Schäferwagen
Eine witzige Abwechslung zum Einerlei der Fertig-Lauben aus dem Baumarkt ist diese einem Schäferwagen nachgebildete Gartenlaube mit kleiner Veranda (Bauplan leider vergriffen). Und damit das Gartenhaus auf seiner Grundfläche von 220 x 360 cm auch im etwa 240 cm hohen Inneren nicht eng und stickig wird, gibt’s an einer Seite eine Flügeltür.
Ein origineller Blickfang im Garten ist dieser Schäferwagen, der fest auf acht Beton-Fertigfundamenten steht. Geld sparen lässt sich beim Nachbau, falls Sie Besitzer einer stationären Abricht- und Dickenhobelmaschine sind oder einen solchen gut kennen. Denn wenn Sie für die Konstruktionshölzer anstelle teurer Hobelware sägeraues Holz kaufen und es selbst in Form und auf Maß bringen, kommen Sie dabei bis zu 60% billiger weg.
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Soll das Gartenhäuschen Bestand haben, schützen Sie seine Bauteile gegen Witterungseinflüsse – vor dem Zusammenbau. Benutzen Sie wasserfesten Holzleim für die Verbindungen. Nach dem Zuschnitt und dem Brechen der Schnittkanten tragen Sie eine Grundierung mit Bläueschutz als Vorbereitung für die spätere Oberflächenbehandlung mit Lasur auf.
Schäferwagen selber bauen: Konstruktion ist einfach
Checkliste Werkzeug
Akku-Schrauber
Bohrmaschine
Exzenterschleifer
Gehrungssäge
Kreissäge
Oberfräse
Stichsäge
Die Konstruktion ist simpel: Die Längs- und die Querwände stehen auf einer Bodenkonstruktion aus einem Rahmen mit darin liegenden Längsbalken. Dieser ruht auf Querbalken, die wiederum in Stützenschuhen auf Punktfundamenten verankert werden. Die Verbindungen des Fachwerks erfolgen mit Holzdübeln. Bohren Sie stets zuerst ins Stirnholz. Dabei nämlich kann der Bohrer verlaufen. Wenn Sie die Lochpositionen mit Markierungsspitzen, auch Dübelfixe genannt, auf die gegenüber liegende Fläche übertragen, wird das berücksichtigt. Außen ersetzen Schrauben die Holzdübel. Bohren Sie die Löcher vor – bis in den zu verbindenden Balken hinein. Damit kein Wasser eindringt, decken Sie die versenkten Schraubenköpfe mit sogenannten Konusplättchen ab. Sind die Wände fertig, geht’s an die geschwungenen Dachträger und die Füllungen, für die Sie teilweise Formschablonen anfertigen. Nach dem Zuschnitt brechen Sie auch dort die Kanten mit dem Schleifklotz. So schneiden Sie die Ausklinkungen der Längsbalken in die Dachträger: mit der Stichsäge zuerst die beiden Parallelen bis zur Querlinie einschneiden. Dann von rechts außen einen flachen Bogen zur linken inneren Ecke und entlang der Querlinie bis in die rechte innere Ecke schneiden.
Schleifen Sie die Füllungen grob vor. Ebenfalls grundieren und fein zwischenschleifen. Die Außenseite wird farbig lasiert. Die Türblätter – ebenfalls aus Tischlerplatte – werden behandelt wie die Füllungen. Der Flügeltür steht’s besser, wenn Sie die langen Teile der Werfgehänge (das sind die Türbänder) auch auf der Innenseite anbringen. Das Dekoelement außen wird angetackert oder genagelt. Nummerieren Sie die Positionen der Fachwerkfächer und die Füllungen durch, sodass jede Platte später genau passt. Und soll der Wagen anders als unser Modell auf Rädern beweglich sein, empfehlen wir statt der 25-mm-Tischlerplatte, die immerhin 11,2 kg/m2 auf die Waage bringt, die leichtere 32-mm-Lightwood-Balsa-Platte, die nur 5,7 kg/m2 wiegt. Diese ist mit 53 Euro/ m2 allerdings teurer als die andere mit einem Quadratmeterpreis von nur 18 Euro.
Weiter geht’s mit dem Schäferwagen-Verandageländer: Jede seiner Sprossen (auch deren Schnittkanten nach dem Ablängen brechen) ist oben und unten mit zwei Dübeln verankert. Zum Bohren der Löcher ist ein improvisierter Tiefenanschlag aus einem in der Länge passenden Restholz nützlich. Zum Übertragen der Dübellöcher vom Sprossenstirnholz auf die untere und obere Querlatte bauen Sie am besten einen Anschlagwinkel. Mit dessen Hilfe und mit der eines kurzen Sprossenstücks lässt sich die Übertragung einfach und flott erledigen. Achten Sie beim Verleimen auf Rechtwinkligkeit! Das Fenster besteht aus Rahmen und Flügel, der in Nuten die Glasscheibe hält. Das Fensterkreuz aus Leisten ist von außen aufgesetzt. Bevor Sie den Fensterflügel in den Rahmen setzen, grundieren Sie beide. Dann mit Tür- und Fensterlasur streichen. Wir haben als Farbe Meranti gewählt. Bevor’s zur Montage in den Garten geht, lasieren Sie die Bodenkonstruktion, die Fachwerkelemente und auch die weiteren, außen liegenden Teile wie die äußeren Halteleisten für die Füllungen oder den Dachträger über der Veranda.
Schäferwagen mit Punktfundament
Den Beton, mit dem Sie die Stützenschuhe in den Fertigfundamenten verankern, mischen Sie nach den Packungsangaben an und füllen ihn in die Hohlkörper. Dann die Schuh-Anker einsetzen. Damit diese nicht in den Beton einsinken, stützen Sie sie mit zwei auf das Fundament gelegten Leistenresten. Zur Positionierung der Fundamente richten Sie die Bodenkonstruktion an der vorgesehenen Stelle auf dem Boden aus. Markieren Sie die acht Fundamentpunkte am Boden. Achtung: das Fundament unter der Veranda 10 cm höher setzen, da es nicht einen Quer- sondern den mittleren Längsbalken trägt. Auch wenn die Stützenschuhe verstellbar sind, sollten Sie die Fundamente in Höhe und seitlicher Ausrichtung genau platzieren. Wenn die Bodenkonstruktion waagerecht in den Stützenschuhen verschraubt ist, stellen Sie eine Längs- und die vordere Stirnwand darauf. Fixieren Sie sie mit Zwingen aneinander und verschrauben sie auf den Bodenbalken sowie miteinander. Die Löcher sollten Sie vorbohren.
Ebenfalls durch vorgebohrte Löcher verschrauben Sie die Dachträger, in deren Ausklinkungen Sie die vorn und hinten überstehenden Dachleisten einsetzen (Sie sollten sie reichlich bemessen, damit sie sich hinterher dem Überstand der Dachplatten anpassen lassen). Bevor Sie die Füllungen einsetzen, geben Sie Acryl in den Winkel der inneren Halteleiste. Setzen Sie die Platte ins Fach und dichten Sie sie auch von außen mit Acryl ab. Nun die äußeren Füllungsleisten befestigen. Die geriffelten Balkonbodenbretter und die Nut-und-Feder-Bodendielen, beide aus sibirischer Lärche, setzen nicht so schnell Patina an, wenn Sie sie vor der Verlegung rundum mit Garten-Parkettlasur streichen. Wichtig ist innen die umlaufende 8-mm-Nut zu den Wänden, die Sie am besten mit Abstandhaltern hinbekommen.
Die Dachplatten bestehen aus zinkfarbenem Wellpolyester. Sie messen 300 x 90 cm. Legen Sie die erste hinten bündig mittig auf die Dachkonstruktion und fixieren Sie sie im hinteren Bereich mit den dazu gehörenden Schrauben, Dichtungen und Abstandhaltern, bevor Sie die nächste Platte zwei Wellen breit unterschieben. Die letzte Platte vorn haben wir nur eine Welle breit untergeschoben und brauchten sie dann an der Vorderseite nicht weiter zu beschneiden. Schrauben Sie die mit Hilfe der Schablone für die Dachträger ausgeschnittenen Ortgangbretter an die Stirnseiten der Dachleisten. Zu guter Letzt montieren Sie dazwischen die Traufbretter, die darüber hinaus noch mit den Dachplatten verschraubt werden. Die Schiebetür zur Veranda wird unten in einer Ausklinkung des letzten Bodenbretts geführt. Montieren Sie sie ansonsten wie in der Anleitung zum Schiebetürbeschlag beschrieben. Wie Treppe und Vordach gebaut werden, entnehmen Sie dem Bauplan. Das Innere des Wagens ist bis zur Höhe des Fensterbretts mit zuvor lasierten Nut-und-Feder-Brettern verkleidet. Die Ausfachungen sind einfach tapeziert.
Fotos: Living Art
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