Risse im Estrich
Risse im Estrich sind ein Ärgernis: Es kann Feuchte aufsteigen und das Verlegen von Fliesen ist unmöglich, bis die Risse im Estrich repariert sind!
Risse im Estrich sind keine Seltenheit. Manchmal entstehen sie direkt nach dem Einbringen von Fließestrich. Risse im Boden müssen verschlossen werden, bevor der Oberbelag verlegt wird. Kommt es später zu Spannungen im Untergrund, führt dies vor allem bei Fliesen zu Schäden. Auch in diesem Fall müssen Sie vor der Verlegung eines neuen Bodens die Risse im Estrich ausbessern.
Wie kommt es zu Rissen im Estrich?
Die Wände und Decken eines Hauses sind in ständiger Bewegung. Auch wenn diese nur minimal ausfällt, kommt es hier zu Spannungen und oft auch zu Rissen im Material. Deshalb ist es wichtig, im Estrich ausreichend Dehnungsfugen vorzusehen, vor allem am Übergang zur Wand (mindestens 8 mm breit). Mitunter kommt es dennoch zu Rissbildung, selbst wenn ein Profi Fließestrich eingebracht hat. Handelt es sich nur um kleine Haarrisse in der Estrichoberfläche, können sie in der Regel unbeachtet bleiben. Sind aber Setzrisse vorhanden, die durch die gesamte Estrich-Oberfläche hindurch gehen, müssen sie in jedem Fall beseitigt werden, bevor der Oberboden verlegt wird. Oft treten auch später Risse auf, die zu Schäden im Oberbelag führen, vor allem bei keramischen Material. Bevor Sie dann den Belag erneuern, müssen Sie auch hier den Estrich reparieren. Sonst werden Sie keine lange Freude an Ihren neuen Fliesen oder Ihrem neuen Parkett haben.
Risse im Estrich reparieren
Risse im Estrichmörtel können nicht einfach mit Fliesen- oder Parkettkleber zugeschmiert werden, sondern man muss sie mit einer speziellen Flüssigkeit verschließen. Dabei handelt es sich um ein 2-Komponenten-Gießharz (Epoxid- oder Acrylatharz). Je nach Härterzugabe müssen Sie das Harz innerhalb von 10 bis 20 Minuten verarbeiten. Bevor es vollständig aushärtet, dürfen Sie nicht vergessen, die ausgebesserten Stellen mit Quarzsand zu bestreuen. Der Grund: Gießharz bildet eine sehr glatte Oberfläche, auf der Spachtelmasse oder eventuell auch Kleber kaum Halt finden. Aufgestreuter Sand sorgt hier für eine gute Haftung. Bei besonders breiten Rissen empfehlen sich außerdem Estrich-Sanierklammern. Sie werden direkt nach dem Ausgießen mit Harz quer zum Riss in einen ausgefrästen Schlitz gedrückt. Dieser muss etwa 1⁄2 bis 2⁄3 der Estrichstärke tief sein. Der Abstand zwischen den Schlitzen sollte etwa 20 bis 30 cm betragen.
Verschiedene Hersteller bieten derartige Reparatursysteme an. Viele Produkte erhalten Sie allerdings nur im Fachhandel. So wie das vorgestellte System. Beachten Sie in jedem Fall Verarbeitungshinweise auf den Verpackungen. Und erkundigen Sie sich im Einzelnen danach, für welche Untergründe sich das jeweilige System eignet; nicht jede Estrichart kann mit Gießharz ausgebessert werden.
Risse im Estrich mit Beton reparieren
Risse im Estrich lassen sich auch mit einer Betonfertigmischung schließen (Körnung kleiner als 2 mm). Tragen Sie dafür entlang der Risse etwa 2 cm des Bodens ab, mit Hammer und Meißel oder einem Bohrhammer mit Meißelaufsatz. Schlagen Sie auch unterhalb der Ränder den Boden ein bisschen auf. Dann nässen Sie die aufgestemmte Stelle über Nacht, damit der Beton später besser haftet. Am nächsten Tag drücken Sie den Beton mit einem Spachtel vollflächig in die Risse (sorgfältig verdichten!).
Estrich rissfrei ergänzen
Ähnlich sollten Sie auch verfahren, wenn Sie bei einer Sanierung an einen alten Estrichboden einen neuen Estrich "anstückeln" wollen: Typischer Fall: Sie wollen den schwimmenden Estrich im Badezimmer ergänzen. Die vormals installierte Badewanne stand auf dem Rohboden; einen Teil davon wollen Sie für ein bodengleiches Duschelement erhalten, den Rest aber mit schwimmendem Estrich auffüllen. Die Sorge ist, dass der folgende Fliesenbelag im Bereich der Estrichfuge Risse bekommen könnte.
Um Risse im Estrich zu verhindern, muss der alte Estrich mit dem neuen verbunden werden. Dafür gibt es entsprechende Estrichklammern aus Edelstahl (Wellklammern), die auch für Risse im Estrich verwendet werden. Hierzu sollte zunächst der schwimmende Estrich gegossen werden (Dehnungsfuge zum Wandanschluss nicht vergessen). Nach dem Trocknen die Böden mit der Flex einschneiden, Klammern einsetzen und mit Harz vergießen. Da Estrich recht lange bis zum vollständigen Trocknen braucht und dabei schwindet, empfiehlt sich in jedem Fall eine kleinformatige Fliese und ein flexibler Bodenbelag – oder aber eine Dehnungsfuge im Anschlussbereich.
Dehnungsfuge im Estrich
Oft trifft man bei der Renovierung alter Bodenbeläge auf Niveau-Unterschiede im Estrich. Ausgleichsmassen und Nivellierspachtel sind eine gute Möglichkeit, Unebenheiten und Gefälle im Estrich zu nivellieren.
Die Frage kennt jeder Heimwerker: "Bei uns tritt bei der geplanten Klick-Laminat-Verlegung in unserem Flur die Schwierigkeit auf, dass im Trittschwellenbereich zu einem angrenzenden Raum ein Niveauverlust von 6-7 mm auf einer Strecke von ca. 30 cm auszugleichen ist. Nur womit? Unebenheiten in dieser Größe müssen Sie mit einer Ausgleichsmasse/ Nivellierspachtelmasse ausgleichen. Sie müssen nur aufpassen, eine vorhandene Dehnungsfuge im Türdurchgang nicht damit zu verschließen, hier muss ggf. ein Hartschaumstreifen die Ausgleichsmasse daran hindern, den Bereich über einer Dehnungsfuge zu verschließen.
Wer den Estrich vor der Verlegung nicht ausgleicht, kann davon ausgehen, dass auch das Laminat irgendwann bricht. Schauen Sie sich unbedingt dieses Video an, um herauszufinden, was Sie beim Boden ausgleichen berechnen müssen!
Risse im Boden verschließen
Auch im Außenbereich – auf Asphalt-, Teer- oder Kompositböden – treten Risse auf. Möchte man Risse in Betonboden verschließen, eignet sich dafür Epoxidharz. Die zweikomponentigen Produkte sind aber oftmals nicht besonders anwenderfreundlich.
Die Firma Remmers hat sich diesem Problem angenommen und hat nun ein Set namens Epoxy Riss-Fix auf den Markt gebracht, um Risse in Beton und Estrich zu schließen. Das Reparatur-Set enthält neben der Zweikomponentenmasse, die in einem praktischen Mischbeutel untergebracht ist, eine Injektionshilfe zum direkten Anschrauben sowie Quarzsand zum Abstreuen, Wellenverbinder zur Stabilität und Handschuhe zum eigenen Schutz. Der Quarzsand hat beim Füllen von Estrichrissen die Aufgabe, für bessere Haftung späterer Beschichtungen zu sorgen, beispielsweise wenn Fliesen verklebt werden sollen. Die Wellenverbinder aus Metall drückt man in quer zum Riss vorgenommene Einschnitte, was besonders bei Bewegungsrissen zusätzliche Festigkeit bewirkt. Alles in allem sehr praktisch! Kostenpunkt: ca. 26 Euro; im Baustoffhandel erhältlich.
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