Fliesenkleber

Welcher Fliesenkleber eignet sich wofür?

Jede Fliese und jeder Untergrund verlangt nach einem geeigneten Fliesenkleber. Die verwirrende Kleber-Vielfalt und Produktnamen erschweren jedoch den Kauf. Hier erfahren Sie welchen Fliesenkleber Sie für welche Verlege-Arbeit benötigen!

Fliesenkleber
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Fliesenkleber ist nicht gleich Fliesenkleber. Um ein optimales Ergebnis beim Fliesenlegen zu erzielen, muss der geeignete Kleber verwendet werden. Leider gibt jeder Hersteller seinen Produkten spezielle Namen, die eine Zuordnung häufig erschweren. Wir schaffen Klarheit, damit Sie sich im Baumarkt und im Baustoffhandel besser zurechtfinden.

Im Normalfall reicht ein guter Fliesenkleber: Möchte man saugfähige Fliesen (z. B . Steingut) auf durchgehärteten, starren Untergründen (Zementestrich, Kalk-Zementputz, Beton) verlegen, reicht ein preiswerter Standardkleber!

Wenn Sie neue Fliesen verlegen möchten, müssen die alten zuerst ab. Damit kein Fliesenkleber an der Wand haften bleibt, sollten Sie so, wie im Video gezeigt, den Fliesenkleber entfernen:

Video Platzhalter
Video: Glutamat

Auch bei flexiblen Fliesenklebern ist es noch verhältnismäßig einfach: Meistens taucht zumindest das Wort flexibel im Produktnamen auf. Darüber hinaus sind viele Markenprodukte mit dem Flexmörtel-Logo gekennzeichnet. Unter den Fliesenklebern ist Flexkleber quasi ein Allround-Produkt. Durch Kunststoffzusätze erhält er eine Flexibilität, die es ermöglicht, auch auf leicht kritischen Untergründen sicher Fliesen zu verlegen. Des Weiteren bewirkt die Vergütung, dass die Haftung auf sehr glatten Untergründen besser ist als mit normalem Zementkleber. Daher können auch Fliesen mit sehr dichter, glasartiger Oberfläche (z. B. Feinsteinzeug) mit Flexkleber sicher verlegt werden.

Fliesenkleber im Überblick

Und hier sind wir schon bei einer ersten Produktbezeichnung, die für Verwirrung oder auch für Klarheit sorgen kann: Manche Hersteller haben Feinsteinzeugkleber im Programm. Diese Kleber sind in aller Regel aber nichts anderes als Flexkleber. Durch ihre Namensgebung wird dem Kunden zwar sofort klar, dass er damit den richtigen Kleber für seine Feinsteinzeugfliesen bekommt, aber nicht weniger gut kann man genau diese Fliesen mit einem als Flexkleber bezeichneten Produkt verlegen.

Schnellkleber

Auch sogenannte Schnellkleber sind im Kern meist normale Flexkleber: Schnell härtende Kleber sind praktisch, wenn schnelle Wiederbegehbarkeit gefordert ist, z. B . auf Treppen oder in manchen Bädern. Auch bei Fliese auf Fliese sind deren Eigenschaften ideal; in der Regel handelt es sich hier auch um Flexkleber!

Kleber für Bodenfliesen und Naturstein

Im Bodenbereich wird es schon wieder komplizierter: Die Druckbelastung am Boden ist höher als an der Wand, die Fliesen sollten deshalb möglichst hohlraumfrei und satt in Kleber eingebettet sein – je größer die Fliesen, desto schwieriger wird das. Spezialkleber für große Bodenfliesen helfen. Außerdem ist es unerlässlich die richtige Spachtelzahnung zu wählen:

  • Bis 100 mm Fliesenkantenlänge = 6 mm
  • 100 bis 200 mm = 8 mm
  • 200 bis 300 mm = 10 mm
  • ab 300 mm = 12 mm

Um eine volllflächige Benetzung der Fliesen sicherzustellen und das Aufbringen des Fliesenklebers zu vereinfachen, empfehlen sich hier Fließbettkleber. Manche Hersteller vergüten diese Kleber ebenfalls mit Kunststoff, sodass sie eine gewisse Flexibilität aufweisen. Andere Hersteller wiederum haben nur herkömmliche Fließbettkleber, denen man bei Bedarf separate Flexzusätze beimischen muss. Je nach Marke und Anforderung muss man also die Packungsbeschreibung genau studieren.

Bodenfliesenkleber

Will man Marmor oder Natursteine verlegen, muss man in jedem Fall zum Spezial-Fliesenkleber greifen. Denn Natursteine wie Marmor und Granit können sich durch falschen Kleber verfärben. Zur Verlegung empfehlen sich deshalb Weißzementkleber (Natursteinkleber). Diese eignen sich auch gut für Glasmosaik, da sie eine Vergilbung verhindern. Praxistipp: Bei bestimmten Untergründen empfiehlt es sich, auch einen Flexzusatz beizumischen!

Schnell- & Dispersionsfliesenkleber

Viele Hersteller bieten auch Spezialprodukte wie z. B. schnell abbindende Kleber an, die zum Beispiel als Schnellkleber oder Sicherheitskleber schnell bezeichnet werden. Schnell härtende Kleber sind praktisch, wenn schnelle Wiederbegehbarkeit gefordert ist, z. B . auf Treppen oder in manchen Bädern. Auch bei Fliese auf Fliese sind deren Eigenschaften ideal; in der Regel handelt es sich hier auch um Flexkleber.

Neben den Zementprodukten, zu denen quasi alle Kleber von Flex- bis Natursteinkleber fallen, gibt es noch die Gruppe der Dispersionskleber. Dies sind gebrauchsfertige Produkte, die direkt dem Eimer entnommen werden können. Darüber hinaus weisen sie eine hohe Anfangshaftung auf, und Fehler beim Anmischen sind hier im Unterschied zu Trockenmörteln ausgeschlossen. Ihr Nachteil: der hohe Preis.

Dispersionsfliesenkleber

Verarbeitungsfertige Dispersionskleber werden in der Regel in kleinen Gebinden angeboten und sind daher ideal für Reparaturen und den Tausch einzelner Fliesen. Aber: Dispersionsklebner sind nicht frostfest – daher nur für innen geeignet!

Fliesenkleber: Qualität statt No-Name-Kleber

Tatsache ist, dass gute Rohstoffe zur Kleberherstellung natürlich mehr kosten als minderwertiges Ausgangsmaterial. Entsprechend ist ein guter Kleber auch teurer. In jedem Fall sollte der Fliesenkleber die Anforderungen der DIN EN 12004 erfüllen und entsprechend gekennzeichnet sein. Bei Markenprodukten liegen Sie hier auf der sicheren Seite. Außerdem haben Sie beim Kauf solcher Produkte im Gegensatz zur No-Name-Ware oder manchen Handelsmarken die Möglichkeit, fachkundigen Rat am Telefon zu erhalten – viele Markenhersteller haben eigens eingerichtete technische Hotlines.

Fotos: sidm / Archiv

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