Test: 15 Handbeile im Vergleich

Mit einhändig bedienbaren Handbeilen können Sie Spanholz zum Anzünden des Kamins direkt an der Feuerstelle spalten, kleinere Beile sind darüber hinaus für die Mitnahme bei Camping- und Trekkingtouren geeignet. Im Handbeil-Test haben wir 15 Outdoor- und Haushaltsbeile mit der VPA Remscheid getestet.

Handbeile Test
Foto: sidm / KEH
Auf Pinterest merken

Diese Marken haben wir getestet:

  • Fiskars

  • Freund Victoria

  • Gardena

  • Stihl

Auf den Anschliff und die Klingenform kommt es an: so könnte man die Erfahrungen aus unserem Handbeil-Test zusammenfassen: Wir haben insgesamt 15 Beile der links aufgelisteten Hersteller und Beile von Hultafors und ein Noname-Produkt unter Praxisbedingungen verglichen und im Labor der VPA Remscheid geprüft. Nur zwei Handbeile erhielten die Bestnote "sehr gut". Im Mittelfeld konnten 7 Beile ein "gut", ein weiteres ein "befriedigend" erstreiten. Mit viermal "ausreichend" und einem "mangelhaft" getesteten Beil, legte der Handbeil-Test auch die Schwächen dieser Produktgattung offen! Der neueste Trend der Handbeil-Hersteller Kunststoff-Beile mit vergossenem Schneidkopf! Neben den links stehenden Marken haben wir außerdem Fishbull, Fuxtec, Ruthe, Gerber, Halder, Ochsenkopf, Herbertz und Picard getestet. Welches Handbeil Testsieger wurde, erfahren Sie hier.

Welches Beil für Anmachholz?

In unserem Test haben wir zwei verschiedene Arten von Handbeilen getestet: Outdoor- und Haushaltbeile. Doch welches Beil ist wofür geeignet? Welches Handbeil ist für Anmachholz und welches Beil für das Holzhacken geeignet?
Outdoor-Beile sind für die Vorbereitung des Lagerfeuers nur bedingt brauchbar
Die kompakten Outdoor-Beile sind meist mit einer zwar scharfen, aber auch schmalen Klinge ausgestattet. Mit dieser Geometrie können zwar kleinere Späne für Anzündholz abgetrennt werden, ein Spalten größerer Ast- und Stammteile scheitert allerdings an der zu geringen Spaltkraft: Das Beil bleibt stecken und kann das Holz nicht teilen.

Welches Beil zum Holzhacken?

Anders die etwas größeren Haushaltsbeile: Ihre Klinge ist etwas dicker geformt und trennt die Holzfasern damit deutlich besser. Obwohl die Schneide meist kürzer ist als bei den Outdoor-Beilen, sind diese Werkzeuge vielseitiger nutzbar, zumal ein längerer Griffbereich meist auch eine beidhändige Nutzung zulässt.

Welches Handbeil ist das beste?

In unserem Test haben wir Outdoor- und Haushaltbeile getestet. Diese sind für verschiedene Anwendungen zu gebrauchen und weisen teilweise auch preislich große Unterschiede auf. Zur Bewertung der Spaltkraft haben wir z.B. Brennholz geteilt und Anzündholz hergestellt. Welche Vor- und Nachteile wir bei unserem Vergleich entdeckt haben, sehen Sie hier.

Positiv aufgefallen im Handbeil-Test

  • Einige Beile werden mit einen stabilen Klingenschutz geliefert.
  • Fast auf allen Beilen finden sich die vorgeschriebenen Piktogramme.

Negativ aufgefallen im Handbeil-Test

  • Viele der Griffe sind unbequem und drücken.
  • Einige der Beile waren nicht gerade eingestielt.

Handbeil kaufen: Worauf achten?

Bei der Auswahl an Handbeilen können Sie sich gar nicht entscheiden? Wichtig ist, dass Sie auf Ihre Bedürfnisse achten. Benötigen Sie ein Handbeil zum Camping? Oder doch eher, um Holzscheite zu teilen? Was Sie noch beachten sollten, wenn Sie sich ein Handbeil kaufen, haben wir hier zusammengefasst. Das waren unsere Testkriterien:

  • Verarbeitung: Einige der Handbeile waren unsauber eingestielt, wiesen raue Oberflächen und Grate auf oder zeigten bereits vor der ersten Nutzung Korrosion.
  • Ergonomie: Rutschsicher soll der Griff in der Hand liegen – und dabei nicht zu rau sein. Oft störten zu stark ausgestellte Bereiche am Stielende, die bei der Arbeit in den Handballen drücken.
  • Spalten: Das größte Gewicht in der Bewertung erhielt der Praxistest. Dabei wurden frisches und abgelagertes Holz in feinere Streifen gespalten (Anmachholz), außerdem haben wir auch kleinere Scheite mit den Handwerkzeugen bearbeitet. Bei den Outdoor-Beilen haben wir das Spalten von Scheiten mit geringerer Gewichtung in die Endnote einbezogen.
  • Konstruktions-Check: Überprüft wurde, ob Stiel und Axtkopf solide genug miteinander verbunden sind, außerdem wurden Materialqualität und Anschliff überprüft und bewertet.
  • Kennzeichnung: Der Hersteller muss auf dem Werkzeug vermerkt sein – die Norm fordert eine Angabe mit der postalischen Adresse.
  • Sicherheitshinweise: Piktogramme verweisen auf wesentliche Anwendungsgefahren, diese müssen dauerhaft auf der Axt befestigt sein.

So viele Handbeile! Wie soll man sich da nur entscheiden? Neben den oben aufgelisteten Testkriterien zeigt Ihnen unsere Ergebnis-Tabelle (Download weiter unten), welches Handbeil unser Favorit ist. Hier sehen Sie eine paar Beile, die wir mit der VPA getestet haben.

Haushaltsbeile

Name: Gardena Universalbeil 900 B
Gewicht (g): 868
Ergonomie: Abrutschschutz stört
Fazit: Sehr gutes Spalten, Abrutschschutz stört

Name: Fiskars Freizeitbeil X7-XS
Gewicht (g): 644
Ergonomie: Abrutschschutz zu ausgeprägt
Fazit: Sehr gutes Spalten, Abrutschschutz stört

Name: Freund Viktoria 907
Gewicht (g): 802
Ergonomie: handlich
Fazit: Sehr handlich, sehr gutes Spalten

Outdoor-Beile

Name: Herbertz Top Collection 522300
Gewicht (g): 802
Ergonomie: Griffmaterial hart, kopflastig
Fazit: Sehr hochwertige Verarbeitung, mittlere Spaltwirkung

Name: Ochsenkopf OX 270 GST 600
Gewicht (g): 924
Ergonomie: handlich, ausgewogen
Fazit: Sehr hochwertige Verarbeitung, aber kaum Spaltwirkung

Aktuellen Handbeil-Test herunterladen

Test: 15 Handbeile im Vergleich

Umfang: 6 Seiten - kostenlos!

PDF herunterladen >> (3.25 MB)
Handbeile Test
Foto: sidm / KEH

Zwischen 10 und 94 Euro kosten die Handbeile aus unserem Vergleich. Aber ist der Preis ein Beweis dafür, wie gut ein Beil ist? Oder hat der Preis nichts mit der Qualität zu tun? Welche 15 Handbeile wir getestet haben und welches Beil unser Testsieger ist, zeigt unsere übersichtliche Tabelle. Die Tabelle mit allen detaillierten Prüf-Ergebnissen zum aktuellen Handbeil-Test 06/2018 finden Sie hier als Download.

Beil-Arten

Ein Beil ist eine kleine Axt, die auch mit nur einer Hand benutzt werden kann. Doch welche Beil-Arten gibt es? Wir stellen Ihnen 5 verschiedene Beil-Arten vor.

  1. Camping-Beil: Wird auch Outdoor-Beil genannt und wird als Multifunktionswerkzeug beim Campen genutzt. Das Beilblatt hat dabei oft Aussparungen, um Nägel zu ziehen oder Flaschen zu öffnen.
  2. Spaltbeil: Ein Spaltbeil ist für die Herstellung von Anmachholz geeignet. Es hat eine relativ kurze und schmale Klinge.
  3. Jagdbeil: Das Jagdbeil kann für leichte Forstarbeiten genutzt werden oder auch Wild zerlegen.
  4. Tischlerbeil: Ein Tischlerbeil kann für feinere Arbeiten, wie z.B. Schreinerarbeiten oder zum Schnitzen genutzt werden.
  5. Japanisches Handbeil: Ein japanisches Handbeil soll für vielfältige Arbeiten geeignet sein. Sowohl feine als auch starke Hiebe sollen damit möglich sein.

Handbeil schärfen

Zum Schleifen von Handbeilen und Äxten ist eine Schleifmaschine gut geeignet. Zuerst verwenden Sie die grobe Seite, um die Klinge zu begradigen. Dann wird die Klinge geschliffen.

Sollten Sie keine Schleifmaschine haben, können Sie auch einen Abziehstein verwenden. Dafür befeuchten Sie den Schleifstein und benutzen dann ebenfalls zuerst die grobe Seite. Danach schleifen Sie mit der feinen Seite des Steins die Klinge und pflegen diese abschließend mit etwas Öl.
Praxistipp: Zwischendurch sollten Sie immer wieder die abgeschliffenen Überreste von der Klinge entfernen. Ansonsten können Sie die Klinge beschädigen.

Wann muss ich ein Handbeil nachschleifen?

Am Anfang ist die Schneide noch glatt und scharf, aber je mehr Sie das Handbeil nutzen, desto schneller wird die Schneide stumpf. Wenn das Schlagen mit dem Beil deutlich mühsamer wird oder bereits Riefen und Scharten in der Schneide sichtbar sind, ist es Zeit, das Handbeil nachzuschleifen. Andererseits: Wer sich mit dem Schärfen von Äxten nicht auskennt, sollte den Zeitpunkt lieber hinauszögern: Denn eine schlecht geschliffene Axt-Schneide ist auch nicht gewollt. Wer am Abziehstein oder dem Schleifgerät ungeübt ist, kann die Schneidengeometrie unbeabsichtigt verändern, was sich unmittelbar auf das Spaltverhalten des Handbeils auswirkt!

Praxistipp: Solange Sie mit dem Beil noch einen Bogen Schreibpapier durchschneiden können, ist die Schneide noch ausreichend scharf – mit dem Nachschleifen des Handbeils können Sie dann noch warten.

Wie pflege und lagere ich ein Handbeil?

Die gute Nachricht: Ein Handbeil braucht nicht viel Pflege! Wer allerdings die folgenden Regeln für die Lagerung von Handbeilen befolgt, verlängert die Lebensdauer seiner Campingaxt deutlich:

  • Schneide säubern und mit Öl abreiben, wenn das Handbeil nach getaner Arbeit in den Werkzeugschrank wandert!
  • Der Ölfilm verhindert, dass sich Flugrost auf dem Beil festrestzt und die Schneide abstumpft!
  • Um Verletzungen zu vermeiden, am besten die Schneide mit einem Klingenschutz abdecken!
  • Handbeile immer bei normaler Luftfeuchtigkeit lagern, damit der Holzstiel nicht schumpft und die Verbindung zum Axtkopf fest bleibt!
  • Nässe (z. B. im Gartenhaus) hingegen ist schädlich für Stiel und Schneide des Handbeils!
  • Vermeiden Sie, dass bei der Lagerung andere Werkzeuge gegen die Schneide prallen können: Handbeile nicht in der Schublade lagern, besser an der Werkzeugwand aufhängen!

Praxistipp: Egal wie sorgfältig Sie Ihr Handbeil lagern – jedes Werkzeug will regelmäßig genutzt werden, damit es nicht rostet!

Das könnte Sie auch interessieren ...

Aus selbst 6/2018
Praxistest Kappsägen - Foto: sidm /Archiv
Kapp- und Gehrungssägen-Test 2022
Die besten Zug-, Kapp- und Gehrungssägen im Vergleich

An den Profi-Zugsägen kommt kein Modell im Kappsägen-Test vorbei, aber der Test zeigt: Gute Schnittleistungen müssen nicht teuer sein!

Preissäge Titelbild - Foto: sidm
Die Preissäge: Top-Deals der Woche für Haus und Garten

Suchen Sie nach günstigen Angeboten für Werkzeuge, Gartengeräte oder Materialien für Ihr nächstes DIY-Projekt? Jede Woche wählt unser Redaktionsteam die besten Schnäppchen in den Bereichen Handwerk, Garten und Hausbau aus.

Praxistest Kappsägen - Foto: sidm
Objektiv und transparent
So testet die selbst-Redaktion

Unsere Redaktion legt großen Wert auf verlässliche und objektive Tests, um Ihnen fundierte Kaufentscheidungen zu ermöglichen. Erfahren Sie hier, wie wir Produkte für Werkstatt, Haus und Garten auswählen, testen und bewerten. Wir erklären Ihnen unsere unterschiedlichen Formate und Testmethoden. Mit uns finden Sie heraus, welche Produkte wirklich empfehlenswert sind!

Peter sitzt im Garten mit dem Goat G1 - Foto: sidm / Michael Müller-Münker
Goat G1 von Ecovacs im Einzeltest

Mit Mährobotern ohne
Begrenzungskabel hält neue Navigationstechnik Einzug in unsere Privatgärten. Was kann die neue Technik und wie funktioniert die Installation? Wir haben eines der ersten Geräte mit dieser Technik, den Goat G1 Mähroboter getestet, welcher eine Rasenfläche von bis zu 1600m² mäht.

Mammotion Luba AWD 3000 im Garten - Foto: sidm / Michael Müller-Münker
Mammotion Luba AWD 3000 im Praxistest

Der mit Satelliten- und
Ultraschall-Navigation fahrende
Luba-Mähroboter macht mit der Optik eines Rennwagens auf sich aufmerksam – doch das Gerät konnte nicht
durchgehend überzeugen.

Mähroboter ohne Begrenzungsdraht auf Wiese - Foto: Michael Müller-Münker
Mähroboter ohne Begrenzungskabel: Der große Redaktionstest

Neue Mähroboter ohne Begrenzungskabel erobern private Rasenflächen. Wir stellen die ersten Modelle vor und vergleichen ihre Technik. Jedes Gerät wurde von Peter Baruschke installiert und selbst über mehrere Wochen ausprobiert.