Giersch bekämpfen

Giersch ist extrem hartnäckig: Wollen Sie möglichst effektiv Giersch bekämpfen, werden Sie über kurz oder lang auf Unkrautvernichtungsmittel mit Pelargonsäure zurückgreifen.

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Tipp: Die jungen Blätter sind reich an Vitamin C und essbar! Neue Triebe kann man also ernten und im Salat, Smoothie oder als Quiche-Füllung verarbeiten.

Giersch beseitigen und dauerhaft loswerden

Die Unkrautbekämpfung von Giersch und anderen Wurzelunkräutern wie Ackerschachtelhalm ist schwierig. Diese Unkräuter sind extrem hartnäckig, haben Sie sich erst einmal im Garten breit gemacht. Wollen Sie Giersch bekämpfen, sollten Sie auf Unkrautvernichtungsmittel zurückgreifen, die die natürlich vorkommende Pelargonsäure (Nonansäure) enthalten.

Die langkettige Fettsäure dringt über die Blätter des Giersch ein und unterbindet dort lebenswichtige Stoffwechselfunktionen. Der Giersch verfärbt sich innerhalb weniger Stunden braun und vertrocknet. Moderne Unkrautbekämpfungsmittel (z. B. Finalsan GierschFrei von Neudorff) enthalten zudem einen Wachstumshemmer, der den Neuaustrieb des oberflächig abgestorbenen Giersch verhindert. 

Doch zunächst sollten Sie im eigenen Garten zunächst eine schonendere Art der Giersch-Bekämpfung ausprobieren. Alternative zum Herbizid-Einsatz: Haben Sie unkrautverseuchte Flächen, die Sie ein Jahr brach liegen lassen können, können Sie diese auch mit einer lichtdichten dunklen Folie überdecken. Der Giersch und alle anderen Unkräuter verenden darunter im Jahresverlauf!

Praxistipp: Je länger Sie die Folie liegen lassen, desto erfolgreicher ist die Bekämpfung. Denn dann verkümmert nicht nur die oberirdische Giersch-Pflanze, sondern auch die Giersch-Wurzeln verkompostieren. Das ist eine gute Methode, Giersch biologisch zu bekämpfen, ohne chemische Mittel im Garten einzusetzen!

Giersch entfernen: schonend aber mühsam

Also, was tun gegen Giersch? Zu den besten Tipps zählt (leider) klassisches Jäten: Allerdings ist es auch recht mühsam, den Boden mit der Grabegabel zu lockern und die unterirdischen Wurzeln mit einer Handharke aus dem Boden zu kratzen. Hierbei muss jedoch jede Wurzel und jeder Trieb restlos entfernt werden, keine Pflanzenteile dürfen in der Erde bleiben, denn ansonsten bilden sich schnell wieder neue Pflanzen. Die entfernten Pflanzen und Wurzeln dürfen Sie dann keinesfalls auf den Kompost werfen, da sie dort einfach ungehindert weiter wachsen können und sich mit der Zeit Ihren kompletten Garten zurückerobern.

Giersch

Daher: Auf großen Flächen entfernen wohl nur Gierschmittel das dichte Laub endgültig. Diese Mittel werden über die Blätter bis in die Wurzelspitzen transportiert und vernichten getroffene Pflanzen restlos. Der verlässlichste Weg, Giersch auszurotten.

Giersch mit Unkrautvernichtungsmittel behandeln

Was hilft also gegen Giersch? Wollen Sie nicht dauernd gegen Giersch kämpfen, bietet sich die Methode Unkrautvernichter als letzter Ausweg an. Dabei gilt es, einige Regeln beim Einsatz des Unkrautvernichtungsmittels zu beachten:

  • Wenden Sie das Unkrautvernichtungsmittel nur auf trockenen Pflanzen an (kein Tau, Regen, Gießwasser), wenn für die nächsten 8 Stunden kein Niederschlag zu erwarten ist.
  • Beste Erfolge zeigen sich, wenn der Giersch mindestens 10 cm hoch gewachsen ist: Nur dann nimmt das Unkraut ausreichend viel Herbizide auf.
  • Schützen Sie im bepflanzten Beet andere Pflanzen vor dem Sprühnebel: Das Unkrautvernichtungsmittel kann nicht zwischen Unkraut und Kulturpflanze unterscheiden.
  • Sobald das Mittel angetrocknet ist, dürfen Haustiere wieder in den Garten.

Wichtig: Giersch gilt nicht zu unrecht als eines der hartnäckigsten Unkräuter. Schon kurze Zeit nach der ersten Behandlung (ob nach dem Jäten oder dem Entfernen mit Chemie) wird sich die Pflanze erneut ausbreiten, denn alle Pflanzenteile des widerstandsfähigen Unkrauts erwischt man bei der ersten Behandlung nie!

Foto: Hersteller / Neudorff

Um den neu austreibenden Giersch loszuwerden, lassen Sie die neuen Pflanzen erst größer werden und frische Blätter bilden und spritzen Sie dann erneut. Das müssen Sie unter Umständen zweimal wiederholen. Nicht, weil die Mittel unwirksam sind, sondern weil noch Rhizome (= unterirdische Triebe) austreiben, die zum Spritztermin noch unbelaubt waren und so vom Mittel in Ruhe gelassen wurden. Erneut spritzen, dann ist der Giersch weg!

Natürlich gehen Gierschmittel auch auf andere Unkräuter auf unbepflanzten Flächen oder im Rasen los – und auf Kulturpflanzen, deren Laub was abbekommt. Daher sollten Sie Stauden im Beet mit umgedrehten Eimern schützen.

Giersch im Rasen

Wollen Sie Giersch beseitigen, der im Rasen wuchert, helfen oft nur radikale Lösungen. Entweder sie legen die betroffenen Fläche für mindestens ein Jahr still (unter schwarzer Folie, siehe oben), Sie bringen großflächig Unkrautvernichter aus, was aber auch den Rasen abtötet oder Sie entfernen den Giersch samt Grasnarbe (etwa 30 cm tief) und legen den Rasen neu an.

Giersch bekämpfen mit Salz und Essig

Im Hobbygärtner-Bereich hört man immer wieder von der Anwendung von Salz und Essig, um Unkraut zu vernichten. Laut Gericht zählt die selbst gebraute Mischung nicht als Unkrautvernichtungsmittel, sodass die Anwendung auf versiegelten Flächen wie Einfahrten eine Grauzone darstellt. Im Beet dürfen Mittel, die andere Organismen schädigen können, jedoch nur eingesetzt werden, wenn diese offiziell als Unkrautvernichter zugelassen sind. Salz- und Essig-Mischungen dürfen daher offiziell nicht verwendet werden und sind keine geeignete Methode, um Giersch im ganzen Garten dauerhaft zu beseitigen.

Giersch


,Foto: Hersteller / Neudorff

Unabhängig von der rechtlichen Lage ist die Verwendung von Salz als Unkrautvernichter nicht ratsam. Es ist zwar kurzfristig effizient, da es sich in den Blättern von Giersch ablagert und die Pflanze austrocknet. Langfristig reichert es sich jedoch auch im Boden an und verhindert so nach und nach das Wachstum anderer Pflanzen auf der bepflanzten Fläche. Am Ende können im Boden nur noch besonders hartnäckige Pflanzen wachsen und das sind – ironischerweise – meist Unkräuter.

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