Verpiss-dich-Pflanze

Ungebetene Gäste aus dem Garten vertreiben

Die Hinterlassenschaften von Katzen im eigenen Garten vorzufinden, ist nicht nur unappetitlich, sondern kann im schlimmsten Fall auch Krankheiten übertragen. Noch ärgerlicher wird es nur noch, wenn die Tiere ganze Beete umgraben. Für all diese Probleme gibt es jedoch eine scheinbar einfache Lösung: die Verpiss-dich-Pflanze! Doch ist es wirklich so einfach, Katzen und Hunde aus dem Garten zu vertreiben?

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Katzen, die ganze Beete umgraben und die Vögel aus dem Garten verschrecken, Hunde, die im Vorgarten ungeniert ihr Geschäft verrichten und sogar Kaninchen und andere Kleintiere, die Pflanzen anknabbern. Als Gärtner hat man es nicht leicht, seine Pflanzen vor der Tierwelt zu schützen. Da greift so mancher schon einmal zu drastischeren Mitteln. Katzen werden mit dem Wasserschlauch verscheucht, Hunde mit lauten Geräuschen verschreckt und im Zweifel der ganze Garten hermetisch abgeriegelt. Nur in seltenen Fällen zeigen derart drastische Methoden jedoch einen Erfolg.

Dabei gibt es eine Lösung, die so einfach wie genial ist: die sogenannte Verpiss-dich-Pflanze! Hund, Katze, Kaninchen und Co. ist nämlich eins gemeinsam: ihre gute Nase und die wird ihnen bei dieser Pflanze zum Verhängnis.

Verpiss-dich-Pflanze: Katzenschreck

Die Verpiss-dich-Pflanze, auch als Plectranthus ornatus oder Coleus canin bekannt, ist eine Pflanze aus der Gattung der Harfensträucher (Plectranthus) in der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Bekanntheit erlange die Verpiss-dich-Pflanze 2001, als der schwäbische Gärtner und Züchter Dieter Stegmeier aus Essingen entdeckte, dass der Geruch der Pflanze Katzen, Hunde und andere Kleintiere fernhält. Seitdem gewann die Pflanze rapide in den Medien an Bekanntheit und wird heute weltweit vermarktet.
In Deutschland ist sie unter dem Namen Verpiss-dich-Pflanze, Katzenschreck oder Anti-Hunde-Pflanze in den Läden zu finden, in englischsprachigen Ländern als Scardy Cat oder Dog`s Gone.

Die Verpiss-dich-Pflanze sondert durch ihre Nesseln ein ätherisches Öl ab, das beißend nach Menthol riecht. Für Menschen ist der Geruch nur wahrnehmbar, wenn man direkt an den Blättern riecht oder diese zwischen den Fingern zerreibt. Die empfindlichen Nasen von Tieren hingegen nehmen den Geruch bereits auf einer Entfernung von fünf Metern wahr. Ab einem Radius von einem Meter ist der Geruch dann so stechend, dass die abschreckende Wirkung die Vierbeiner in die Flucht schlägt. Wer seinen ganzen Garten oder Vorgarten schützen möchte, muss daher unbedingt mehrere Pflanzen im entsprechenden Abstand einpflanzen.

Praxistipp: Der Katzenschreck riecht zwar unangenehm für tierische Besucher im Garten, ist allerdings weder für Mensch noch Tier giftig und kann daher auch bedenkenlos in Gärten gepflanzt werden, in denen sich Kinder tummeln.

Verpiss-dich-Pflanze pflanzen und pflegen

Die Verpiss-dich-Pflanze ist eine vergleichsweise unscheinbare Pflanze, die von Mai bis Oktober jedoch hübsche blau-violette Blüten ausbildet. Sie wächst zwischen 40 und 80 Zentimeter hoch.

Nahaufnahme der blau-violetten Blüten der Verpiss-dich-Pflanze
Violette Blüten zieren die Pflanze den ganzen Sommer lang. Foto: iStock / tamara_kulikova

Standort und Substrat

Der Katzenschreck bevorzugt einen sonnigen Platz und sollte daher maximal an einem halbschattigen Standort gepflanzt werden. Ideal sind Temperaturen ab 18-20 °C. Sie sollten daher mit dem Pflanzen bis etwa Mitte Mai warten. Als Substrat genügt einfache Blumenerde.

Pflegen und schneiden

Die Verpiss-dich-Pflanze ist eine sehr pflegeleichte Pflanze, die bestens gedeiht, wenn man sie einfach in Ruhe wachsen lässt. Einen Pflegeschnitt verträgt sie gut, er ist jedoch keinesfalls nötig. Als Dünger reicht es, alle zwei Wochen einen herkömmlichen Flüssigdünger ins Gießwasser zu geben. Gegossen werden muss die Verpiss-dich-Pflanze nur mäßig. Sie bevorzugt es trocken.

Krankheiten und Schädlinge

Um Krankheiten und Schädlinge müssen Sie sich bei dem Katzenschreck ebenfalls keine großartigen Gedanken machen. Sie treten an ihr nur sehr selten auf. Das liegt jedoch keinesfalls an ihrem Geruch. Dieser wirkt nur auf empfindliche Säugetiernasen abschreckend, Blattläuse und Co. lassen sich hiervon nicht beeindrucken, weshalb Pflanzen in unmittelbarer Umgebung durch den Geruch nicht vor Schädlingen geschützt sind.

Verpiss-dich-Pflanze vermehren

Da Sie immer mehrere Coleus canina benötigen, um Ihren ganzen Garten effektiv zu schützen, ist es sinnvoll, die Pflanze zu vermehren. Auch hierbei ist die Pflanze denkbar unkompliziert. Die Stecklinge können jederzeit geschnitten und sollten mit einer Länge von etwa sechs Zentimetern in einem Topf mit feuchter Erde gesteckt werden und bei etwa 20 Grad Celsius heranwachsen.

Katze hockt sich hin, um ins Beet zu machen
Mit genügend Verpiss-dich-Pflanzen gehören solche Bilder bald der Vergangenheit an. Foto: iStock / thinnapob

Verpiss-dich-Pflanze überwintern

Die Verpiss-dich-Pflanze ist nicht winterhart. Besonders milde Winter kann sie draußen mit einem Winterschutz aus Vlies überleben, spätestens sobald es friert, gehört die Pflanze jedoch in ein Winterquartier. Überwintert wird die Pflanze am besten trocken bei um die 15 Grad Celsius. Da die Pflanze nicht winterfest ist, sollten Sie sie idealerweise im Kübel pflanzen. So lässt sie sich leicht in ihr Winterquartiert verfrachten. Im Beet gepflanzt, müssen Sie sie im Herbst wieder ausbuddeln und vorrübergehend in einen Topf pflanzen. Ein weiterer Vorteil der Kübelpflanzung: Sie sind flexibel. Machen sich Katze, Hund und Co. plötzlich über ganz andere Pflanzen in Ihrem Garten her, können Sie die Verpiss-dich-Pflanze einfach an einen anderen Ort verschieben.

Praxistipp: Es ist ganz gleich, ob die Verpiss-dich-Pflanze den Winter in einem Winterquartier verbringt oder mit einem Vlies geschützt wird. Ihren unangenehmen Duft kann sie auch durch das Vlies nicht mehr so effektiv verbreiten, sodass die Schutzwirkung immer nur von Frühjahr bis Herbst besteht.

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