Wer klares Wasser will, muss den Teich reinigen
Über das Jahr sammelt sich so einiges an am Teichgrund: Der nährstoffreiche Bodensatz kann schnell zu Faulschlamm vergären, wenn Sie nicht rechtzeitig den Teich reinigen.
Abgestorbene Algen oder Pflanzenteile, herabgesunkenes Laub, überschüssiges Fischfutter und nicht zuletzt der Kot der Teichbewohner sinken im Lauf des Jahres auf den Grund des Gartenteichs und bilden dort eine dicke Schlammschicht. Eine Grundreinigung des Teichs ist im späten Herbst (wenn der Laubfall beendet ist) am sinnvollsten. Was bei der Teichreinigung alles zu erledigen ist, erfahren Sie hier.
Teichreinigung. Wann?
Droht kein Eintrag organischen Materials mehr (kein Laubfall mehr, keine Fischfütterung mehr, keine Wasserbewegung durch Teichpumpe mehr, ...) lohnt eine gründliche Reinigung des Teichs – so hat das Biotop auch bis zum nächsten Frühjahr Zeit, sich zu beruhigen und mit frisch geklärtem Teichwasser in die neue Saison zu starten.
Wie Teich reinigen?
Die einfachste Variante der Teichreinigung ist der Einsatz eines Schlammsaugers: Wie ein Staubsauger schlürft er den Schlamm vom Teichgrund, filtert grobe Verschmutzungen heraus und spült der gefilterte Teichwasser zurück ins Becken. Danach braucht der Teich einige Tage, bis sich die Schwebstoffe abgesetzt haben und das Teichwasser wieder klar ist. Auf die Wasserwerte oder den Nährstoffgehalt im Teich hat diese mechanische Teichreinigung keinen unmittelbaren Einfluss.
Teich reinigen
Muss bei der Teichreinigung das gesamte Teichwasser ausgetauscht werden? Nein, das ist nicht empfehlenswert! Nur, wenn der Gartenteich bereits gekippt ist, also das biologische Gleichgewicht im Teich unwiderruflich gestört ist, muss das ganze Wasser ausgetauscht werden. Bei einer normalen Teichreinigung mit einem Schlammsauger genügt es, das abgesaugte Wasser durch nährstoffarmes Wasser (am besten Regenwasser) zu ersetzen. So wird auch das ökologischen Gleichgewicht im Gartenteich geschont.
Nur bei einer grundlegenden Teichsanierung, bei der die Teichfolie mit dem Hochdruckreiniger gesäubert wird und anschließend der Teichgrund und die Uferzonen neu aufgebaut werden (müssen), muss der Teich trockengelegt werden. Dann muss das Wasser komplett abgepumpt werden (zuvor Fische und Wasserpflanzen in Übergangsbecken umsiedeln!) – aber so eine Rosskur ist nur alle 10-15 Jahre erforderlich.
Wichtiger ist die kontinuierliche Teichreinigung über das Jahr hinweg: Fischen Sie regelmäßig Fremdkörper aus dem Teichwasser – mit einem Kescher befreien Sie den Teich leicht von Laub, Pflanzenteilen und Schwebstoffen. Die Faustformel lautet: Raus mit allem, was nicht in den Teich gehört! Was an der Oberfläche schwimmt, saugt für Sie ein Teich-Skimmer automatisch ab: Blätter und Verunreinigungen landen in einem Auffangbehälter, der sich auch ohne Demontage der Pumpe reinigen lässt.
Um die tägliche Verschmutzung durch hereingewehte Blüten- und Pflanzenteile, Blätter und Pollen zu beseitigen, reichen ein Teich-Skimmer und der normale Teichfilter aus. Liegt der Teich im Schatten vieler Bäume, sollten Sie die Teichreinigung zur Routine werden lassen (alle 2-3 Monate). Bei extremen Befall mit Algen kann zeitweise ein höheres Reinigungsintervall nötig sein.
Teichreinigungsgeräte erleichtern die Arbeit
Sie heißen Teichsauger, Teichschlammsauger oder Schlammsauger – gemeinsam ist ihnen allen, dass sie wie ein großer Nass-Sauger kraftvoll Algen, Schlamm und Treibgut aus dem Wasser saugen, Schweb- und Feststoffe abscheiden und das geklärte Wasser wieder zurück in den Teich leiten.
Direkt zum Thema
Wie sich die verschiedenen Teichreinigungsgeräte im Detail unterscheiden und welche Bauart für welche Teichgröße empfehlenswert ist, erfahren Sie in den jeweiligen Fach-Beiträgen.
So verhindern Sie, dass der Teich verschmutzt!
Je mehr organisches Material in den Teich gelangt, desto mehr Faulschlamm kann sich bilden, desto häufiger müssen Sie den Teich reinigen. Also sollten Sie die Verschmutzung von Anfang an gering halten. Gerade im Herbst heißt es daher, den Teich vor Laub zu schützen! Am besten Sie spannen rechtzeitig ein Gartennetz über die Wasseroberfläche, sodass fallendes Herbstlaub abgefangen wird und nicht auf den Grund des Teiches sinken kann!
Weitere Tipps zur Teichpflege
Teichschlamm entfernen ist nur einer von vielen Punkten, die es bei der Teichpflege zu beachten gilt. Wir haben weitere Tipps zusammengestellt >>
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Filter reinigen den Teich kontinuierlich
Alles, was den Keschern durch die Lappen geht, lässt sich mit speziellen Teichfilterpumpen entfernen – auch Schwebealgen. Pumpen gibt es in vielen Varianten, die nötige Stärke richtet sich aber immer nach der Wassermenge des Teiches. Leichter gesagt als getan, denn wer weiß schon, wieviele Liter Wasser im Teich sind! Das kann man aber recht gut abschätzen: Teichbreite (m) x Teichlänge (m) x Tiefe (m). Das Ganze durch 2 teilen, x 1000 ergibt den Teichinhalt in Litern. Praxistipp: Der Teich wird umso besser geklärt, je weiter Ansaug- und Einlass-Stelle des Wassers voneinander entfernt sind.
Besonders wirkungsvoll sind Teichfilter, die mit einer eingebauten UVC-Lampe auch Keime und lästige Schwebealgen abtöten. Den Filter selbst sieht man am Ufer nur als schwarze Box, die man auch halb vergraben kann, damit sie nicht so auffällt. Und diese Box hat es in sich: Eine Pumpe drückt das Wasser hinein, wo es zunächst an einer UVC-Lichtquelle vorbei muss. Dabei sterben Keime ab und die feinen Schwebealgen verklumpen. Der Wasserstrom leitet die Algenklumpen dann an die nachfolgenden Filterschwämme weiter. Dort werden sie genauso mühelos wie Pflanzenteile oder Blätter aus dem Wasser entfernt. Über eine Anzeige sieht man von außen, wenn die Filter verstopft sind. Die Filter gibt es ab etwa 150 Euro aufwärts, meist kommt noch eine Pumpe dazu.
Praxistipp: Auf viele Filterpumpen lassen sich Düsen für Wasserspiele setzen. Das sieht nicht nur schön aus, sondern reichert das Teichwasser mit lebenswichtigem Sauerstoff an. Davon profitiert die Unterwasserwelt im Teich – besonders, wenn viele Fische im Wasser schwimmen und den Teichboden laufend aufwühlen.
Wunder-Segge reinigt Teichwasser
Vielen frisch gebackenen Teichbesitzern geht es ähnlich: Wird der Gartenteich mit Trinkwasser aus der Leitung befüllt, stellt sich oft bereits nach wenigen Tagen ein intensives Algenwachstum ein. Das Wasser wird grünlich und trübe. Der Grund: Selbst geringe Konzentrationen an Phosphor im Teichwasser reichen aus, um eine Algenblüte auszulösen. ,Praxistipp,: Wer die Möglichkeit hat, sollte den Teich mit nährstoffarmen Regenwasser befüllen!
Wem nur Trinkwasser zur Verfügung steht, kann indes auf die Kraft der Pflanzen bauen. Wir haben das erstaunliche Phänomen selbst beobachtet. Auch unser neuer, kleiner Fertigteich war nach dem Befüllen innerhalb weniger Tage von einer Algenblüte betroffen. Das Teichwasser wurde grünlich trübe, die Sichttiefe im Wasserbecken verringerte sich auf wenige Zentimeter. Die Lösung kam mit der Wunder-Segge, lateinisch Carex appropinquata. Wir setzten sechs ohne Erde angezogene Pflanzen in die Uferzonen ein. Die Repositionspflanzen (wasserreinigende Stauden für den Flachwasserbereich) saugten die für die Algenblüte verantwortlichen Nährstoffe regelrecht aus dem Wasser. Ab diesem Zeitpunkt konnten wir feststellen, dass das Teichwasser von Tag zu Tag klarer wurde. Nach einer Woche konnten wir jedes einzelne Kieselsteinchen am Teichgrund wieder erkennen.
Fotos: sidm/Archiv
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