Hühnerfutter

So füttern Sie Hühner richtig

Hochwertiges Hühnerfutter sorgt für gesunde Hühner und leckere Eier. Dabei kommt es nicht nur darauf an, was Sie Ihren Hühnern füttern, sondern auch was Sie ihnen nicht füttern sollten.

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Ein großer Vorteil der Hühnerhaltung im eigenen Garten, ist die Kontrolle darüber wie die Tiere gehalten werden und was sie zu sich nehmen. Schließlich hat die Qualität ihres Futters auch direkt Einfluss auf Größe und Geschmack der Eier. Aber was frisst ein Huhn eigentlich? Reicht Körnerfutter aus? Braucht man überhaupt Hühnerfutter, wenn die Tiere ausreichend Freilauf haben? Und stimmt es, dass Hühner ein lebendiger Ersatz für die Biotonne sind? Wie klären die wichtigsten Fragen rund um Beschaffenheit, Menge und Kosten von Hühnerfutter.

Hühnerfutter: Was fressen Hühner?

Je vielseitiger die Ernährung, desto besser: Dieser Grundsatz gilt auch für Hühner. Sie sollten daher immer einen guten Mix aus Hühnerfutter (bestehend aus Körnern und Legemehl), Obst und Gemüse sowie selbst gepickter Nahrung aus dem Freilauf erhalten. Beim Tierfutter sollten Sie stets auf eine gute Qualität achten, insbesondere wenn sich das Geflügel im Winter nicht eigenständig mit Nahrung aus dem Freilauf versorgen kann. Neben dem Körnerfutter ersetzen Hühner tatsächlich zum Teil die Biotonne, wobei das Obst und Gemüse durchaus qualitativ hochwertig und nicht ausschließlich aus Resten bestehen sollte. Zu den besonders hochwertigen Leckerlis für Hühner zählen etwa: Karotten, Äpfel, Gurken, Beeren und Salate.

Hühner fressen frisches Gemüse
Frisches Gemüse ist für Hühner eine wichtige Futterquelle. Foto: iStock / pcturner71

Bei einem großen Freilauf suchen sich Hühner knapp die Hälfte ihres Futters selbst. Insekten und Gräser werden, sofern vorhanden, eifrig von dem Federvieh geschart und aufgepickt, sodass ein größeres und gut gepflegtes Außengehege sich auch positiv auf Ihren Geldbeutel auswirkt.

Was dürfen Hühner nicht fressen?

Bei den Futterpreisen kann man schon einmal auf die Idee kommen, den Geflügel zum Futtersparen einfach ein wenig von den eigenen Essensabfällen zukommen zu lassen. Die Idee ist auch gar nicht so verkehrt, denn Hühner können viele Dinge essen, die auch in unserer Küche vorkommen. Folgende Lebensmittel sollten Sie allerdings unbedingt meiden:

  • Hühnerfleisch
  • ungekochte Nachtschattengewächse (Kartoffeln, Tomaten, …)
  • Zwiebeln
  • Kohl
  • Apfelkerne
  • Milchprodukte (Ausnahme: Quark)
  • stark gewürzte Essensreste
  • Hunde- und Katzenfutter
  • verschimmelte Lebensmittel
  • Zitrusfrüchte
  • Avocados
  • Süßigkeiten

Praxistipp: Wollen Sie Ihren Hühnern eine Freude bereiten, können Sie Ihnen ein paar Regenwürmer aus dem Garten anbieten. Futter, das sich bewegt, ist immer besonders interessant. Außerdem lieben Hühner frischen Rasenschnitt und frische Zweige und Blätter. Doch aufgepasst, dass sich hier keine Giftpflanzen einschleichen!

Woraus besteht Hühnerfutter?

Es gibt eine große Auswahl Hühnerfutter im Handel, welches in Alleinfutter und Ergänzungsfutter unterteilt ist. Die Namen täuschen jedoch ein wenig. Auch wenn Ihre Hühner einen großen Auslauf haben, sollten sie primär mit Alleinfutter gefüttert werden. Dies ist schlicht die sicherste Variante, um eine ausgewogene Nährstoffzufuhr zu gewährleisten, da Sie schließlich nie genau wissen, was Ihre Hühner den ganzen Tag im Garten zu sich nehmen und ob dies ausreicht.

Hühnerfutter aus dem Handel besteht zum Großteil aus diversen Körnern und Samen: Weizen, Mais, Gerste, Erbsen, Sonnenblumenkerne etc. In vielen Hühnerfuttersorten ist zudem Muschelkalk enthalten, ein wichtiger Calcium-Lieferant für die Eierbildung, sowie Garnelen als Eiweißlieferant. Darüber hinaus gibt es besonderes Futter für Legehennen, welches noch mehr Calcium enthält, Geflügelfutter für den Winter, welches dafür sorgt, dass die Tiere sich ein wärmendes Fettpolster aufbauen können und Futtermischungen gegen Milben, welches diese mit besonders duftenden Ölen und Kräutern vertreibt. Besonderes Geflügelfutter benötigen Sie außerdem, wenn Sie Küken aufziehen möchten.

Hühnerfutter selber mischen

Möchten Sie Geld sparen, indem Sie das Hühnerfutter selber mischen, ist die folgende Zusammensetzung optimal.

  • 60 % Körner für Kohlenhydrate
  • 20 % Hülsenfrüchte wie Erbsen für pflanzliches Eiweiß
  • 10 % getrocknete Mehlwürmer für tierisches Eiweiß
  • 10 % Öl für Fett (Oregano-Öl ist besonders wertvoll)

Hinzu kommen Kalk für eine gute Versorgung mit Mineralstoffen und Gras und Grünzeug für Vitamine.

Praxistipp: Wer im Internet nach Rezepten für Hühnerfutter sucht, wird schnell fündig und kann seinen Hühnern so auch eine Freude mit einer etwas ausgefalleneren Mischung aus Zutaten wie Haferflocken, Erdnüssen, Walnüssen, Reis oder Oregano bieten.

Was kostet Hühnerfutter?

Gutes Hühnerfutter kann zwischen 0,50 Cent und 2 Euro pro kg kosten. Pro Huhn kann die Fütterung im Jahr also zwischen 25 und 100 Euro kosten. Bei fünf Hühnern liegt die Differenz zwischen günstigen Futter und teuren Bio-Hühnerfutter ohne Gentechnik bereits bei beinahe 400 Euro pro Jahr. Bevor Sie sich Hühner anschaffen, sollten Sie daher genauestens recherchieren, welches Futter Sie verfüttern möchten und ob Sie das Futter möglicherweise beim Händler Ihres Vertrauens um der Ecke günstiger bekommen als beim Großhändler im Internet – oder umgekehrt.

Hühner fressen Futter aus Hand
Hühner benötigen den ganzen Tag über Futter. Foto: iStock / jetstream4wd

Praxistipp: So teuer Eier in Bio-Qualität im Laden auch sind, die Rechnung zeigt deutlich, dass sich die Hühnerhaltung allein für „kostenlose“ Eier nicht rechnet. Zumal neben dem Futter noch zahlreiche weitere Kosten auf einen zukommen. Die Hühnerhaltung im Garten sollte daher in erster Linie auch immer ein Hobby sein.

Wie viel Hühnerfutter braucht ein Huhn?

Hühner haben einen sehr schnellen Stoffwechsel und benötigen daher den kompletten Tag über Zugang zu Futter. Ein großes Außengehege sowie ein ständig aufgefüllter und wöchentlich gereinigter Futterspender sorgen für eine gute Futterzufuhr. Doch was bedeutet das konkret? Die genaue Bedarf an Hühnerfutter hängt neben der Größe des Außengeheges und wie viel Obst und Gemüse Sie zufüttern, auch von der Größe des Huhns und der Rasse ab. Pro Tag benötigt ein mittelgroßes Huhn etwa 120 g Futter. Da die Hühner jedoch im Winter weniger Futter selbst finden und daher mehr zugefüttert werden muss, sollten Sie in Ihrer Kalkulation etwas aufrunden und aufs Jahr gerechnet mit etwa 50 kg Futter pro Huhn rechnen. Hinzu kommen etwa 250 ml Wasser pro Huhn und Tag, was beinahe 100 l Wasser pro Huhn pro Jahr entspricht.

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