Unkrautvernichtungsmittel
Wuchert das Unkraut wird häufig zum Unkrautvernichtungsmittel gegriffen. Schließlich ist die Anwendung nicht nur bequem, sondern auch besonders erfolgreich. Gänzlich unumstritten sind Unkrautvernichtungsmittel dennoch nicht.
Die Anwendung von Unkrautvernichtungsmittel ist für viele Menschen nach wie vor kein Problem. Schließlich werden die Mittel vom Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) gründlich geprüft, bevor Sie zugelassen werden. Bei korrekter Anwendung dürften daher weder Grenzwerte überschritten werden noch schädliche Stoffe in Trinkwasser und Essen landen. Dennoch gibt es nach wie vor heftige Debatten. Vor allem das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat sorgte in den letzten Jahren für ordentlich Gesprächsstoff.
Praxistipp: Taugt das Hausmittel Essig als Unkrautvernichter? Das Video oben erklärt, worauf Sie beim Einsatz von Essig gegen Unkraut achten müssen:
Biologische Unkrautvernichtungsmittel
Unkrautvernichtungsmittel werden grundsätzlich nur für den privaten Gebrauch zugelassen, wenn sie auch biologisch abbaubar sind. Präparate ohne diesen Zusatz dürfen in der Regel nur in kleinen Mengen abgegeben werden, da sie für Mensch und Tier gefährlich sind. Wollen Sie daher auf Nummer sicher gehen, achten Sie beim Kauf auf den Zusatz „bio“ und darauf, dass das Produkt auch in Deutschland, Österreich oder der Schweiz zugelassen ist. Denn während Sie im Bauhaus oder Gartencenter nur zugelassene Produkte finden werden, gilt es beim Kauf im Internet, etwas genauer hinzugucken.
Selbst zusammengebraute Mischungen aus Salz und Essig, wie Sie häufig in Hobbygärtnerforen empfohlen werden, sind im Übrigen gesetzlich verboten. Obwohl sie offiziell nicht als Unkrautvernichtungsmittel gelten, schädigen sie die Bodenbeschaffenheit und im Boden lebende Organismen.
Das man auch ohne Chemie das Unkraut dauerhaft loswerden kann, zeigt das Video:
Unkrautvernichter Roundup: In der Kritik
Das weltweit am häufigsten eingesetzte Unkrautvernichtungsmittel ist Glyphosat (1974 von Monsanto unter dem Namen Roundup auf den Markt gebracht) und das steht regelmäßig heftig in der Kritik. Auslöser ist eine Studie der Krebsagentur IARC der WHO, die den Stoff als "wahrscheinlich krebserregend" einstuft, andere Institutionen sahen diese Gefahr nicht. Grund für die Kontroverse ist die Grundlage der Bewertung: Während die meisten Agenturen die Gefahr von Glyphosat bei einer sachgemäßen Anwendung bewerten, bewertet die IARC, ob ein Stoff grundsätzlich in der Lage ist, Krebs auszulösen.
Die Mehrheit der Institute ist sich jedoch einig, dass eine sachgemäße Anwendung nötig ist, um ein Gesundheitsrisiko auszuschließen. Aufgrund der flächendeckenden und intensiven Anwendung in der Landwirtschaft sowie der Verwendung von glyphosathaltigen Unkrautvernichtern durch ungeschulte Privatpersonen ist jedoch fraglich, ob eine korrekte Anwendung immer stattfindet, geschweige denn kontrolliert werden kann. Die Wiederzulassung von Glyphosat durch die EU für weitere fünf Jahre wurde deswegen 2017 stark diskutiert und kritisiert.
UnkrautEx: Ein hoch explosives Thema
Glyphosat ist jedoch nicht das erste Unkrautvernichtungsmittel, das für die ein oder andere Kontroverse sorgte. Ausgerechnet UnkrautEx, dessen Name auch heutzutage noch als Synonym für sämtliche Unkrautvernichtungsmittel gebraucht wird, sorgte für einen ersten kleinen „Skandal“. Das ehemals beliebte Breitbandherbizid war aufgrund seiner starken Wirkung weniger privat in Gebrauch, sondern wurde vor allem von Städten und Gemeinden an den Stellen eingesetzt, an denen ein Wuchs grundsätzlich unerwünscht war – also auf Straßen, Bürgersteigen oder Bahndämmen.
UnkrautEx wurde bereits vor einigen Jahrzehnten vom Markt genommen. Der Grund: Das Herbizid auf Basis von Natriumchlorat war ein starkes Oxidationsmittel. In Kombination mit Zucker ließ sich daraus leicht ein Sprengstoff herstellen. Die Behörden entschieden sich daher, aus Sicherheitsgründen nicht mehr auf das Mittel zu setzen, wodurch es letztlich vom Markt genommen wurde.
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