Lavendelarten im Überblick
Lavendel kennt wohl jeder, doch welche Lavendelsorte sich für Garten und Balkon eignet und wie man unterschiedliche Arten pflegen sollte, ist den meisten unbekannt. Wir geben einen Überblick über die wichtigsten Lavendelarten & -sorten!
Lavendel: kaum eine Pflanze ist so beliebt wie der violettfarbene Lippenblütler – und das zurecht! Die Gattung der Lavendelpflanzen gibt nicht nur optisch ein traumhaftes Bild ab – man denke nur an die unendlich wirkenden Lavendelfelder der Provence –, auch als Heil-, Gewürz-, und Nutzpflanze sind Lavendelsorten vielfältig einsetzbar. Welche Art oder Sorte sich am besten für die eigenen Zwecke eignet, erfahren Sie im Überblick.
Lavendel – die wichtigsten Arten im Überblick
Die bekanntesten Lavendelarten geben einen ersten Überblick über die Eigenschaften der Pflanze. Wollen Sie beispielsweise eine Lavendelpflanze im Garten pflanzen, so sollten Sie wissen, das der Schopflavendel keinen Frost aushält. Greifen Sie daher z.B. eher zu winterharten Sorten des Echten Lavendels.
Echter Lavendel (lavandula angustifolia)
Der echte Lavendel ist wohl die bekannteste und auch am weitesten verbreitetste Art der Lavendel-Gattung. Neben seiner Verwendung als Zier- oder Duftpflanze, wird er auch als Heilkraut benutzt. Die Lavendelsträucher werden bis zu 80 cm hoch und gehören zu den winterharten Lavendelarten, was sie zu einem beliebten Kandidaten für deutsche Gärten macht. Der echte Lavendel bevorzugt kalkhaltige, trockene Böden, ist in seiner Pflege ansonsten aber recht anspruchslos. Je nach Lavendelsorte variieren die Blütenfarben von Violett und Blau bis hin zu Rosa oder Weiß.
- Name: Echter Lavendel (lavandula angustfolia)
- Standort: sonnig bis vollsonnig, trockener, kalkhaltiger Boden
- Blattform &-farbe: lanzettartig, graugrün
- Blütenfarbe: blau, violett, rosa, weiß
- Wuchshöhe: bis 80 cm
- Blütezeit: Mai-September
- Verwendung: Zierpflanze, Duftpflanze, Würzkraut, Heilpflanze
- Pflege: wenig gießen, im Frühjahr mit Kompost düngen, Rückschnitt im Frühjahr
- Giftigkeit: ungiftig
- Winterhärte: winterhart
Schopflavendel (lavandula stoechas)
Der Schopflavendel fällt besonders durch seine großen, kronenartigen Hochblätter am Kopf des Blütenstandes auf. Die weiß-, rosa- oder violettfarbenen Blüten des bis zu 100 cm hohen Schopflavendelstrauchs blühen etwa von Mai bis September. Beachten Sie bei der Pflege, dass die Lavendelart ursprünglich aus warmen Küstenregionen stammt und deshalb gut mit viel Sonne und sogar starker Hitze zurecht kommt. Eine übermäßige oder kalkhaltige Wassergabe dagegen, bekommt dem Schopflavendel gar nicht gut!
- Name: Schopflavendel (lavandula stoechas)
- Standort: sonnige, trockene Lage, sandiger, durchlässiger, kalkfreier Boden
- Blattform & -farbe: lanzettförmig, dunkelgrün bis silbrig-weiß
- Blütenfarbe: je nach Sorte von weiß bis violett
- Wuchshöhe: 30 bis 100 cm
- Blütezeit: Mai-September
- Verwendung: Zierpflanze, Duftpflanze, Würzkraut, ätherische Öle
- Pflege: Gießen nur in Trockenperioden, Düngung und Formschnitt im Frühjahr
- Giftigkeit: ungiftig
- Winterhärte: frostempfindlich
Die sonnenverwöhnte Pflanze kann, im Gegensatz zum Echten Lavendel, keinen Frost aushalten und muss daher frostfrei überwintert werden – sie eignet sich also besonders als Kübelpflanze oder zum Pflanzen von Lavendel im Topf:
Speik-Lavendel (lavandula latifolia)
Der Speiklavendel, auch Bleitblättriger Lavendel, Großer Speik oder Spanischer Lavendel genannt, ist die größte Art innerhalb der Lavendelfamilie. Was sein Aussehen und auch seine Pflege betrifft, ist er dem Echten Lavendel am nächsten. Unterschiede lassen sich inbesondere am verzweigten Blütenstiel und dem eher kräftigen Duft ausmachen.
- Name: Speiklavendel (lavandula latifolia)
- Standort: sonnig bis vollsonnig, kalkarme, trockene Böden
- Blattform &-farbe: lanzettartig, grau-grün, weißfilzig
- Blütenfarbe: blau, violett
- Wuchshöhe: 100 cm
- Blütezeit: Juli, August
- Verwendung: Zierpflanze, Heilpflanze, Herstellung von Spiköl
- Pflege: wenig gießen, im Frühjahr mit Kompost düngen, Rückschnitt im Frühjahr
- Giftigkeit: ungiftig
- Winterhärte: frosthart bis etwa -5°C bis -10°C
Praxistipp: Das aus Blüten des Speiklavendels gewonnene Spik-Öl (seltener auch Speik-Öl oder Lavandin) wirkt im Gegensatz zu den üblichen Lavendelölen eher anregend als beruhigend. Das Lavandin-Öl kommt ebenso als Heil-Öl oder als ätherisches Duftöl zum Einsatz.
Französischer Lavendel (lanvandula dentata)
Der Französische Lavendel gehört in Deutschland zu den weniger bekannten Lavendelarten. Durch ihre Eigenschaften, eine magische Anziehungskraft auf Bienen, Hummeln und Schmetterlinge zu haben, wird die Pflanze aber auch hier immer beliebter.
Die Blütezeit im Juni und Juli ist relativ kurz, dafür ist der Französische Lavendel immergrün und besticht mit seinen charakteristischen, gezähnten Blättern. Je nach Sorte ist die Lavendelart sogar tolerant gegenüber kalten Temperaturen und kann so problemlos einen frostigen Winter überstehen.
- Name: Französischer Lavendel (lavandula dentata)
- Standort: sonnig, kalkhaltiger, durchlässiger Boden
- Blattform & -farbe: länglich, gezähnt; grün-grau
- Blütenfarbe: meist violett, selten rosa, weiß
- Wuchshöhe: 60-80 cm
- Blütezeit: Juni-Juli
- Verwendung: Zierpflanze, Duftpflanze
- Pflege: mäßig gießen, Rückschnitt im Frühjahr
- Giftigkeit: ungiftig
- Winterhärte: frosttolerant
Winterharte Lavendelsorten
Möchten Sie Lavendel im eigenen Garten anpflanzen, ist es wichtig, sich vorab über die Winterhärte der jeweiligen Lavendelsorte zu informieren. Das Video verrät, wie Sie Lavendel im Beet überwintern können und die duftende Zierpflanze in den nächsten Sommer retten:
Meist eignen sich inbesondere Sorten des Echten Lavendels für eine ganzjährige Pflanzung im Beet. Schopflavendel dagegen sollten Sie nur in Töpfe oder Kübel pflanzen, um im Winter vor Frost schützen zu können. Bei Französischem und Speik-Lavendel ist die Winterhärte abhängig von der Sorte. Da aber die gesamte Gattung der Lavendelpflanzen ursprünglich aus wärmeren Regionen stammen, können Sie ihnen helfen, hier zu überwintern.
Mehr Infos zum Überwintern der verschiedenen Lavendel-Arten haben wir in diesem Ratgeber-Beitrag für Sie zusammengetragen:
Die schönsten Lavendelsorten für Garten & Balkon
Für Garten und Balkon bieten sich für diejenigen, die möglichst wenig Aufwand in die Pflanze stecken möchten, winterharte Lavendelsorten an. Wer das Überwintern jedoch in Kauf nimmt, kann im Sommer außergewöhnliche Blütenprachten betrachten. Neben der Frostbeständigkeit der Pflanzen, sollte Ihr individueller Geschmack im Vordergrund stehen.
Diese unterschiedlichen Lavendelsorten bieten ein großes Farben- und Blühspektrum an, womit Sie – wenn richtig kombiniert – die eh schon lange Blütephase von Lavendelpflanzen über den gesamten Sommer ausweiten können:
Alba: 25-40 cm, weiße Blüte im Juli & August, winterhart, intensiver Duft, für Randbepflanzung oder als Balkonpflanze
Hidcote Blue: 25-40 cm, hell- bis dunkelblaue Blüten von Juli-September, winterhart, für niedrige Hecken
Peter Pan: 30-45 cm, dunkelblau, violette Blüten im Juni & Juli, winterhart, für Randbepflanzung, niedrige Hecken oder als Balkonpflanze
Kew Red: 30 cm, roter Schopf mit rosafarbenen Blütenähren von Juli-September, bedingt winterhart, für Kübel, Töpfe oder als Balkonpflanze
Anouk: 40-60cm, dunkelviolettfarbene Blüten von Mai-August, nicht frostfest, nur in Topf oder Kübel, als Balkonpflanze geeignet
Blue Mountain White: 60-70 cm, weiße Blüten mit hellblauem Stich im Juni & Juli, winterhart, für Staudenbeet oder Kübel
Miss Katherine: 60-70 cm, rosafarbene Blüten im Juni & Juli, winterhart, für Staudenbeet oder Kübel
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