Oszillationswerkzeug-Test
Die Hersteller von Oszillationswerkzeug nutzen inzwischen untereinander kompatible Werkzeugaufnahmen – Zeit für einen Test typischer Standard-Werkzeuge: Zehn Geräte haben wir in unserem großen Oszillationswerkzeug-Test gemeinsam mit dem TÜV Rheinland unter die Lupe genommen.
Die genannten Produkte wurden von unserer Redaktion persönlich und unabhängig ausgewählt. Beim Kauf in einem der verlinkten Shops (Affiliate Link) erhalten wir eine geringfügige Provision, die redaktionelle Selektion und Beschreibung der Produkte wird dadurch nicht beeinflusst.
Schleifen, sägen, fräsen – für viele sind Oszillationswerkzeuge der Inbegriff eines Multitools. Ganz korrekt ist das allerdings nicht: Eigentlich sind Multifunktionswerkzeuge nicht-elektrische, ausklappbare Werkzeuge für die Hosentasche – Zangen, Schneideklingen und andere nützliche Werkzeuge sind hier untergebracht.
AEG
DeWalt
Einhell
Fein
Hitachi
Metabo
Ryobi
Stanley
Worx
Oszillierer funktionieren dagegen elektrisch, indem sie vibrierende Bewegungen auf das jeweilige Zubehör übertragen. Die Einsatzmöglichkeiten der Oszillationsgeräte scheinen endlos – immer wieder bringen Herrsteller neue Aufsätze auf den Markt, die mittlerweile – erfreulicherweise – auf nahezu jede aktuelle Maschine passen. Preislich liegen die Oszillierer im Test zwischen 70 und knapp 500 Euro. Beim Schleifen zeigten sich die größten Unterschiede, wobei aber sowohl Profi- als auch Heimwerker-Modelle positiv auffielen.
Für was braucht man ein Oszillationswerkzeug?
Oszillationswerkzeuge zeichnen sich durch ihre Multifunktionalität aus – durch die Austauschbarkeit der Aufsätze lässt sich mit nur einem elektrischen Gerät eine Vielzahl an handwerklichen Tätigkeiten ausführen. Konkret heißt das: Sie können mit einem geeigneten Oszillierer sägen, schleifen, feilen, fräsen, schneiden, polieren und vieles mehr. Betrachtet man die Vielzahl an Funktionen im Preis-Leistungs-Verhältnis zu monofunktionalen Werkzeugen wird schnell klar: Ein Oszillationswerkzeug lohnt sich für jeden!
Welcher ist der beste Oszillierer?
Um im Oszillationswerkzeug-Vergleich den Testsieger der jeweils fünf Profi- und Heimwerker-Geräte ausfindig zu machen, wurde vor allem auf diese 7 Test-Kriterien geachtet:
Schleifen: Für einen direkten Vergleich wurde mit jedem Gerät jeweils eine Minute lang Farbe von einer Holzoberfläche abgeschliffen. Dabei haben wir in einer Innenecke gearbeitet.
Sägen: Eine jeweils gleiche Brettstärke wurde mit einem Holz-Tauchsägeblatt geschnitten, die dafür benötigte Zeit haben wir verglichen. Außerdem haben wir eingebaute Wasserrohre bündig abgesägt und die dafür benötigte Zeit gestoppt.
Schaben: Schließlich haben wir mit einem Spachtel Fliesenkleber von einer Gipskartonplatte abgeschabt, und die jeweilge Nutzbarkeit am Ergebnis abgelesen.
Vibrationen: Einige Geräte sind aufgrund starker Schwingungen unangenehm zu handhaben – dies stört vor allem bei längeren Arbeiten.
Laufzeit: Die Laufzeit mit einer Akkuleistung haben wir im Leerlauf bei maximaler Drehzahl gestoppt.
Ladezeit: Die benötigte Ladezeit haben wir gemessen und mit der angegebenen Ladedauer verglichen. Eine deutliche Differenz führte zu einer Abwertung.
Bedienungsanleitung: Lesbarkeit und praktische Nutzbarkeit haben wir subjektiv bewertet, außerdem überprüfte der TÜV Rheinland nach formalen Kriterien die Vollständigkeit nach der zugrundeliegenden Norm.
Ausführliche Bewertungen, die Noten der einzelnen Geräte und natürlich auch den Testsieger finden Sie in der Ergebnistabelle (Download weiter unten)!
Positiv aufgefallen im Oszillationswerkzeug-Test:
Der Trend geht zum werkzeuglosen Wechsel: nur zwei der zehn Modelle benötigen zum Austausch des Zubehörs noch einen Innensechskantschlüssel.
Bei acht von zehn Werkzeugen lässt sich außerdem auch Zubehör anderer Marken verwenden. Nur bei einer Marke gibt es Punktabzug.
Bei den praktischen Multifunktionswerkzeug-Tests in Sachen Schleifen, Schaben und Sägen haben die meisten Modelle sehr gute Leistungen abgeliefert.
Auch die Akkulaufzeit ist bei einem Großteil zufriedenstellend!
Negativ aufgefallen im Oszillationswerkzeug-Test:
- Vielen Modellen scheint in Sachen Ergonomie noch nicht die nötige Aufmerksamkeit zuzukommen. Entweder stört ein dicker Griff, die Schalter sind ungünstig platziert oder der Akku stößt an den Arm des Anwenders.
- Auch die Vibration und Lautstärke einiger Geräte haben im Vergleich zu Punktabzügen geführt.
- Negativ überrascht haben uns Haftungsprobleme beim mitgelieferten Schleifpapier, die bei zwei Modellen auftraten. Wer das Schleifmittel sogar schon im Leerlauf verliert, verliert auch Punkte in der Bewertung!
Welchen Oszillierer soll ich kaufen?
Neben den von uns getesteten Kriterien, können für Sie, je nach Anforderungen weitere Aspekte ein entscheidender Faktor beim Kauf eines Oszillierers sein. Wir haben die wichtigsten Kriterien für den Kauf von Oszillationswerkzeugen aufgelistet:
Drehzahlregelung: Zwar ist die für Holzarbeiten nicht nötig, doch empfindliche Materialien sollten mit langsameren Pendelbewegungen bearbeitet werden. Das ist nicht mit allen Geräten möglich!
Laufgeräusch: Hier gibt es drastische Unterschiede: Während einige Modelle sehr leise arbeiten, liefern andere Marken eher Radau!
Werkzeugwechsel: Viele Geräte erlauben den Werkzeugwechsel nur mit einem Innensechskantschlüssel. Ein werkzeugloser Wechsel ist sehr viel angenehmer. Praxistipp: Wird zum Wechsel ein Innensechskantschlüssel benötigt, sollten Sie zumindest auf eine Befestigungsmöglichkeit an der Maschine achten, damit er immer griffbereit ist!
Ergonomie: Einige Maschinen können mit kleinen Händen nur mühsam gehalten werden. Die Schalter sollten immer gut erreichbar und leicht bedienbar sein.
Staubabsaugung: Bei einigen Geräten ist sie gar nicht vorgesehen – wie wir meinen, ein klares Manko!
Name: CV 18DBL von Hitachi Akku (Spannung/ Kapazität): 18/ 2,5 Länge des Geräts (mit Akku): 29 cm Gewicht betriebsbereit: 1,7 kg Werkzeugloser Werkzeugwechsel: Ja Test-Fazit: Sehr gute Schleifergebnisse. Werkzeugwechsel etwas fummelig, Griff dick.
Name: MT 18 LTX von Metabo
Akku (Spannung / Kapazität): 18/ 2
Länge des Geräts (mit Akku): 40 cm
Gewicht betriebsbereit: 1,8 kg
Werkzeugloser Werkzeugwechsel: Ja
Test-Fazit: Griff dick, relativ laut, aber beste Arbeitsleistung im Multifunktionswerkzeug-Test.
Name: Multimaster AFMM18 von Fein
Akku (Spannung/ Kapazität): 20/ 2,5
Länge des Geräts (mit Akku): 33,5 cm
Gewicht betriebsbereit: 1,8 kg
Werkzeugloser Werkzeugwechsel: Ja
Test-Fazit: Gute Sägeleistungen, bestes Schleifergebnis im Test. Sehr einfacher Werkzeugwechsel.
Name: Multitalent AFMT 12Q von Fein
Akku (Spannung/Kapazität): 12/ 2,5
Länge des Geräts (mit Akku): 32 cm
Gewicht betriebsbereit: 1,5 kg
Werkzeugloser Werkzeugwechsel: Ja
Test-Fazit: Beste Arbeitsergebnisse im Heimwerker-Segment, sehr einfacher Werkzeugwechsel.
Name: CV 18DBL von Hitachi
Akku (Spannung/ Kapazität): 18/ 2,5
Länge des Geräts (mit Akku): 29 cm
Gewicht betriebsbereit: 1,7 kg
Werkzeugloser Werkzeugwechsel: Ja
Test-Fazit: Sehr gute Schleifergebnisse. Werkzeugwechsel etwas fummelig, Griff dick.
Name: TE-MG 12 Li von Einhell Akku (Spannung/ Kapazität): 10,8/ 1,3 Länge des Geräts (mit Akku): 26 cm Gewicht betriebsbereit: 0,8 Werkzeugloser Werkzeugwechsel: Nein (Innensechskantschlüssel nötig) Test-Fazit: Arbeitsergebnisse im Mittelfeld, aber sehr starke Vibrationen. Sehr laut, aber preiswert.
Test: Oszillationsgeräte im Vergleich
Oszillationswerkzeug-Test
Umfang: 6 Seiten - kostenlos!
PDF herunterladen >> (2.13 MB)Die Tabelle mit den detaillierten Einzel-Ergebnissen zum aktuellen Test von Oszillierern 01/2017 finden Sie hier als Download >>
Weitere Renovator-Tests
In unserem letzten Multifunktionswerkzeug-Test mit Renovatoren von Januar 2011 stellten die Geräte ihre Vielseitigkeit unter Beweis. Fliesenfugen waren mit allen Testkandidaten gut zu entfernen, benötigt wird dafür ein diamantbesetztes Fräswerkzeug.
Leider mussten bei fast allen Maschinen die Geräte für andere Aufgaben mit einem Innensechskantschlüssel umgerüstet werden. Nur ein Oszillationsgerät erlaubte einen werkzeuglosen Aufsatzwechsel. Das Ergebnis: ein Gerät war "sehr gut", fpnf Modelle wurden mit "gut" bewertet und vier Multitools waren "befriedigend". Den kompletten Test finden Sie hier als Gratis-Download: sidm-Test 01/2011 >>
Welches Zubehör für Oszillationswerkzeug?
Ob Schleifplatte oder Sägeblätt – genauso wichtig wie die Maschine sind die Werkzeug-Aufsätze! Wer nach dem richtigen Oszillierer sucht, sollte gleichzeitig auch darauf achten, welches Zubehör der Hersteller für das Modell anbietet. Die meisten Produzenten lassen mittlerweile zwar die Kombination mit Ausrüstungen anderer Marken zu, einige aber noch nicht.
Sparen lässt sich, wenn das Multitool direkt im Set mit dem passenden Zubehör gekauft wird. Komplett-Sets bieten sich insbesondere für weniger Erfahrene an, individuelle Sets sind eher was für genau-geplante Vorhaben. Auch das Zubehör haben wir ausgiebig geprüft – hier finden Sie die Testergebnisse zu acht Werkzeug-Sets für Oszillierer zum kostenlosen Download: sidm-Test 10/2015 >>
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