Kompressor reparieren

Oft genügen schon Grundkenntnisse über die technische Funktionsweise von Geräten, um Defekten auf den Grund zu gehen. So ist es auch, wenn Sie einen Kompressor reparieren.

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Foto: sidm / MMM, CK

Kompressor reparieren

Oft lohnt es sich einen defekten Kompressor zu reparieren.

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Kompressor reparieren

Zuerst den Druck ablassen, dann das eventuell vorhandene Kondensat aus dem Behälter ablassen.

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Kompressor reparieren

Zubehör abbauen, demontierbare Anbauteile – hier der Luftfilter des Geräts– demontieren und zur Seite legen.

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Kompressor reparieren

Für die Fehlersuche nun das Gehäuse öffnen – in unserem Fall sind dafür weit versenkte Kreuzschrauben zu lösen.

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Kompressor reparieren

Vermuteter Übeltäter: Dieser Druckschalter soll den Kompressor bei Erreichen des definierten Kesseldrucks abschalten.

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Kompressor reparieren

Vor Demontage des Schalters die elektrischen Verbindungen abziehen. Mit einer Spitzzange schonen Sie die ...

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Kompressor reparieren

... Anschlussfahnen. Nun den eingeschraubten Schalter – am besten mit einem Gabelschlüssel – herausdrehen.

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Kompressor reparieren

In unserem Fall war das Gewinde mit Dichtmittel der Schraubenkleber gesichert und das Demontieren daher schwerer.

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Kompressor reparieren

Das im Druckbereich angerostete Bauteil haben wir durch einen neuen Schalter ersetzt.

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Kompressor reparieren

Den Schalter haben wir mit Schraubenkleber versehen. Nach dem Einbau dessen Aushärtezeit abwarten!

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Kompressor reparieren

Funktionsprobe: Schalter wieder elektrisch verbinden, Akkus provisorisch einschieben und das Gerät einschalten. Es funktioniert!

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Kompressor: Filter reinigen

Fehlfunktionen können auch durch Partikel in der verdichteten Luft hervorgerufen werden. Daher haben wir den Filter geöffnet ...

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Kompressor: Filter reinigen

... und den enthaltenen Schaumkörper in Wasser gereinigt. Danach gründlich trocknen lassen oder trockenblasen.

Nur Mut: Wenn ein elektrisches Gerät defekt ist und die Garantie abgelaufen: Einfach mal aufschrauben! Fast immer entscheidet sich in den ersten zehn Minuten, ob Sie z.B. den Kompressor reparieren können. Und: Bei jedem Reparaturversuch lernt man etwas über den Aufbau und die Funktionsweise von Geräten – und deren Qualität bei verschiedenen Herstellern.

In der gezeigten Kompressor-Reparatur arbeitete der Kompressor zwar eigentlich noch korrekt, baute Druck auf und stellte diesen im Kessel bereit – schaltete aber bei Erreichen der vorgesehenen maximalen Kompression im Druckspeicher den Motor nicht mehr automatisch ab. Die Folge: Der Kessel wurde immer weiter befüllt, bis schließlich das Sicherheitsventil ansprach und mit einem lauten Zischen den Druck entweichen ließ. Danach begann dieser Kreislauf von Neuem. Unsere Vermutung: Im Inneren des Geräts muss es einen Schalter geben, der den Druck im Kessel messen kann und in die elektrische Versorgung des Verdichters eingebunden ist – und so ist es: Ein runder Druckschalter sitzt in einem Gewindeflansch direkt am Kessel und schaltet den Stromdurchgang der beiden angeschlossenen Adern bei einem fest definierten unteren Druckpunkt auf Durchgang – und trennt die Verbindung bei einem ebenfalls im Bauteil fest definierten Druck wieder. Auf diese Weise wird im Druckbehälter stets automatisch der gewünschte Luftvorrat bereitgestellt, ohne dass im Gerät eine aufwendige Elektronik erforderlich wäre. Funktioniert die Abschaltung nicht, muss der Druckschalter also entweder verschmutzt oder defekt sein, denn die beiden Adern waren korrekt angeschlossen.

Praxistipp: Kompressoren reagieren empfindlich auf Verschmutzungen der Zuluft – daher ist immer ein Luftfilter montiert, der gelegentlich gereinigt werden sollte. Wie genau das geht, zeigt unsere Anleitung in der Bildergalerie. Außerdem sollten Sie an der unten am Kessel montierten Ablass-Schraube ab und an das angesammelte Kondenswasser ablassen – es fällt bei der Verdichtung der Luft zwangsläufig an und könnte bei langer Verweildauer im Kessel zu Korrosion führen. Bei längerem Nichtgebrauch des Kompressors sollten Sie zudem den Kesseldruck vor der Einlagerung am Überdruckventil abbauen.

Kompressor-Reparatur: So geht's!

Für die Reparatur muss der Schalter zunächst auf jeden Fall ausgebaut werden – nicht ganz einfach, da der Bauraum des kleinen tragbaren Kompressors in unserem Fall recht eng ist und die Verschraubung des Schalters nur mit Mühe zu lösen war. Kommt man in solchen Fällen mit Kraft nicht weiter, hilft oft Wärme. Lässt sich die Schraube zunächst nicht lösen, können Sie mit einer Heißluftpistole nachhelfen: Schraubstelle dazu auf rund 60 °C erwärmen – dabei Abstand halten von elektrischen Verbindungen und Kunststoffen. Oft helfen aber auch – vor allem bei Korrosion – chemische Helfer, etwa ein Rostlöser. In unserem Fall erschwerte ein am Gewinde zugegebenes Dichtmittel die Demontage der Verschraubung. Bauteile wie der vorgefundene Schalter sind Standard-Ausstattung von Elektrowerkzeugen und daher im Internet meist recht einfach zu beschaffen. In unserem Fall handelte es sich allerdings um einen unüblichen Durchmesser des Schraubstutzens am Kessel – hier half die Ersatzteilliste des Herstellers, der erfreulicherweise einen gut organisierten Ersatzteilversand bietet. Ein neuer Schalter konnte nach wenigen Tagen eingebaut werden – und brachte tatsächlich den erhofften Erfolg. Eine genauere Anleitung finden Sie in der Bildergalerie oben >>

Praxistipp: Alle namhaften Anbieter stellen in ihrer Gebrauchsanleitung  Explosionszeichnungen ihrer Geräte mit genauen Bezeichnungen aller Einzelteile bereit – diese Informationen sind in der Regel auch im Internet verfügbar. Wird eine Reparatur nach Ablauf der Garantie nötig, können dann benötigte Ersatzteile nach dieser Liste exakt bestimmt und nachbestellt werden. 

Sicherheit beim Kompressor reparieren

Bei Reparaturen von Elektrogeräten muss die Stromversorgung zum Gerät vor Beginn der Arbeiten unterbrochen werden – am einfachsten durch Ziehen des Netzsteckers. Bei fest mit dem Stromnetz verbundenen Geräten Sicherung abschalten, Stromkreis nachmessen und Sicherung gegen Wiedereinschalten absichern (zum Beispiel mit entsprechendem Schild). Bei Akkugeräten genügt es ebenfalls nicht, das Gerät abzuschalten oder den Sicherheitsschlüssel abzuziehen – im Inneren des Geräts könnte dennoch Strom fließen. Alle Akkus daher abziehen! Beim gezeigten Kompressor könnte von der Luftfüllung des Speicherkessels eine weitere Gefahr ausgehen. Daher den Kessel vor Beginn der Arbeiten drucklos machen – dazu einfach das Sicherheits-Überdruckventil so lange ziehen, bis der Druck vollständig abgebaut ist (am Manometer kontrollieren).

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Aus selbst 9/2021