Treppe planen

Tag für Tag gehen wir treppauf, treppab – kaum ein Bauteil im Haus wird so intensiv genutzt wie die Treppe. Die Stufen verbinden nicht nur die Ebenen miteinander, sondern sie prägen auch den Wohn- und Baustil des Hauses. Daher gilt es also von Anfang an Fehler zu vermeiden, wenn Sie die Treppe planen. Nachträgliche Änderungswünsche am Treppenverlauf sind meist mit hohen Kosten verbunden.

Treppe planen
Foto: Jasminasokman / pixabay
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Als Herzstück des Hauses verbinden Treppen Stufe für Stufe die unterschiedlichen Ebenen. Daher sind die Anforderungen an den modernen Treppenbau vielfältig: Schön, aber auch robust und pflegeleicht soll die Treppe sein, funktionell und sicher zu begehen.

Am Anfang der Treppenplanung steht der Grundriss: Welche Form soll Ihre Treppe haben? Ob gerade, gewendelt oder gespindelt, mit oder ohne Podest – entscheidend sind Grundriss und Größe des Raumes, in dem die Treppe steht. Am meisten Grundfläche braucht eine gerade einläufige Treppe. Die Stufen mit den parallelen Kanten lassen sich bequem begehen, vor allem von älteren Menschen. In Einfamilienhäusern sind halbgewendelte und zweiviertelgewendelte Treppen die wohl verbreitetste Form. Als Platzsparer verbrauchen diese Treppen am wenigsten Raum. Schon ab sechs Quadratmeter kann man diese Treppenform unter Einhaltung aller baulichen Regeln einbauen.

Eine Spindeltreppe steht am besten frei im Raum. So wirkt sie wie eine Skulptur und kann ihre gestalterische Wirkung voll entfalten. Sie führt meist zu einer Galerie oder zum offen ausgebauten Dachgeschoss. Wird eine Spindeltreppe als Haupttreppe geplant, muss sie laut Baurecht mindestens 80 cm in der Breite messen, das bedeutet einen Treppendurchmesser von 200 cm.

Zu den besonderen Herausforderungen, wenn Sie eine Treppe planen, gehören anspruchsvolle Varianten wie beispielsweise Bogen- oder Polygonaltreppen. Allerdings spart diese Form keinen Platz. Großzügigkeit kennzeichnet diese Treppen, denn die Form repräsentiert hier schließlich.

Treppe planen: Sicherheit

Leider gibt es immer wieder Ausrutscher auf den Stufen: Neben Hast und Eile ist aber auch manchmal die Bauart daran schuld. Für sichere und bequeme Wohnhaustreppen legt die Norm DIN 18065 Mindest- und Höchstmaße fest. Damit man nicht stolpert, muss der Höhenunterschied von einer Stufe zur anderen, Steigung genannt, bei allen Stufen gleich sein.

Die Maße lassen sich mit Hilfe der Schrittmaßregel errechnen: Ein Erwachsener legt pro Spazierschritt etwa 63 cm zurück. Auf diesem Maß basieren alle Treppenkonstruktionen. Steigt man aufwärts, schafft man nur halb so viel wie in der Ebene. Und damit hat man schon die nächste wichtige Kenngröße: den so genannten Auftritt nämlich. Die doppelte Steigungshöhe plus Auftritt ergibt 59 bis 65 cm. Eine bequeme Wohnhaustreppe steigt 18 cm, der Auftritt misst 27 cm. Bei einer normalen Geschosshöhe von 2,60 bis 2,80 m ergibt das 15 Stufen.

Treppe planen: Fluchtweg

Dient die Treppe als einziger Aufgang (also auch als Fluchtweg im Brandfall), muss diese mindestens 80 cm breit sein, besser sind 100 cm, damit größere Gegenstände bequemer hinauf- oder herunter transportiert werden können. Dieses Maß nennt man Laufbreite.

Damit Kinder nicht hochklettern können, sollten Geländer keine horizontalen Streben haben! Foto: Hersteller / Treppenmeister

Ein stabiles, mindestens 90 cm hohes Geländer (gemessen an der Stufenvorderkante) mit einem Handlauf bietet Sicherheit. Verzichten Sie auf Querstreben, damit Ihre Kinder die Konstruktion nicht als Klettergerüst nutzen. Außerdem sollte der Abstand zwischen den Geländerstäben nicht größer als 12 cm sein. Ein runder Handlauf oder Rechteckprofile mit eingefrästen Griffmulden geben Halt. Der Handlauf muss mindestens vier Zentimeter Abstand zur Wand haben, so klemmt man sich nicht die Finger. Sind Krabbelkinder im Haus, bieten zusätzliche Absperrgitter am Beginn oder am Ende der Treppe Schutz.

Und noch ein Tipp: In einem Treppenstudio oder auch bei einem Schreiner mit einer Ausstellung können Sie auf verschiedenen Treppen einen Probelauf unternehmen.

Häufige Fehler beim Treppenbau

  • zu wenig Grundfläche eingeplant
  • unzweckmäßiger Treppengrundriss
  • Deckenöffnung zu klein bzw. zu groß
  • kein offenes Treppenauge
  • zu enge Verziehung bei gewendelten Treppen
  • Transport von sperrigen Möbeln ist unmöglich
  • Tür schlägt in den Treppenbereich
  • nachträgliche Änderung des Fußbodenaufbaus

Fotos: Kenngott; Treppenmeister

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