Lavendelöl selber machen
Bereits in der Antike war Lavendel für seine wohltuende Wirkung bekannt. Das Öl verwendete man schon damals nicht nur als Schönheitspflege, sondern auch für die innere Ruhe – so einfach kann man Lavendelöl selbst herstellen!
Lavendel findet nicht nur in vielen Gärten seinen Platz – auch in der Medizin, Kosmetik und sogar in der mediterranen Küche findet er seine Anwendung. Den weiß-, rosa-, violett- oder blaufarbenen Blüten der Pflanze wird eine heilende Wirkung nachgesagt!
Lavendel zählt zu den meist erforschten Heilpflanzen und die antibakterielle, antivirale aber auch beruhigende Wirkung des Lavendelöls sind mittlerweile wissenschaftlich nachgewiesen. Auch wenn das rein ätherische Öl zu Hause nicht selbst hergestellt werden kann, zeigt auch das selbstgemachte Lavendelöl, wie vielfältig es einsetzbar ist!
Lavendelöl selber machen – Rezept
Wer Lavendelöl selber machen möchte, benötigt dafür nur zwei Zutaten:
- getrocknete Lavendelblüten
- geruchsneutrales Öl
Damit Sie aus Ihrem geernteten Lavendel möglichst viel Öl extrahieren können, sollten die Blüten zuvor getrocknet werden. Wie das funktioniert, erfahren Sie hier:
Die Auswahl des Öls ist Ihnen überlassen, empfohlen wird aber die Verwendung eines möglichst geruchsneutralen Öls wie Mandel- oder Traubenkernöl.
Aber Achtung: Sonnenblumenöl eignet sich nicht zur Herstellung von Lavendelöl!
Schritt-für-Schritt-Anleitung für Lavendelöl:
- Geben Sie etwa 40 Gramm getrocknete Lavendelblüten in ein Einmachglas.
- Füllen Sie das Glas dann mit etwa 100 Mililitern eines geruchsneutralen Öls auf.
- Verschließen Sie das Glas und bewahren es vier bis sechs Wochen an einem sonnigen Platz, zum Beispiel auf der Fensterbank, auf.
- Zwischendurch sollten Sie das Glas schütteln, um das Öl zu verbinden.
- Filtern Sie das gereifte Lavendelöl durch ein Sieb und lagern Sie es, in dunkle Flaschen abgefüllt, möglichst kühl und dunkel.
Selbstgemachtes Lavendelöl: Anwendung
Ist das Lavendelöl nach der langen Wartezeit erst einmal gereift, möchte man es gerne sofort sinnvoll anwenden – für medizinische Zwecke ist das selbst hergestellte Lavendelöl zwar weniger geeignet, eine entspannende Wirkung kann es trotzdem auslösen.
Welche positiven Eigenschaften selbstgemachtes Lavendelöl entfalten kann, beschreibt das folgende Video:
Insbesondere als Massageöl oder Badezusatz ist das selbstgemachte Lavendelöl geeignet – der angenehme Duft hat eine beruhigende Wirkung auf Körper und Seele. Auch für die Körperpflege eignet sich das Öl: insbesondere trockene oder gereizte Haut freut sich über das antiseptische und entzündungshemmende Potenzial der Pflanze. Die durchblutungsfördernden und entkrampfenden Kräfte des Lavendelöls helfen insbesondere bei Muskelkater oder Rückenschmerzen.
Je nach verwendetem Öl kann das DIY-Projekt natürlich auch in der Küche Verwendung finden – im Internet lassen sich viele Rezepte mit der besonderen Lavendelnote finden, vielleicht kommen Sie ja auf den Geschmack! Und reichen Ihnen all diese Möglichkeiten nicht aus, können Sie das Öl natürlich auch als Basis für weitere Lavendelprodukte, wie beispielsweise Seife oder Creme verwenden!
Lavendelseife selbst herstellen
Selbstgemachtes Lavendelöl lässt sich hervorragend für die Herstellung von Lavendelseife verwenden – die sieht nicht nur schön aus, sondern hat auch noch weitere positive Eigenschaften. Dafür, Lavendel auch in Seifenform zu verwenden, spricht vor allem die beruhigende und entzündungshemmende sowie antibakterielle Wirkung und nicht umsonst kommt der Name Lavendel von lavare = waschen.
Die Lavendelseife erfüllt also nicht nur ihre Funktion als hygienische Seife, sondern kann die Haut auch noch pflegen – die Wundheilung soll durch Verwendung von Lavendelseife beispielsweise unterstützt werden!
Für das Grundrezept der Lavendelseife benötigen Sie die folgenden Zutaten:
- Kernseife
- Lavendelöl
- getrocknete Lavendelblüten
- ggf. Lebensmittelfarbe
Je nach Lust und Laune können Sie der Seife natürlich auch weitere Zutaten hinzufügen, beispielsweise Öle, wie Kokos- oder Jojobaöl, aber auch andere Inhaltsstoffe – zum Beispiel Salz oder Mohnsamen für einen Peeling-Effekt.
Schritt-für-Schritt-Anleitung für Lavendelseife:
- Raspeln Sie die Kernseife in ein Schmelzgefäß.
- Befüllen Sie einen Kochtopf mit Wasser und erhitzen Sie die zerkleinerte Seife in einem Wasserbad. Bleiben Sie dabei am Herd stehen und rühren Sie die Seife regelmäßig um.
- Ist die Seife komplett geschmolzen, können Sie – je nach Belieben – einige Tropfen des Lavendelöls hinzugeben. Für eine dezente Lavendelnote reichen etwa 8 Tropfen.
- Geben Sie außerdem etwa einen Esslöffel getrockneter Lavendeblüten sowie wahlweise einige Tropfen Lebensmittelfarbe zu der geschmolzenen Seife und vermischen Sie alle Zutaten.
- Sind alle Zutaten miteinander verbunden, sollte die Wärmezufuhr ausgeschaltet werden, um die Lavendelaromen nicht zu zerstören.
- Füllen Sie die Mischung dann schnell in eine Form. Praxistipp: Als Form eignet sich zum Beispiel auch eine einfache Brotdose – die Seife lässt sich ausgehärtet noch in die gewünschten Stücke schneiden.
- Lassen Sie die Flüssigkeit dann einige Stunden aushärten, nehmen Sie sie aus der Form und fertig ist die selbstgemachte Lavendelseife!
Lavendelcreme selber machen
Eine weitere Verwendung findet das selbstgemachte Lavendelöl in der Herstellung einer hausgemachten Lavendelcreme. Die pflegt die Haut nicht nur, sondern wirkt gleichzeitig als hilfreicher Mückenschutz. Denn die kleinen Insekten mögen den Geruch des Lavendels so gar nicht! Praxistipp: Auch Spinnen und Motten halten sich von Lavendel lieber fern. Hängen Sie deshalb ein Lavendelsäckchen in ihren Kleiderschrank oder positionieren Sie Lavendel im Topf in Fenster- und Tür-Nähe, um die ungebetenen Gäste draußen zu halten.
Die Möglichkeiten an Zutaten für den pflegenden Mückenschutz sind endlos, wir verwenden für unser Rezept die folgenden:
- Lavendelöl
- Sheabutter
- Kokosöl
Schritt-für-Schritt-Anleitung für Lavendelcreme:
- Geben Sie etwa 50 Gramm Sheabutter sowie 50 Gramm Kokosöl in eine Schale und erhitzen Sie diese bei geringer Hitze im Wasserbad.
- Bleiben Sie dabei am Herd stehen und rühren Sie die Mischung regelmäßig um.
- Sind die Öle geschmolzen, können Sie – ja nach Belieben – einige Tropfen des Lavendelöls dazugeben.
- Vermischen Sie alle Zutaten und nehmen sie von der Herdplatte runter.
- In ein kleines Gefäß gefüllt, sollte die Flüssigkeit nun etwa eine Stunde im Kühlschrank erkalten.
- Sollte die Konsistenz der Creme zu fest sein, keine Sorge: Bei Raumtemperatur wird sie wieder cremiger.
Bei Aufbewahrung in einer kühlen und dunklen Umgebung, bestenfalls im Kühlschrank hält sich die Creme bis zu einem Jahr, bei Raumtemperatur sollten Sie sie innerhalb einiger Monate aufbrauchen.
Alle Lavendel-Rezepte lassen sich einfach zu Hause nachmachen – wer noch die Hauptzutat vermisst, erfährt hier, wie man Lavendel einfach anpflanzen kann.
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