Lavendel trocknen
Frischer Lavendel ist im Garten ein schöner Anblick, während getrockneter Lavendel im Haus nicht nur dekorativ ist, sondern sogar beruhigend wirkt und vor Insekten schützt. Als Strauß ist Lavendel besonders dekorativ, dank seines Dufts eignet er sich ideal für Lavendelsäckchen und als Badezusatz.
Im Schrank verleiht er nicht nur der Wäsche einen frischen Duft, sondern hält auch noch Motten fern. Darüber hinaus soll er als Tee seine beruhigenden und konzentrationsfördernden Kräfte entfalten. Für alle diese Anwendungen müssen Sie jedoch zunächst den Lavendel trocknen.
Lavendel selber trocknen
Wollen Sie den Duft und die Wirkung von Lavendel voll und ganz auskosten, müssen Sie einiges beachten, wenn Sie Lavendel selber trocknen wollen.
Über den Erfolg beim Trocknen von Lavendelblüten entscheidet der Zeitpunkt über die Qualität des Duftes! Lavendel erntet man weder vor der Blüte noch danach. Es gilt den richtigen Zeitpunkt dazwischen abzupassen, wenn sich bereits einige Blüten geöffnet haben, andere jedoch noch geschlossen sind. Selbstverständlich können Sie auch später geerntete Lavendelblüten trocknen, doch kurz vor der Vollblüte produziert die Duftpflanze die meisten ätherischen Öle, sodass ihr markantes Aroma am stärksten ist und auch getrocknet am längsten anhält.
Das ist besonders wichtig, wenn Sie aus den getrockneten Lavendelblüten Lavendelöl selbst herstellen wollen:
Lavendel ernten
Die Ernte der Stängel erfolgt in den Mittagsstunden an einem trockenen Tag. So ist sichergestellt, dass sich keine Feuchtigkeit mehr auf den Pflanzen befindet. Diese könnte ansonsten dazu führen, dass die Pflanzen schimmeln. Schneiden Sie den Lavendel gut 10 cm unterhalb der Blüten ab.
Lavendelblüten trocknen
Zum Trocknen hängen Sie den Lavendel an einem schattigen, trockenen Platz auf, an dem es nicht zu warm wird. Am besten eignet sich ein luftiger Dachboden oder ein Gartenhaus, in dem Sie regelmäßig lüften können. Zu große Hitze und Sonne bleichen die Blüten aus und vermindern das Aroma. Aus diesem Grund ist auch das Trocknen im Backofen ungeeignet. Die Stängel binden Sie büschelweise zusammen und hängen Sie kopfüber und mit ausreichend Abstand zueinander auf.
Praxistipp: Verwenden Sie zum Zusammenbinden am besten ein Gummiband, da sich die Stängel beim Trocknen zusammenziehen.
Nach ein bis zwei Wochen ist der Lavendel getrocknet. Das erkennen Sie daran, dass sich die Blüten leicht von den Stängeln lösen lassen. Die Bündel können Sie nun entweder als Deko aufhängen oder die Blüten vom Stängel lösen und sie in Duftkissen füllen.
Lavendel trocknen im Backofen
Der Lavendel-Duft ist ein flüchtiger Geselle. Werden die Lavendelblüten zu schnell oder zu heiß getrocknet, verflüchtigen sich die ätherischen Öle. Schon bei Temperaturen über 40 °C verliert der Lavendel sein Aroma – das Trocknen von Lavendel im Ofen ist daher ungeeignet, will man den typischen Duft der Blüten erhalten.
Will man die Lavendelblüten lediglich als duftneutrale Deko nutzen (etwa um sie in Blumenkränze zu binden) kann man die Blütenstängel im Ofen trocknen. Stellen Sie den Ofen auf Umluft bei knapp 40 °C ein und legen Sie den Lavendel auf ein Gitterrost (mittlere Schiene). Um die Feuchtigkeit abzuführen, lassen Sie am besten die Backofentür leicht offen stehen (ggf. hölzernen Kochlöffel zwischenklemmen)!
Die besten Lavendel-Sorten zum Trocknen
Nicht jeder Lavendel eignet sich auch für jeden Zweck. Für Tees und als Küchenkräuter greifen Sie zum Echten Lavendel. In Lavendelkissen wirkt er zudem beruhigend und als Einschlafhilfe. Speik-, Schopf- und Wolllavendel sind hingegen besser zur Abwehr von Insekten und Motten geeignet. Als Deko können Sie alle Lavendel-Sorten verwenden. Helle Blüten bleichen jedoch schnell aus und nehmen eine unansehnliche Farbe an.
Achtung: Gekaufter Lavendel wird häufig mit Pestiziden behandelt. Ein Verzehr ist daher erst nach frühestens zwei bis drei Jahren ratsam!
Lavendelsäckchen selber machen
Je nachdem, welche Lavendel-Sorte Sie ernten, können Lavendelsäckchen sowohl beruhigend wirken als auch zur Abwehr von Motten dienen. Zum Befüllen der Lavendelkissen eignen sich nicht nur die Blüten. Auch die Blätter und Zweige verströmen das typische Lavendelaroma, auch wenn sie weniger Duftstoffe enthalten als die Blüten.
Die Säckchen sollten aus einem natürlichen Stoff wie Leinen oder Baumwolle bestehen. Bewahren Sie die Duftsäckchen dunkel und trocken auf, hält sich das Aroma länger. Verliert das Säckchen nach ein paar Monaten dennoch seinen Duft, hilft es, ihn einmal gut durchzukneten. So sollte der Duft mindestens ein halbes Jahr erhalten bleiben.
Weitere DIY-Ideen mit Lavendel
Fotos: Annamartha / pixelio.de; GPP / Downderry; angieconscious / pixelio.de
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