Schritt-für-Schritt-Anleitung

Treppe streichen: Mit diesen 6 einfachen Schritten klappt‘s

Die Stufen sind abgenutzt, die Farbe blättert ab und die Trittfläche hat Kratzer? Dann wird es Zeit, die Holztreppe zu renovieren. Wir zeigen, wie Sie in sechs Schritte die Treppe streichen.

Treppe streichen
Wie neu: Wir erklären, was Sie beachten müssen, wenn Sie Ihre Treppe streichen Foto: iStock/alexandrumagurean
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Sie ist schon etwas in die Jahre gekommen und das Leben hat sichtbar Spuren hinterlassen. Ein frischer Anstrich kann einer alten Holztreppe zu neuem Glanz verhelfen. Und wer schon mal dabei ist, beseitigt vor der Versiegelung gleich noch Kratzer, Flecken und kleine Macken. Die Mühe lohnt sich und die Arbeiten müssen zum Glück auch nicht alle an einem Tag ausgeführt werden. Mit unserer Anleitung erfahren Sie, wie Sie umkompliziert in sechs Schritten die Treppe streichen.

Unser Must-have: Treppen-Versiegelungslack

Der Aqua Clou Treppen- und Parkett-Versiegelungslack ist ein absoluter Kundenfavorit bei Amazon. Ein echter Allrounder: Er ist sowohl für die Erstversiegelung geeignet, als auch für die Neuversiegelung von Holzböden, Dielen, Holztreppenstufen sowie rohen und fest verklebten Korkböden bei der Renovierung.

Schritt-für-Schritt-Anleitung Treppe streichen

Mit dem richtigen Werkzeug und geeigneten Lacken, Farbe oder Öl wird die Treppe Stufe für Stufe wieder schön. Wir verraten, worauf es dabei ankommt.

Schritt 1: Die richtige Farbe auswählen

Bevor es losgeht, muss die wichtigste Entscheidung getroffen werden. Wie soll die Treppe aussehen? Als zentrales Element in der Wohnung oder im Haus kann sie zum echten Hingucker werden. Wichtig ist, dass sie farblich zum Fußboden passt, entweder mit einem ähnlichen Ton oder abgesetzt als Kontrast. Soll das pure Holz dominieren oder lieber mit farbig lackierten Flächen kombiniert werden? Oder passt eine unifarbene Treppe besser? Ist das geklärt, fällt die Wahl der richtigen Farbe leicht. Die Maserung wird durch Fußbodenöl und Hartwachs hervorgehoben und es entsteht eine matte Optik. Wer lieber eine glänzende Oberfläche haben möchte, greift zu klarem Treppenlack. Für farbige Akzente oder einen komplett farbigen Anstrich kann robuster Lack in der gewünschten Kolorierung verwendet werden.

Schritt 2: Den alten Belag entfernen

Klebereste, alte Farbe und ähnliches lassen sich gut mit einem Spachtel oder scharfen Beitel abkratzen. Zusätzlich hilft eine Heißluftpistole Lack auf Kunstharzbasis ohne staubige Schleifarbeit zu lösen. Trotzdem ist eine Atemschutzmaske wichtig, wie bei allen Renovierungsarbeiten an der Holztreppe. Anschließend wird sie gefegt und abgesaugt und überprüft, ob der Belag überall entfernt wurde.

Schritt 3: Treppenstufen abschleifen

Weiter geht es mit einem groben Anschliff mit einem 24er Schleifpapier. Es folgen je ein Schleifgang mit 40er und 80er Körnung. Aber keine Sorge, dafür gibt es diverse Schleifmaschinen, sodass nicht alles mit der Hand gemacht werden muss. Im Idealfall saugen die Modelle den Staub direkt in ihren Staubfangbeutel oder über einen Anschluss in den Staubsauger. Außerdem helfen feuchte Bettlaken in den Türrahmen, dass sich der Staub nicht überall verteilt. Gibt es noch Kratzer oder Rillen im Holz, können diese mit Holzreparaturspachtelmasse oder Holzkitt ausgebessert werden. Zum Abschluss wird für den Feinschliff ein 100er und 200er Schleifpapier verwendet und die Holztreppe noch einmal gründlich vom Staub befreit.

Schritt 4: Grundierung auftragen

Flächen, die nicht renoviert werden sollen, müssen nun mit Malerkrepp abgeklebt werden. Dann folgt die Grundierung aller gewünschten Treppenteile – von oben nach unten. Heißt: Zuerst wird, falls nötig, das Geländer bearbeitet, dann die Seitenwangen und zum Schluss die Trittflächen. Soll die natürliche Maserung besonders hervorgehoben werden und das Holz einen bestimmten Farbton bekommen, werden die Treppenstufen zunächst mit Beize bearbeitet. Sie wird mit einem breiten Pinsel aufgetragen und überschüssige Flüssigkeit nach der Trockenzeit an den noch feuchten Stellen mit einem Tuch aufgenommen. Anschließend darf die erste Schicht Fußbodenöl aufgetragen werden. Wer seine Holztreppe lieber lackieren möchte, grundiert sie mit verdünntem Treppenlack. Sind die Flächen getrocknet, folgt der Grundierungsschliff mit 400er Körnung.

Schritt 5: Die Treppe streichen

Sobald die Treppe vom Staub befreit ist, kann mit der Versiegelung begonnen werden. Soll nur geölt werden, folgen zwei dünne Schichten mit unverdünntem Hartwachs, auf die nach der Trocknung satt Fußbodenöl aufgetragen wird. Für eine lackierte Oberfläche, egal ob farblos oder koloriert, werden zwei bis vier Schichten Treppenlack benötigt. Die Trocknungszeit je Schicht ist meist länger als bei Öl und sollte nach Herstellerangabe abgewartet werden. 
Tipp: Um beim Streichen sogenannten Nasen zu vermeiden, können Öl- oder Lacktropfen mit einem trockenen Pinsel aufgefangen werden. Für einen gleichmäßigen Anstrich der Stufen wird die Farbe mit einem Pinsel jeweils als eine Art Rahmen rund um die Trittfläche aufgetragen. So gelangt sie in alle Ecken. Die restliche Stufe wird einfach mit der Farbwalze gestrichen.

Schritt 6: Versiegelung auftragen

Geölte Holztreppen werden nach dem Anstrich mit Fußbodenöl mit einer zusätzlichen dünnen Schicht Fußbodenhartwachs besonders strapazierfähig versiegelt. Bei lackierten Flächen ist die letzte Schicht Treppenlack gleichzeitig die Versiegelung. Wer sich jedoch eine besonders robuste Oberfläche wünscht, kann das Finish mit einem Siegellack vornehmen. 
Tipp: Bei allen Lackarbeiten muss unbedingt auf die vom Hersteller empfohlene Verarbeitungstemperatur geachtet werden, da die neue Oberfläche sonst Risse bekommt. Nach der letzten Schicht braucht der Lack Zeit zum Aushärten und die Treppe sollte etwa eine Woche lieber nur mit Socken betreten werden.

Welche Farbe eignet sich, um eine Treppe zu streichen?

Soll sie ihren natürlichen Holzton behalten, ist ein Anstrich mit Öl oder Hartwachs am besten, wie mit dem 2-in-1-Hartwachsöl von Clou. Auch ein seidenmatter, farbloser Lack ist denkbar, z. B. Bondex Treppen & Parkett Lack. Wer lieber eine glänzende Oberfläche haben möchte, greift zu Treppenlack wie dem LS-100 Bootslack von Bekateq. Für farbige Akzente oder einen kompletten farbigen Anstrich kann kolorierter Lack wie der Bootslack der Lausitzer Farbwerke verwendet werden. Für alle, die es eilig haben, ist ein Holzsiegel wie der Aqua Clou Treppen- und Parkett Versiegelungslack geeignet. Er hält auch auf Alt-Anstrichen und die Oberfläche muss für ihn nur leicht vorgeschliffen werden.

Mit welcher Schleifmaschine sollte man eine Treppe abschleifen?

Es kommen gleich mehrere Arten infrage. Für große Flächen bietet sich ein Schwingschleifer wie der Einhell Schwingschleifer TC-OS 1520/1 an. Ein Exzenterschleifer wie der Makita BO5030 Exzenterschleifer 300 W bearbeitet das Holz mit kombinierten Schwing- und Drehbewegungen. Für Ecken, schwer zugängliche Stellen oder die Treppenwangen eignet sich ein Deltaschleifer in handlicher Bügeleisenform wie der Multischleifer PSM 100 A von Bosch. Das Geländer kann mit einer Bandschleifmaschine mit schmalem Arm abgeschliffen werden, zum Beispiel mit dem Black+Decker Bandschleifer KA900E.

Tipps rund ums Streichen

Wie man eine Wand ohne Tapete streichen kann und weitere Tipps rund um Farben und Lacke finden Sie hier >>

Holzfarbe außen | Silikatfarbe innen | Streichputz | Holzdecke streichen | Türrahmen streichen | Bodenfliesen streichen | Tapeten entfernen |

Kann man eine Treppe streichen, ohne sie vorher zu schleifen?

Egal, ob die Holztreppe nur übergestrichen, lackiert oder gewachst werden soll, sie muss vorher immer abgeschliffen werden. Die neue Farbe hält dann besser und länger auf dem Untergrund. Die Mühe lohnt sich also in jedem Fall. Bei geölten oder gewachsten Treppen lassen sich Verunreinigungen und Abnutzungen auch teilweise abschleifen und renovieren. Bei lackiertem Holz muss immer die ganze Fläche bearbeitet werden. Nur so werden abgenutzte Stellen gleichmäßig beseitigt und es entsteht eine einheitliche, schöne Optik. 

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