Fliesen auf Holz
Fliesen auf Holz kleben – was früher unweigerlich zu Rissen geführt hat, ist heute dank hochflexiblen Fliesenklebern möglich – wenn man diese Hinweise befolgt ...
Keramische Bodenbeläge werden normalerweise mit einem mineralischen Fliesenkleber auf einem trockenen, festen und tragenden Untergrund verklebt. So entsteht ein tragfähiger und gegen Wasser unempfindlicher, strapazierfähiger Bodenbelag für Küche, Bad oder Diele. Will man hingegen Fliesen auf Holzdielen verkleben, sind weitere, zusätzliche Arbeitsschritte erforderlich, damit die neuen Fliesen auf dem Holzfußboden genauso fest haften wie auf einem Estrich-Boden.
Anleitung: Fliesen auf Holz kleben
Fliesen auf nicht starren Untergründen neigen zu Rissbildung – es sei denn, Sie haben beim Verkleben von Fliesen auf Holz für einen "Bewegungsausgleich" gesorgt. Mit Spanplatten (oder OSB-Platten) lässt sich schnell preiswert und unkompliziert ein ebener Verlegegrund für viele Bodenbeläge (wie Teppichboden, Laminat oder Kork) herstellen.
Selbst Bodenfliesen lassen sich mit geeigneten Flexklebern auf einem steifen (Holz-)Platten-Untergrund verlegen. Die Anleitung zeigt Schritt für Schritt, wie Sie Fliesen auf Holz kleben. Mit Ausgleichmatten und einem hochwertigen Flexkleber können Sie auch auf einem Holzboden Fliesen verlegen!
Da Fliesen beim Verlegen auch mal zu Bruch gehen können, sollten Sie ausreichend Material besitzen. Wie Sie den Materialbedarf leicht selbst berechnen, zeigt das Video:
Wichtige Vorarbeiten: Boden abdichten und grundieren
Ist kein tragfähiger Untergrund (ideal: glatter Estrichboden) vorhanden, muss man handeln. Kleberrückstände von alten Fliesen müssen Sie entfernen und den Boden reinigen (Riefen und Überstände schleifen, Staub & Schmutz entfernen) und ggf. eine Ausgleichsmasse ausbringen.
Sie können auch eine Lage Trockenestrich (aus Zementbauplatten) verlegen, um darauf die neuen Fliesen zu kleben. Hier greifen viele Heimwerker zu günstigerem Material – etwa Spanplatten – oder wollen die Fliesen gleich auf den alten Holzboden kleben.
Praxistipp: Auf unebenen Holzdielen allerdings, die unter Belastung ggf. sogar unterschiedlich nachgeben, haftet so gut wie kein Fliesenbelag dauerhaft ohne Bruch und Risse! Hier ist in jedem Fall die Verlegung einer druckverteilenden, starren Schicht auszuführen.
Welcher Kleber zum Fliesen auf Holzboden
Direkt auf der Beton-Rohdecke verlegt, kann ein Aufbau aus Trittschalldämmung und Spanplatten sogar den gängigen Nass-Estrich ersetzen (Besser eignen sich nur fasergebundene Zementplatten, sogenannte Trockenestrichplatten. Sie sind auch dimensionsstabil und eignen sich ohne Einschränkung auch als Fliesengrund.
Vorsicht angesagt ist jedoch, wenn ein Holzboden oder Dielen als Untergrund für Fliesen dienen sollen! Keramische Beläge sind nicht in der Lage, Dimensionsveränderungen des Holzes mitzumachen. Quell- und Schwindbewegungen sind bei dem natürlichen Baustoff Holz aber aufgrund von Feuchtigkeitsschwankungen nicht auszuschließen. Früher oder später kommt es zu Rissen in den Fugen oder gar zum Bruch einzelner Fliesen.
Die Gefahr von Fliesenbruch können Sie reduzieren, wenn Sie folgende Punkte berücksichtigen:
- Die Trittschalldämmung sollte elastisch genug sein, um die Übertragung von Gehgeräuschen auf die Rohdecke zu verhindern. Andererseits darf sie (punktuell) nicht zu sehr nachgeben oder gar federn. Wir haben uns daher für eine dünne Lage (22-25 mm) druckfester Steinwolle-Estrichdämmplatten entschieden.
- Ausschlaggebend für die Haltbarkeit des Fliesenbelages sind jedoch geeignete Kleber und Fugenmörtel – schließlich können Sie nachträglich den (oft unbekannten) Aufbau des Trockenestrichs nicht mehr verändern! Der Kleber muss elastisch sein (sogenannte "Flex"-Kleber), um die Bewegungen des Untergrundes ausgleichen zu können. Dies erreicht man durch eine Kunststoffvergütung des mineralischen Klebers: Lange, aber sehr feine Kunststofffasern wirken wie ein flüssiges Armierungsnetz im Mörtel.
Praxistipp: Auf das Verlegen und Verfugen der Fliesen folgt auch in dieser Anwendung das Abdichten der Anschlüsse zur Wand mit Silikon. Worauf Sie dabei achten sollten, zeigt das folgende Video Schritt für Schritt:
Fliesen auf OSB-Platten kleben
Rund ums Fliesenlegen lauern viele Fallstricke. Auch unsere Leser stehen immer wieder vor "unlösbaren" Problemen – bis sie uns fragen: "Ich möchte auf einer Siebdruckplatte Fliesen verlegen. Meine Frage nach dem geeigneten Kleber wurde mir im Baumarkt negativ beantwortet „Dafür gibt es nichts“. Ist dem wirklich so? Oder können Sie mir eine Methode empfehlen?"
Wie man Fliesen auf Holz verlegt, weiß unser "Bauen & Renovieren"-Redakteur Christian Meyer: Holz und Holzwerkstoffe sind nie der ideale Untergrund zum Fliesen. Es kommt vor allem darauf an, welcher Belastung der geflieste Holzboden später ausgesetzt ist. Ein Tisch für den Innenbereich, der im Wohnzimmer steht, kann relativ problemlos gefliest werden.
Ist eine geflieste Holzfläche aber Feuchtigkeit ausgesetzt, kommt es zu Spannungen und die Fliesen lösen sich auf Dauer. Abmildern kann das eine Entkopplungsmatte, z. B. von Gutjahr oder Schlüter (im Bild), die im Baumarkt, Baustoff-, Fliesenfach- oder Onlinehandel erhältlich sind. Und grundsätzlich ist es von Vorteil, wenn es sich um imprägnierte Span- oder Pressplatten handelt. Als Kleber und Fugenmörtel sollte man kunststoffvergütete Produkte einsetzen (Flexkleber, Flexfugenmörtel).
Siebdruckplatten sind durch ihre Kunststoffbeschichtung nicht die ideale Grundlage zum Fliesenlegen – auf dem Kunststoff haftet der Fliesenkleber schlecht. Verwenden Sie hier mindestens einen kunststoffvergüteten flexiblen Fliesenkleber. Ggf. ist es sinnvoll, die Siebdruckplatte mit Schleifpapier anzurauen und eine Grundierung als Haftbrücke aufzutragen.
Praxistipp: Besser (und günstiger) ist es, als Fliesen-Untergrund OSB-Platten zu verlegen. Deren Oberfläche ist rauer und sorgt für einen besseren Kraftschluss zwischen Holzboden, Klebstoff und neuen Fliesen.
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