Bohren

Saubere Bohrlöcher in jedes Material bohren

Um das Thema Bohren kommt kein Heimwerker herum. Ob gedübelt, genietet oder geschraubt werden soll: Stets ist mindestens ein Loch erforderlich. Das Grundwissen Bohren weist Ihnen den Weg durchs Material.

Grundwissen Bohren
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Diese Themen erwarten Sie:

  • Welcher Bohrer wofür?

  • Holz bohren

  • Der Forstnerbohrer

  • Hilfsmittel zum Holzbohren

  • Die richtige Wahl der Bohrmaschine

  • Stein bohren

  • Metall bohren

  • Kunststoff bohren

  • Große Durchmesser bohren

Bohrer weisen an der Spitze zwei Schneiden auf, die von dem zu bearbeitenden Material je einen Span abnehmen. Die Späne werden durch seitliche, wendelförmig eingearbeitete Nuten entgegen der Vorschubrichtung aus dem Bohrloch herausbefördert. Diesen komplexen Vorgang nennt man Bohren. Mehr Wissenswertes über das Bohren und die Einsatzmöglichkeiten erfahren Sie in unserem Grundwissen Bohren.

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Bohren

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Nicht nur der Vorgang ist beim Bohren interessant. Auch die verschiedenen Hilfsmittel zum Bohren oder das Bohren in verschiedene Materialien sind spannende Themen. Nützliche Infos und Tipps zum Thema Bohren finden Sie daher in unserem Grundwissen zum Downloaden >>

Richtig bohren: Anleitung

Das Bohren gehört wohl zu den häufigsten Aufgaben von Heimwerkern. Hier soll ein Bild hin, da ein Regalbrett und schon kommt das Werkzeug wieder zum Einsatz. Doch neben der Wahl des richtigen Bohrers ist es auch wichtig, perfekte Bohrlöcher zu erzielen.

Legen Sie sich das benötigte Material und Werkzeug bereit. Dazu zählen neben Schrauben und Dübel auch ein Bleistift, eine Bohrmaschine und evtl. eine Leiter. Wer einen Staubsauger hat, sollte auch diesen bereit halten.

Deswegen zeigt Ihnen unsere Anleitung wie Sie richtig bohren:

  • Wer ein Loch in die Wand bohren möchte, sollte nun beachten ob sich Strom- oder Wasserleitungen in der Wand befinden. Wie das am besten geht, erfahren Sie im Abschnitt „Gefahren beim Bohren“.

  • Besteht keine Gefahr in der Wand auf Leitungen zu treffen, markieren Sie sich die Stelle mit dem Bleistift.

  • Nun müssen Sie den passenden Bohrer auswählen. Welcher geeignet ist, können Sie durch eine Klopfprobe herausfinden. Ein hohles Geräusch deutet auf eine Gipskartonwand hin, dumpfe Geräusche auf eine massive Wand aus Stein oder Beton. Praxistipp: Wenn Sie sich unsicher sind, können Sie mit einem kleineren Bohrer an einer unauffälligen Stelle Probebohren.

  • Verwenden Sie jetzt den Bohrer der zu dem Durchmesser des Dübels passt und stecken Sie diesen in das Bohrfutter. Mit dem Schraubmechanismus fixieren Sie den Bohrer.

  • Praxistipp: Bei porösen Wänden sollte der Durchmesser etwas kleiner sein. So vermeiden Sie zu große Löcher.

  • Nun brauchen Sie einen sicheren Stand. Machen Sie dazu einen Ausfallschritt auf die Wand zu. Rechtshänder stehen mit dem linken Bein vorne, Linkshänder mit dem rechten.

  • Die Bohrmaschine wird nun im rechten Winkel an die Wand gesetzt. Wer eine weitere Person als Hilfe hat, kann diese darum bitten, den Staub mit dem Staubsauger aufzufangen. Alternativ können Sie einen Briefumschlag unterhalb der Bohrstelle als Bohrstaubfänger befestigen.

  • Stellen Sie jetzt die Drehbohrfunktion ein und bohren Sie gleichmäßig mit wenig Druck.

  • Zum Schluss ziehen Sie den Bohrer aus dem Bohrloch und reinigen das Loch mit dem Staubsauger. Jetzt kann der Dübel in das Bohrloch.

Welche Bohrmaschine?

Um diese Frage zu klären, müssen Sie den Untergrund beachten. Welche Bohrmaschine für welchen Untergrund geeignet ist, zeigt der Abschnitt „Bohren: Untergrund“. Oft stellt man sich aber auch die Frage, ob man eine Akku-Bohrmaschine verwenden soll oder eine mit Netzbetrieb. Die Antwort darauf ist nicht ganz einfach und richtet sich nach Ihren Bedürfnissen. Eine Akku-Bohrmaschine ist (mit geladenem Akku) immer einsatzbereit und kann nahezu überall verwendet werden. Eine Bohrmaschine mit Kabel hat den Vorteil, dass Sie sie nicht aufladen müssen. Außerdem müssen Sie keine Pausen machen, falls der Akku mal leer sein sollte.

Bohren: Untergrund

Bevor die Bohrung beginnen kann, muss der eigentliche Werkstoff einmal näher betrachtet werden. Je nach Untergrund muss immer ein anderer Bohrer mit einer anderen Bohrmaschine genutzt werden. Ein Holzbohrer kann – wie der Name bereits vermuten lässt – nicht für Metallarbeiten genutzt werden. Eine Schlagbohrmaschine wird hingegen nicht für Holz genutzt.

  • Holz: Bei Holzarbeiten handelt es sich um einen weichen Untergrund, der schnell ausreißt. Beim Bohren wird hier auf einen Holzbohrer zurückgegriffen. Die Bohrmaschine ohne Schlag ist hierbei die richtige Wahl. Würde eine Schlagbohrmaschine gewählt werden, könnte das Holz beim Bohren zerrissen werden – saubere Bohrstellen sind somit nicht möglich.
  • Metall: Wer metallische Oberflächen durchbohren möchte, benötigt ein speziell gehärtetes Werkzeug, das meist aus einem hochlegierten Schnellarbeitsstahl besteht. Der Bohrer hat ein feines Gewinde und kann sich so langsam in das Material schälen. Bei der Bohrmaschine darf ebenfalls kein Modell mit Schlag gewählt werden.
  • Beton: Beton bildet die einzige Ausnahme, bei welcher eine Schlagbohrmaschine unbedingt nötig ist. Dabei gibt es auch spezielle Schlagbohrmaschinen für Heim- und Handwerker, die sich an spezielle Einsätze richten. So gibt es schwere Schlagbohrmaschinen für Steine, es gibt aber auch Modelle, die für leichten Porenbeton geeignet sind.

Die folgende Tabelle fasst die Ergebnisse noch einmal zusammen:

UntergrundBohrerBohrmaschine
HolzHolzbohrerBohrschrauber
MetallMetallbohrerBohrschrauber
KunststoffMetall- oder KonusbohrerBohrschrauber
Stein und BetonStein- oder BetonbohrerSchlagbohrmaschine

Bohren: Wie tief?

Es kann immer wieder passieren, dass ein Loch gebohrt wird, der Dübel eingelegt ist und man anschließend festgestellt, dass die Bohrung viel zu tief erfolgt ist. Für diese Fälle eignen sich spezielle Hilfsmittel, beispielsweise Bohranschläge von Mannesmann oder Bosch.

Die Tiefe kann im Vorfeld bereits eingestellt werden und wenn diese erreicht ist, blockiert das Bohrmaschine-Zubehör ganz automatisch und das Loch bekommt genau die Tiefe, die Sie sich wünschen. Alternativ kann die Bohrtiefe auch mit einem Stift oder einem Klebestreifen direkt am Bohrer markiert werden. Grundsätzlich sollte die Bohrung immer ein kurzes Stück länger sein, als es der Dübel ist. Am besten informieren Sie sich genau, welches Zubehör für Ihren Bedarf am sinnvollsten ist.

Gefahren beim Bohren

Wenn der Hammer und die Bohrmaschinen geschwungen werden, kann es immer wieder zu gefährlichen Situationen kommen. Zum einen könnte die bohrende Person mit der Maschine abrutschen, doch dieser Fall lässt sich mit Kreppband richten. Gerade beim Bohren von Fliesen kann die entsprechende Stelle mit Kreppband überklebt werden. Kreppband hat eine Struktur, bei welcher die Bohrmaschine nicht so schnell abrutschen kann.

Neben dem Abrutschen kann es aber auch passieren, dass Wasser- und Stromleitungen getroffen werden. Hier gibt es folgende Vorgehensweisen, wie solche Missgeschicke vermieden werden.

  • Wasserleitungen sollten im Vorfeld mit einem Leitungssucher ausfindig gemacht werden – alternativ hilft der Bauplan des Hauses.
  • Stromleitungen können mit einem Kabelsuchgerät oder mit einer leichten Faustregel ausfindig gemacht werden – sie verlaufen in den meisten Fällen senkrecht zur Steckdose.

Bis wann darf man bohren?

Wer am Wochenende zum Bohrer greifen möchte, sollte die allgemeinen Ruhezeiten einhalten. Diese sind häufig im Mietvertrag oder den Hausregeln festgehalten. Übliche Ruhezeiten sind dabei 22-7/8 Uhr und 12/13-15 Uhr. Mehr Details dazu erfahren Sie im folgenden Video:

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Video: Glutamat

Fotos: Pixabay / CCO Public Domain

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