Spiegelrahmen selber bauen
Spiegel sind heute schon preiswert zu erwerben. Mit passenden Rahmen sieht es aber oft ganz anders aus. Hier kann es durchaus lohnen, wenn Sie den Spiegelrahmen selber bauen – erst recht, wenn er einfach ist und schnell von der Hand geht.
Vor allem bei großen Wandspiegeln mit passendem Rahmen muss man meist tief in die Geldbörse greifen. Aber auch der Kauf eines neuen Spiegelrahmens für einen alten Spiegel kann teuer werden. Wenn Sie aus finanziellen Gründen trotzdem nicht auf billige Holz- oder instabile Kunststoffrahmen zurückgreifen wollen, dann sollten Sie darüber nachdenken, ob Sie den Spiegelrahmen selber bauen wollen. Wenn Sie selbst den Rahmen für den Spiegel bauen, kostet es gerade einmal 60 Euro und erfordert wenig Zeit und handwerkliches Geschick. In unserem Beispiel wurde ein alter, mit Stoff bezogener Rahmen durch einen aufgedoppelten Rahmen aus 5 und 12 mm starkem Multiplex ersetzt, der mit Acrylfarben ein antik wirkendes Aussehen erhielt.
Spiegelrahmen selber bauen: Stabiler Multiplex-Rahmen
Einen verhältnismäßig leichten, aber dennoch robusten Rahmen erhalten Sie, wenn dieser aus Multiplex gebaut wird. Schneiden Sie die Teile mit der Säge zu. Die Maße hängen von der Spiegelgröße ab, die Breite des Rahmens können Sie beliebig, ganz nach Geschmack festlegen. Für unseren Spiegel (122 x 52 cm) bauten wir einen 134 x 64 cm großen Rahmen, dessen Seitenteile aus zwei Multiplex-Leisten besteht. Auf die einzelnen Teile aus 12-mm-Material werden in vermitteltem Abstand (je 1 cm zu den Außenkanten) und mit Versatz schmale Leisten geleimt. Diese sind im Gegensatz zu den 7-cm-Grundleisten nur 5 cm breit. Anschließend werden die Rahmenteile auf Stoß miteinander verleimt und mit Zwingen zusammengepresst.
Wenn Sie die Auflage für den Spiegelrahmen selber bauen, müssen auf der Rückseite des Rahmens – bündig zu den Außenkanten – wiederum Multiplex-Leisten aufgeleimt werden. Die Stärke des Holzes hängt vom Spiegel ab, d. h. beide Materialien müssen in etwa gleich dick sein. Steht der Spiegel über die Leisten, können die Halterungen aus Holz in den Ecken und an den Seiten nicht montiert werden. Im umgekehrten Fall würde der Spiegel locker sitzen und wackeln.
Rahmen für Spiegel bauen: Oberflächengestaltung
Nach einem leichten Zwischenschliff des aufgebauten Rahmens kann mit der Oberflächengestaltung begonnen werden. Wir haben uns für eine dezente und leicht antik wirkende Patina entschieden. Der Effekt wird durch abwechselndes Auftragen von Grundierweiß und unterschiedlichen Acrylfarben erreicht. Während das Grundierweiß trocknet, geben Sie in die einzelnen Acrylfarben Champagnerkreide im Verhältnis 1:3 und rühren alles mit Wasser glatt. Durch die Kreide werden die Farben aufgelockert und saugfähiger. Mischen Sie dann die Acrylfarben bis Sie Ihren Wunschton erhalten.
Praxistipp: Verwenden Sie nicht zu viele verschiedene Farben. In der Regel reichen die drei Grundtöne Blau, Rot und Gelb zum Anmischen aus. Variieren Sie bei jedem Auftrag die Menge der drei Töne, so dass ein schwacher Marmoreffekt entsteht. Danach wird erneut eine Schicht Grundierweiß aufgetragen. Nach dem Antrocknen kommt die Stahlwolle zum Einsatz, mit der die oberste Schicht stellenweise wieder abgetragen wird.
Sollten Sie mit der Farbgebung noch nicht zufrieden sein, wiederholen Sie die Schritte. Hilfreich ist in jedem Falle ein vorheriges Ausprobieren der Oberflächengestaltung auf einem Stück Restholz. Zum Abschluss streichen Sie den Falz – wenn Sie wollen, auch die gesamte Rückseite – mit dunkler Farbe. Durch diesen Trick entsteht eine bessere Optik, da sich die holzfarbene Auflage nicht spiegeln kann.
Spiegelrahmen: Aufhängung
Diese wählt man vor allem nach der Größe des Spiegels aus. Bei kleineren Objekten reichen Schrauben-, Zacken- oder Wider-Dorn-Aufhänger aus. Für größere Exemplare wie unseren Spiegel sollten Schwerlastaufhänger (hier: 75 mm x 12 mm x 1,5 mm) für sehr schwere Exponate benutzt werden. Der Preis pro Paar beträgt zirka 1,50 Euro. Die Aufhänger sind in Künstlerbedarfläden, zum Beispiel bei Boesner, oder auch in gut sortierten Baumärkten erhältlich.
Fotos: sidm / Archiv
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