Fliesen legen
Wer (Fein-)Steinzeugfliesen am Boden verlegt, sollte grundsätzlich einen flexiblen Fliesenkleber einsetzen – nicht nur auf kritischen Untergründen. Bei Bedarf verwendet man besonders staubarme oder schnell abbindende Flexkleber.
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Bohrmaschine/Quirl
Winkelschleifer/Diamanttrennscheibe
Fliesenlochzange
Fliesen legen Schritt-für-Schritt-Anleitung
Bitte klicken Sie durch die Bildergalerie, um Schritt-für-Schritt-Anleitungen und detaillierte Erklärungen zum Fliesenlegen zu erhalten.
Selbst Praxistipp: Einschneiden
Möchte man am Fliesenrand Material entfernen, kann man vorher mit Winkelschleifer und Diamanttrennscheibe Einschnitte vornehmen und das Material dann einfacher mit der Fliesenloch- bzw. Papageienzange herausbrechen.
Eigenschaften von Fliesen erkennen
Rutschfestigkeit
Die Bewertung erfolgt mit Prüfschuhen auf schiefer Ebene. Je steiler der Neigungswinkel und je höher die Gruppierung, desto rutschhemmender ist die Fliese, aber desto schlechter ist auch ihre Reinigungsfähigkeit.
Bewertungsgruppe | Neigungswinkel | ||
---|---|---|---|
R6 | 3 bis 10 Grad | ||
R10 | 10 bis 19 Grad | ||
R11 | 19 bis 27 Grad | ||
R12 | 27 bis 35 Grad | ||
R13 | über 35 Grad |
Wasseraufnahmevermögen
Keramische Fliesen werden nach ihrem Wasseraufnahmevermögen laut DIN EN 14411 in fünf Gruppen unterteilt. Frostbeständig sind nur Fliesen der Gruppen Ia und Ib. Steingutfliesen können z. B. bis zu 15 Prozent ihres Gewichts an Wasser aufnehmen und sind nicht für außen und auch für innen nur glasiert geeignet.
Gruppe | Massen-Prozent Wasseraufnahmevermögen | ||
---|---|---|---|
IA | Höchstens 0,5 % | ||
IB | Höchstens 3 % | ||
IIA | 3 bis 6 % | ||
IIB | 6 bis 10 % | ||
III | Mehr als 10 % |
Feinsteinzeug hat ein Wasseraufnahmevermögen kleiner 0,5 Prozent.
Abriebgruppen
Abriebgruppe 1
Keramische Fliesen der Abriebgruppe 1 setzt man heute ausschließlich als Wandfliesen ein.
Abriebgruppe 2
Fliesen dieser Gruppe verwendet man nur für Räume mit leichter Beanspruchung, zum Beispiel im Bad.
Abriebgruppe 3
Bodenfliesen für Räume mit mittelstarker Beanspruchung (z. B. Wohnraum); nicht für Küche, Flur oder Terrasse.
Abriebgruppe 4
Bodenfliesen für hoch beanspruchte Räume, z. B. Küche, Hauseingang oder Diele. Aber auch viele Badfliesen weisen heute diese Abriebgruppe auf.
Abriebgruppe 5
Bodenfliesen für höchste Beanspruchung in öffentlichen Gebäuden, auch für private Garagen ideal.
Material im Überblick
Steingut
Wird bei weniger als 1200 °C gebrannt, deshalb relativ porös und wenig belastbar.
Vorteile: Kostengünstig, unglasierte Rückseite ist rau und verzahnt sich gut mit Kleber und Untergrund – gut an der Wand, leicht zu bearbeiten.
Nachteile: Hohes Wasseraufnahmevermögen, nur mit Glasur pflegeleicht und feuchteunempfindlich, nicht frostfest, nicht für außen und nicht für den Boden geeignet.
Steinzeug
Wird bei mehr als 1200 °C gebrannt; hoher Feldspatanteil schmilzt und füllt Poren, ein sehr dichtes Material ist die Folge: Steinzeug nimmt < 3 Prozent, Feinsteinzeug < 0,5 Prozent des Eigengewichts an Wasser auf.
Vorteile: Frostfest, maßgenau zu fertigen und zu bearbeiten, wasserundurchlässig (selbst ohne Glasur), einheitlich durchgefärbt.
Nachteil: Etwas teurer als Steingut.
Cotto und Klinker
Terrakotta (Cotto) besteht aus Kalkmergel, der mit Wasser vermengt, gepresst, luftgetrocknet und in bis zu 48 Stunden bei rund 1000 °C gebrannt wird.
Vorteil: Mit Wasser vermengt, gepresst, luftgetrocknet und bei 1200 °C gebrannt, sind sie sehr wasser- und frostbeständig.
Nachteil: Hohe Wasseraufnahme und geringe Festigkeit. Klinker bestehen aus Schamotte, Feldspat und Ton.
Naturstein
Natursteine zeigen unterschiedliche Eigenschaften und jede Fliese ist in Struktur und Färbung ein Unikat. Sandstein ist z. B. porös und kratzempfindlich, Granit dagegen sehr hart und unempfindlich. Manche Natursteine wie Marmor können sich durch Aufnahme fremder Substanzen verfärben, andere wie Schiefer sind zwar widerstandsfähig, aber nicht so hart – die Oberfläche kann abblättern.
Zementfliesen
Sie bestehen aus einer flüssigen, eingefärbten Zementmischung, die man in eine Form gibt, in die ggf. ein Motiv aus einem Metallgitter eingelegt wurde. Die Rückseite wird mit Zementmörtel bestreut. Dann wird die Fliese gepresst, aus der Form genommen und an der Luft getrocknet.
Vorteil: Geölt oder gewachst, ist das porenarme Material fleckenunempfindlich.
Nachteil: Rissanfällig.
Glasfliesen
Glasfliesen haben eine dichte, hygienische Oberfläche und sind in brillanter Farbvielfalt erhältlich, oft als Mosaik auf einer Matte gebündelt. Man kann mit ihnen Flächen fliesen, meist setzt man sie aber als Bordüre an der Wand ein, um Akzente zu setzen.
Vorteile: Porenfrei, kratzfest und pflegeleicht.
Nachteile: Glatt, rutschig und bei der Verarbeitung schwer zu schneiden.
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