Schalldämmung am Boden

Schallschutzmatten für Laminat & Parkett

Aus selbst 5/2020

Laute Gehgeräusche im Raum und ein Stockwerk tiefer lassen sich reduzieren. Allerdings am ehesten durch den richtigen Deckenaufbau. Wir zeigen Ihnen Schalldämmung am Boden.

Vor allem mit dem richtigen Deckenaufbau kann man für Ruhe sorgen.
Vor allem mit dem richtigen Deckenaufbau kann man für Ruhe sorgen. Foto: Hersteller / Selit
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Verlegt man Laminat mit einer Trittschallunterlage auf einer Betonrohdecke, erzielt man eine deutliche Trittschallminderung gegenüber einem direkt darauf verlegten Laminat. Verlegt man die Böden mit und ohne Unterlage jedoch auf einem schwimmenden Estrich, so ergibt sich nur noch eine geringe Differenz. Entsprechend klein fällt also die trittschallmindernde Wirkung von Bodenbelägen aus. Selbst Hochflorteppiche können bei einer schlecht gedämmten Decke nur wenig bewirken. Das soll keinesfalls heißen, dass man sich unter Laminat, Vinyl oder Fertigparkett die passende Schalldämmung am Boden sparen sollte, nur sollte man sich vorher genau anschauen, worauf man den Bodenbelag verlegt. Und ob am Deckenaufbau Verbesserungen möglich sind.

Im Neubau sollte man in jedem Fall gut schallgedämmten, schwimmenden Estrich einbringen lassen. Auch ein Trockenestrich kann eine hohe Schalldämmung am Boden gewährleisten, weist aber eine etwas geringere Stabilität bei dynamischen Lasten auf und ist je nach Estrichmaterial feuchteempfindlich. So empfiehlt sich für Bäder eher ein zementgebundener Trockenestrich anstatt eines gipsgebundenen.Trockenestrich stellt im Übrigen auch eine gute Sanierungslösung dar, insbesondere wenn man selbst Hand anlegen möchte.

Schalldämmung am Boden: Holzbalkendecke

Gerade auf Holzbalkendecken wird aber viel falsch saniert. Da verschraubt man aus Kostengründen und Unkenntnis direkt Bodenverlegeplatten auf den alten Dielen, unter denen nur altes Füllmaterial zwischen den Balken vor sich hin fault. Darüber dann ein Laminat mit Unterlage und man meint, dem Schallschutz Genüge getan zu haben. Leider knarzt und poltert es im Anschluss mächtig, sobald sich jemand darauf bewegt. Sinnvoller wäre es, auf die alten Dielen mindestens eine feste Mineralwolle- oder Holzfaserplatte zu legen und erst darüber Verlegeplatten und Bodenbelag. Weitere Verbesserung erzielt man mit einer Trockenschüttung und einer Lage Trockenestrich auf den alten Dielen. Und bis um das Sechsfache lässt sich der Trittschallschutz verbessern, wenn man zunächst Betonplatten auf den Dielen auslegt und darüber Dämmung, Verlegeplatte und Bodenbelag. Selbstverständlich muss das alles die Statik der Holzbalkendecke zulassen.

Trockenestriche auf Sichtholzbalkendecke mit Schallschutzverbesserung. Foto: Hersteller / Knauf, Fermacell

Achtung: Ohne vorherige Prüfung eines Statikers sollte man seine Decke nicht beschweren. Bei Belagsunterlagen sollte man schließlich nicht nur die Trittschallminderung, sondern auch die dauerhafte Druckfestigkeit beachten. 

Lässt es die Statik zu, kann man die Holzbalkendecke zusätzlich mit (1) Betonplatten beschweren, die man zuunterst auslegt. Man sorgt so für sehr hohen Trittschallschutz. Es folgen dann (2) Trockenschüttung, in die man Leitungen einbinden kann, sowie (3) ein Trockenestrich und der Bodenbelag.

Schalldämmung am Boden: Laminat- und Parkettunterlagen

Das Verlegen von Laminat ist ganz einfach. Und genauso verhält es sich auch mit einer passenden Unterlage. Durch eine Laminat- und Parkettunterlage werden knarzende Geräusche der Verangenheit angehören. Außerdem praktisch: Kleine Unebenheiten können durch die Unterlage ausgebessert werden.

Polyolefinschaum

Trittschallminderung: 1mm bis zu 10 dB, 2mm bis zu 20 dB
Druckfestigkeit*:

  • 1 mm= 10 bis 200 kPa
  • 2mm= 25 bis 120 kPa

Mischschaum

Trittschallminderung: 2,2 mm bis zu 21 dB, 3mm bis zu 22 dB
Druckfestigkeit*:

  • 2,2 mm= 25 bis 120 kPa
  • 3mm= 25 bis 120 kPa

Schwerschaum

Trittschallminderung: 1,5mm bis zu 16 dB, 2mm bis zu 18 dB, 3mm bis zu 18 dB
Druckfestigkeit*:

  • 1,5mm= 25 bis 400 kPa
  • 2mm= 25 bis 90 kPa
  • 3mm= 25 bis 90 kPa

Extrudierter Polystyrolschaum

Trittschallminderung: 2,2mm bis zu 20 dB, 3mm bis zu 22 dB, 5mm bis zu 22 dB
Druckfestigkeit*:

  • 2,2mm= 25 bis 90 kPa
  • 3mm= 25 bis 90 kPa
  • 5mm= 25 bis 90 kPa

Expandierter Polystyrolschaum

Trittschallminderung: 1,6mm bis zu 20 dB, 3mm bis zu 20 dB, 10mm bis zu 20 dB
Druckfestigkeit*:

  • 1,6mm= 5 bis 60 kPa
  • 3mm= 2 bis 25 kPa
  • 10mm= 5 bis 25 kPa

Naturdämmstoff

Trittschallminderung: 2mm Kork bis zu 17 dB, 5mm Holzfaser bis zu 19 dB
Druckfestigkeit*:

  • 2mm Kork= 25 bis 90 kPa
  • 5mm Holzfaser= 26 bis 90 kPa

Schalldämmung am Boden: Vinyl- und Designbödenunterlagen

Für Vinylböden gibt es andere Unterlagen als für Laminat. Vinylunterlagen sind schwerer aber nicht so dick. Bei Vinylboden ist eine Unterlage besonders wichtig. Denn da der Boden meistens nicht festgeklebt wird, federt er bei jedem Schritt leicht nach und kann dadurch ganz schön laut sein. 

Extrudierter Polystyrolschaum

Trittschallminderung: 1mm bis zu 18 dB, 1,5mm bis zu 20 dB
Druckfestigkeit*:

  • 1mm= 25 bis 500 kPa
  • 1,5mm= 25 bis 500 kPa

Polyolefinschaum

Trittschallminderung: 0,6mm bis zu 19 dB, 1mm bis zu 19 dB
Druckfestigkeit*:

  • 0,6mm= 50 bis 1000 kPa
  • 1mm= 25 bis 500 kPa

Polyurethanschaum

Trittschallminderung: 1,5mm bis zu 16 dB
Druckfestigkeit*:

  • 1,5mm= bis 440 kPa

* in Kilopascal (kPa) dauerhaft und temporär

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