Defekte Stereoanlage reparieren
Wollen Sie mal wieder in alte Kassetten oder CDs hineinhören? Dann sollten Sie Ihr Audiogerät zuvor unter die Lupe nehmen: Im Inneren können defekte Kondensatoren lauern. Zum Glück können Sie dann die Hifi-Reparatur selber vornehmen.
Hochwertige HiFi-Komponenten aus den 70er- und 80er-Jahren sind heute unter Umständen gefragte Raritäten – und sie funktionieren in aller Regel noch tadellos. Nach meist mehr als 30 Jahren Betriebszeit verdienen sie allerdings auch mal einen gründlichen Check und evtl. auch eine Hifi-Reparatur, vor allem bei beweglichen Komponenten.
Sehr wichtig ist außerdem eine Sichtkontrolle der verwendeten Kondensatoren, denn dieser Typ Bauteil hat – vor allem bei größerer Bauweise – seine zu erwartende Lebensdauer unter Umständen erreicht. Ein Defekt kann zu schweren Folgeschäden im Gerät führen. Doch kleinere Hifi-Reparaturen sind leicht selbst durchzuführen.
Hifi-Reparaturen: Die häufigsten Defekte
Kondensatoren können elektrische Ladungen speichern, sie bestehen aus gewickelten, elektrisch leitfähigen Folien, die von einem isolierenden Material voneinander getrennt sind – daher die runde Bauform. Bei den oft verwendeten Aluminium-Elektrolytkondensatoren ist das isolierende Material flüssig. Nach langer Betriebszeit kann sich die Flüssigkeit chemisch verändern oder verdunsten – in der Folge kann es infolge der schwindenden Isolationseigenschaft zum Leistungsverlust oder Durchschlag (Kurzschluss) zwischen den Folien kommen. Immerhin können Sie das Problem meist leicht erkennen: Vom Defekt bedrohte Kondensatoren sind aufgebläht oder im oberen Bereich beschädigt, es kann auch Flüssigkeit aus dem Kondensator ausgelaufen sein.
Beim Einschalten auffällig knisternde und länger nicht betriebene Hifi-Geräte sollten Sie vor dem ersten Einschalten überprüfen, indem Sie das Gehäuse öffnen und eine Sichtkontrolle vornehmen. Wenn nämlich ein vorgeschädigter Kondensator unter Spannung gesetzt wird, könnte er durchbrennen oder platzen und dabei durch Kurzschluss weitere Bauteile in Mitleidenschaft ziehen – eine Reparatur wird dadurch aufwendiger oder gar nicht mehr wirtschaftlich. Erkennen Sie den Defekt rechtzeitig, ist der Austausch der betroffenen Bauteile preiswert und recht einfach.
Ältere Geräte der Unterhaltungselektronik zeigen zwei weitere typische Mängel, die Sie ebenfalls recht einfach selbst beheben können:
- Mangelnde Schmierung: Bei unserem CD-Player stoppte die Wiedergabe immer wieder nach kurzer Zeit. Ursache war eine im Laufe der Jahre ausgetrocknete Schmierung der Antriebswelle. Ein Tropfen Öl löste das Problem.
- Ausgeleierte mechanische Antriebskomponenten: Auch die Längung von Antriebs- und Verbindungsriemen ist ein typisches Symptom der Alterung. Ersatzgummis gibt es preiswert beim Elektronik-Händler, der auch spezielle Varianten in breiter Ausführung oder mit Zahnung beschaffen kann – den Umbau erledigen Sie selbst.
Hifi-Reparatur selber machen
Fast immer sind Standard-Elektronikbauteile, verschlissene Zahnräder oder Antriebsriemen für Defekte älterer Geräte der Unterhaltungselektronik verantwortlich. Diese Ersatzteile sind bei Elektronikhändlern oder online leicht preiswert zu beschaffen.
Kondensatoren können anhand der aufgedruckten technischen Daten nachbestellt werden. Da ältere Exemplare mit großer technischer Reserve hergestellt wurden, ist der Ersatz meist deutlich kleiner und passen daher ohne Probleme. Antriebsriemen werden anhand der Länge nachbestellt. Berücksichtigen Sie aber eine gewisse Längung, vor allem bei deutlich verschlissenen Exemplaren. Außer in Sets werden die Gummiringe manchmal auch speziell für bestimmte Gerätebaureihen angeboten – etwa bei Flachriemen. In dem Kasten und in unserer Bildergalerie finden Sie die Anleitungen zu den verschiedenen Hifi-Reparaturen >>
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