerlast verkohlt schnell sie obere Schicht von Balken und Trägern, die als natürliche Dämmschicht gegen die Flammen wirken. Die Kohleschicht auf dem Holzbauteil verhindert das weitere Abbrennen. So behält Holz auch im Brandfall lange seine Stabilität (und statische Funktion) – ganz anders als Stahlträger, die nach einer gewissen Zeit unter starker Hitze "spontan versagen" und unerwartbar in sich zusammenbrechen!
Welches Holz für welche Bauaufgabe?
Für konstruktive Aufgaben (Dachstuhl, Holzständerwand, Carport, ...) weden hauptsächlich günstige Nadelhölzer (Fichte, Kiefer und Tanne – hier Holzschutz vorsehen) oder bei optisch anspruchsvollen Aufgaben auch Eiche und Buche verarbeitet. Neben dem erforderlichen konstruktiven Holzschutz gegen Feuchte und Schädlingsbefall – wie es das folgende Video erklärt – sollte bei der Planung von Holzbauteilen auch die Art der Holzverbindungen sowie der Brandschutz bedacht werden (s. unten).
Bei Holz unterscheidet man zwischen Kernholz und Splintholz:
Kernholz liegt im Inneren des Baumstamms und hat für diesen vor allem eine stabilisierende Funktion. Anders als die außen liegenden, Wasser und Nährstoffe transportierenden Schichten ist Kernholz wasserärmer, fester, schwerer und dunkler als das sogenannte Splintholz.
Splintholz besteht aus den eher jüngeren Jahresringen unterhalb der Rinde – im äußeren Stammbereich des Baumes. Wegen der "Versorgungsfinktion" ist Splintholz weicher und feuchter als Kernholz und wegen des geringeren Schutzes gegenüber Umwelteinflüssen und Beschädigungen auch anfälliger für Schädlingsbefall.
Außerdem variieren die spezifischen Eigenschaften des Werkstoffs Holz mit der Art, wie aus dem Stamm Bretter, Bohlen und Leisten gesägt werden: Je nach Schnittrichtung verhält sich der Baustoff Holz anders. Prinzipiell unterscheidet man Querschnitte (man sieht die Jahresringe auf dem Kopfholz) von Längsschnitten. Diese können als sogenannte evom Mark bis zur Rinde)oder als Tangentialschnitte (quer zur Stammmitte) geführt werden, was jeweils zu einem anderen Bild der Holzmaserung führt und insbesondere das Verformen des Holzbauteils beim Schwinden beeinflusst.
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