Schopflavendel
Aromatischer Duft, leuchtend violette Blüten und eine Vorliebe für sonnige Plätzchen – auf den ersten Blick hat der Schopflavendel (Lavandula stocheas) viel mit dem Echten Lavendel (Lavandula angustifolia) gemeinsam. Die Unterschiede machen sich jedoch in der Pflege deutlich bemerkbar.
Die eindrucksvollen, verlängerten Blütenblätter, die den Eindruck erwecken, diese Lavendelsorte würde einen Haarschopf haben, machen den Schopflavendel besonders beliebt. Doch ist ein schönes Äußeres nicht alles, worauf es bei der Auswahl der Beet- und Balkonblumen ankommt.
Schopflavendel: Der Unterschied zu Lavendel
Es gibt mehr als 30 verschiedene Lavendelarten. Am bekanntesten sind aber der Echte Lavendel und der Schopflavendel. Dessen charakteristischer Blütenstand mit den zwei flügelartigen Blättern am Kopf gab dem Schopflavendel seinen Namen.
Doch auch wenn die zwei Arten sehr ähnlich klingen, gibt es doch gravierenden Unterschiede zwischen Schopflavendel und Lavendel (lavandula angustifolia):
Neben seinem imposanten Äußeren und dem leicht unterschiedlichen Duft – stechender, dafür weniger aromatisch – ist der Schopflavendel in seiner Pflege ebenfalls etwas anspruchsvoller als der Echte Lavendel. Es bevorzugt zum Beispiel eher sandige Böden, die er aus seiner ursprünglichen Heimat (den sonnenverwöhnten Küstenregionen des Mittelmeers: von Marokko und Portugal bis Zypern, zur Türkei und Palästina) gewohnt ist. Der entscheidenste Unterschied von Schopflavendel zu echtem Lavendel ist für Gärtner allerdings, dass Schopflavendel bei uns nicht winterhart ist und meist jedes Jahr neu ins Beet gepflanzt werden muss. Wie Sie versuchen können, Schopflavendel zu überwintern, erfahren Sie weiter unten im Beitrag.
Schopflavendel: Pflege, Standort und Boden
Der Schopflavendel wird je nach Art etwa 30 bis 100 cm groß und ist daher schon als Balkonblume prädestiniert. Wie der Echte Lavendel bevorzugt er ebenso sonnige und windgeschützte Standorte sowie einen sandigen, durchlässigen und nährstoffarmen Boden. Im Gegensatz zu anderen Lavendelsorten verträgt der Schopflavendel jedoch keinen Kalk. Das macht das Gießen der Pflanze etwas aufwendiger. Verwenden Sie nur Regenwasser oder abgestandenes Wasser.
Aufgrund seines markanten Dufts, hat Lavendel kein Problem mit Schädlingen. Auch Krankheiten sind in der Regel hausgemacht und entstehen nur durch Staunässe. Damit diese nicht entsteht, hilft eine Lage Tonscherben als unterste Schicht im Topf. In die Kräutererde im Topf können Sie zudem ein wenig Kies untermischen, um die Erde durchlässiger zu machen.
Schopflavendel schneiden
Schopflavendel muss – wie jede andere Lavendelart auch – regelmäßig zurückgeschnitten werden, sonst verholzt er von unten. Die Äste verkahlen und bilden keine neuen Blüten mehr.
Ein Sommerschnitt um etwa ein Drittel nach der ersten Blüte sorgt dafür, dass das Schopflavendel erneut blüht. So kann er mit etwas Glück von Mai bis in den September hinein Blüten tragen, länger als jede andere Lavendelpflanze. Unmittelbar nach der Überwinterung erfolgt ein stärkerer Rückschnitt um gut zwei Drittel. Praxistipp: Achten Sie darauf, nie ins alte Holz zu schneiden. Das bremst das Wachstum.
Schopflavendel überwintern
In der Natur wächst Schopflavendel nicht in den Bergen wie der Echte Lavendel, sondern unmittelbar in der Nähe des Meeres. Entsprechend ist er nicht winterfest. Temperaturen unter 5 °C sind für die meisten Schopflavendel-Sorten bereits zu kalt. Einpflanzen sollten Sie ihn daher unbedingt erst nach den Eisheiligen Mitte Mai.
Im Topf angepflanzt, benötigt er ein entsprechendes Winterquartier. Dieses sollte hell sein, die Temperaturen müssen zwischen 5 und 10 °C liegen. Während der Überwinterung benötigt der Schopflavendel nur wenig Wasser. Ab Februar kann er wieder langsam an Sonne und wärmere Temperaturen gewöhnt werden. Damit er schneller wieder blüht, hilft ein Rückschnitt und ein Umtopfen.
Im Beet lässt sich der Schopflavendel in der Regel nur als einjährige Pflanze kultivieren. Nur in sehr milden Regionen ist es möglich, ihn draußen zu überwintern. Hierfür sollte er jedoch bereits sehr starke Wurzeln ausgebildet haben und der Boden muss besonders durchlässig sein, damit die Wurzeln nicht erfrieren.
Fotos: Dorothea Jacob; Erika Hartmann / pixelio.de
Das könnte Sie auch interessieren ...