Tacker-Vergleich: 14 Handtacker im Test

Aus selbst 2/2013

Tacker laden und zack, zack: Schnelle Befestigungen sind die Stärke dieser Schussgeräte. Fazit: Auf Weichholz können alle 14 Handtacker im Test dünne Materialien problemlos befestigen – doch keiner der getesteten Tacker arbeitet nach Auffassung der VPA hinreichend sicher.

Handtacker im Praxistest
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Tack – tack – Tacker: Das hämmernde Arbeitsgeräusch gab diesem Werkzeug seinen Namen. Inzwischen haben geheftete Verbindungen dem klassischen Nagel sogar den Rang abgelaufen. In der Praxis arbeiten die Handtacker im Vergleich durchweg weitgehend problemlos – jedenfalls in Weichholz. Bei Befestigungen auf Hartholz mussten in unserem Handtacker-Test sechs von 14 Geräten passen: Die Schlagenergie reichte nicht aus, um 8-mm-Feindrahtklammern bündig einzutreiben.

Diese Marken haben wir getestet:

  • Alpha Tools (Bauhaus)

  • Ironside

  • Novus

  • Stanley

  • Westfalia

  • Wolfcraft

Einige Tacker sind auch für das serielle Verarbeiten von Nägeln geeignet – doch auch das funktioniert nur in Weichholz. In Multiplex und Hartholz bleibt der Nagelkopf bei allen getesteten Geräten deutlich sichtbar über dem Material stehen. Das Thema Sicherheit hat allen getesteten Tackern (außer den links genannten auch Rapid und Work-it) Minuspunkte beschwert. Nur dreimal vergaben die Tester der VPA die Gesamtnote "gut". Neun Tacker waren "befriedigend", zwei nur "ausreichend" zu bewerten.

Wie funktioniert ein Handtacker?

Ein Handtacker kann im Heimwerker- oder Hobbybereich verwendet werden. Da man etwas Kraft braucht, um den Tacker auszulösen, wird er meist dann verwendet, wenn man nicht sehr viele Klammern benötigt. Dabei kann die Klammer in weiche und harte Untergründe gedrückt werden. Es gibt auch elektronische Tacker, aber für Reparaturen und Bastelarbeiten ist ein Handtacker vollkommen ausreichend. Wie ein Handtacker funktioniert, ist schnell erklärt: Löst man den Tacker aus wird die Tackerklammer mit einer gespannten Feder in den Untergrund gedrückt.

Welcher Handtacker ist der beste?

Handtacker können teilweise auch mit Nägeln versehen werden. Das ist auch beim Heimwerken praktisch. Doch wie bei jedem Vergleich von Werkzeugen weisen auch unsere Handtacker Vor- und Nachteile auf. Folgende konnten wir in diesem Test feststellen.

Positiv aufgefallen im Handtacker-Test

  • Viele Geräte können problemlos auch Nägel verarbeiten.
  • Fast alle Geräte erlauben eine Sichtkontrolle des Ladebehälters.

Negativ aufgefallen im Handtacker-Test

  • Nur gut die Hälfte der Tacker hat genug Kraft für Hartholz.
  • Bei den meisten Geräten kann man sich den Handballen am Abzugshebel quetschen.

Handtacker kaufen: Worauf achten?

Die Vor- und Nachteile sind bei fast jedem Tacker aufgefallen. Doch dennoch kann man sich letztendlich nicht entscheiden, welchen Handtacker man kaufen soll. Um Ihnen die Wahl zu erleichtern, hilft nicht nur unser Test-Ergebnis, sondern auch die folgende Liste.

  • Ergonomie: Tackern erfordert viel Fingerkraft – entsprechend gut sollte das Gerät in der Hand liegen.
  • Positionieren: Kann die Klammer exakt an der vorgesehenen Position eingeschlagen werden? Einige Geräte erschweren die „Peilung“.
  • Einstellmöglichkeiten: Viele Geräte erlauben eine Vorwahl der Schlagkraft – einige sogar stufenlos.
  • Klammervorrat: Es sollte erkennbar sein, ob noch einige Klammern im Ladebehälter verfügbar sind – etwa bevor man eine Leiter nutzt.
  • Nachfüllen: Ob von hinten oder unten: Klammern und Nägel können fast immer leicht nachgefüllt werden.
  • Tackern: Im praktischen Test haben wir Klammern und Nägel in Weich- und Hartholz eingeschlagen. Gleichzeitig wurde beobachtet, wie oft es zu Verstopfungen und Fehlschlägen kommt.
  • Sicherheit: Bei der Sicherheitsprüfung ging es darum, ob sich Anwender beim Auslösen der Tackermechanik verletzen oder klemmen können, außerdem wurde die mögliche Gefährdung Dritter eingeschätzt.
  • Kennzeichnung: Die Geräte sollen mindestens dauerhaft mit dem Namen des Anbieters gekennzeichnet sein – hier patzten immerhin drei der getesteten Tacker.

In unserem Vergleich haben wir 14 Handtacker getestet. Aber nur drei erhielten ein "gut". Wie diese Wertung zustande kommt, sehen Sie in unserer übersichtlichen Test-Tabelle (Download weiter unten). Eine Auswahl der Tacker, die wir getestet haben, finden Sie bereits hier:

Name: Rapid Metal Tacker R34
Gewicht (g): 862
Nutzbare Klammertypen: 140
Fazit: Einfach handhabbar, Hebel öffnet jedoch weit

Name: Stanley TR 45
Gewicht (g): 406
Nutzbare Klammertypen: 53
Fazit: Einfach handhabbar, nur für Heftklammern, Hebel kurz

Name: Stanley TR 250
Gewicht (g): 650
Nutzbare Klammertypen: Klammern (Anbieterspezifische Größen- und Typangaben)
Fazit: Einfach handhabbar, hakeliger Verschluss, Haftstelle nicht sichtbar

Name: Stanley TR 400
Gewicht (g): 416
Nutzbare Klammertypen: 7, 53
Fazit: Einfach handhabbar, vielseitig, Hebel öffnet jedoch weit

Name: Wolfcraft Tacocraft M14+
Gewicht (g): 578
Nutzbare Klammertypen: 53
Fazit: Einfach handhabbar, eher zu große Schlagkraft

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Tacker-Vergleich: 14 Handtacker im Test

Umfang: 6 Seiten - kostenlos!

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Welcher Handtacker ist gut? Welcher ist unser Testsieger? Und welcher erfüllt unsere Kriterien nicht? Die detaillierten Einzel-Ergebnisse aller Hand-Tacker im Test (02/2013) haben wir in unserer übersichtlichen Praxistests-Tabelle für Sie zum direkten Vergleich der Produkte zusammengefasst >>

Handtacker nachfüllen

Ist der Tacker leer, muss man ihn auffüllen. Dafür muss man zuerst die Stelle suchen, an der sich der Tacker öffnen lässt. Oftmals ist diese Stelle mit einem Gummiüberzug versehen oder farbig markiert und am Ende des Griffs. In unserem Test befanden sich diese Öffnungen teilweise aber auch hinten. Dadurch konnte man allerdings die Magazine schlechter einsehen. Wenn Sie die Öffnung gefunden haben, öffnen Sie den Handtacker und legen die Klammern hinein. Wichtig: Die flache Seite muss  innen im Tacker liegen, die offene Seite der Klammernadeln zu Ihnen zeigen! Dann die Öffnung wieder schließen und schon kann es weitergehen.

Universal-Tacker von Stanley

Handtacker einstellen

Wer mit härteren Materialien arbeitet, kann sich auch einen Handtacker mit Schlagkraftregulierung kaufen. Bei diesen kann die Schlagraft meist mit einer Justierschraube eingestellt werden. Wenn die Schraube fester gestellt ist, muss man auch mehr Kraft aufbringen.

Handtacker: Welche Klammern?

Nur die wenigsten machen sich Gedanken darüber, welche Klammern man für einen Handtacker benutzen kann. Dabei gibt es verschiedene. Und diese sind auch für unterschiedliche Anwendungen gedacht.

  • Feindrahtklammern: Diese Klammern sind echte Allrounder und für viele Tacker geeignet. Sie haben einen schmalen Klammerrücken und sind daher besonders gut, um Stoffe zu befestigen.
  • Flachdrahtklammern: Diese Klammern sind breit und flach und können Folien einwandfrei befestigen. Die Folie wird gut gehalten und reißt nicht ein.
  • Nägel: In unserm Test konnten auch einige Handtacker Nägel aufnehmen. Das erleichtert die Arbeit beim Anbringen von Leisten. Die Köpfe sind meist so klein, dass sie kaum auffallen.

Akku-Tacker von Bosch
Nicht jede Klammer kann für jeden Tacker verwendet werden.

Übrigens: Auch die Klammergröße spielt eine Rolle. Die Größe variiert zwischen 4-16 mm. Eine Standartklammer ist etwas 10,7 mm groß. Große Klammern dringen tiefer in das Material ein, können es so aber auch beschädigen.

Handtacker für Holz

Die Handtacker in unserem Vergleich sollten eigentlich auch problemlos Klammern in Holz drücken. Doch bei Hartholz geling das vielen nicht besonders gut. Einige schafften nur die Klammern in Weichholz zu drücken. Wenn Sie einen Handtacker für Holz suchen, können Sie sich an unserer Tabelle orientieren.

Was kostet ein Handtacker?

In unserem Test traten Handtacker mit einem Wert zwischen 5-48 Euro an. Doch nicht immer sind teure Werkzeuge besser. In unserem Test zeigte sich, dass Handtacker nicht unbedingt besser sind, nur weil Sie teurer sind. Auch günstigere Tacker erhielten gute Ergebnisse.

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