Trennscheiben für Fliesen, Keramik und Stein
Bei dickeren oder sehr harten Fliesen ist mit üblichen Fliesenschneidern kein Durchkommen mehr. Dann arbeitet man am besten mit einem Trennschleifer. Wie man Fliesen mit der Flex schneiden kann, erfahren Sie in diesem Artikel. Als Einsatzwerkzeug beim Fliesenschneiden mit der Flex kommen vor allem diamantbesetzte Trennscheiben für Fliesen zum Einsatz.
Der Trend zu besonders feinen und großformatigen Fliesen beschert so manchem Heimwerker ein Verarbeitungsproblem: Feinsteinzeug ist nämlich besonders hart und deshalb mit einfachen Fliesenschneider kaum zu knacken. Und falls doch, entsteht oft eine recht unregelmäßige Bruchkante, die nur schwer zu glätten ist.
Beste Option: Fliesen mit der Flex schneiden
Alternativ kann man gerade Schnitte in Fliesen auch gut mit einem Winkelschleifer ausführen – vor allem, wenn es sich nur um ein paar Zuschnitte oder Eck-Ausschnitte handelt. Diese Lösung ist allerdings nicht die sauberste, weil hierbei große Mengen an Fliesenstaub entstehen – besser im Freien Fliesen mit der Flex schneiden! Den Schnittverlauf sollten Sie gut sichtbar aufzeichnen und die Fliese unverrutschbar auf dem Untergrund fixieren – entweder frei in die Werkbank oder besser auf einer Opferplatte einspannen. So lässt sich der Winkelschleifer besser führen.
Wichtig ist, eine Trennscheibe für Fliesen zu wählen, die in Durchmesser und Geschwindigkeit zum verwendeten Winkelschleifer passt. Manchmal bieten Hersteller auch spezielle Führungsschinen an: So wird aus der Flex mit Trennscheibe ein Werkzeug, das ähnlich wie eine Handkreissäge bedient werden kann!
Mosaikfliesen mit Flex schneiden
Mosaikfliesen sind ein beliebter Boden und Wandbelag für die Küche und das Bad. Durch das Kunststoffnetz auf der Unterseite der kleinen Steinchen lassen sich die Matten leicht zuschneiden und schnell verlegen. Aber wie schneidet man die Mosaiksteinchen, wenn das Raster nicht aufgeht?
Mosaikfliesen aus Keramik oder Glas sind auf ein Gewebe aufgeklebt. Zwischen den Steinen können die Matten gut durchtrennt werden, indem man das Gewebe schneidet. Manchmal passt die Fliesenmatte jedoch nur dann, wenn man exakt dort schneidet, wo sich die Fliesen befinden. Klassische Fliesenschneider versagen dann! Um Mosaikfliesen zu schneiden, benötigen Sie einen Winkelschleifer, der mit einer Diamanttrennscheibe bestückt ist. Nur diese garantiert einen sauberen Schnitt der Mosaikfliesen:
- Spannen Sie die Mosaikmatte fest in der Werkbank ein.
- Klemmen Sie die einzelne Matte zwischen zwei Zulagen (Opferhölzer). Die vordere dient als Führung entlang der gewünschten Schnittlinie, die hintere als Widerlager für die Mosaiksteinchen (Gegendruck). Außerdem schonen die Zulagen Ihre Werkbank!
- Nun setzen Sie den laufenden Winkelschleifer an und trennen die Mosaiksteine wie benötigt.
- Wichtig: Für Schnitte mit dem Winkelschleifer unbedingt Schutzbrille tragen!
Trennscheiben für Fliesen
Alternativlos, auch gegenüber Steintrennscheiben, sind Diamant-Trennscheiben, mit denen sogar Betonstein getrennt werden kann. Die hohe Trennleistung wird mit Industriediamanten erreicht, die in die schneidenden Außensegmente der Scheiben eingelagert sind. Hohe Standzeiten werden dadurch erreicht, dass beim Verschleiß des Segmentmaterials stumpf gewordene Diamanten ausbrechen und nach und nach immer neue, tiefer im Segment eingebettete Diamanten zum Eingriff kommen.
Aufbau von Keramik- und Diamant-Trennscheiben
Das eigentliche Schleifmittel ist in einer homogenen Kernschicht enthalten. Die Masse besteht zu 70 Prozent aus Siliziumkarbid und 15 Prozent Füllstoff (zum Beispiel Feldspat oder Pyrit), für die Bindung sorgen 15 Prozent Kunstharz. Umgeben ist die Masse beidseitig mit Glasfasergewebe, das auf der Unterseite mit Papier laminiert wird.
Mit dem Stammblatt sind Segmente mit eingelagerten Diamanten verbunden. Die Segmente werden mit verschiedenen Verfahren am Stammblatt befestigt: Mit Laser geschweißte Blätter sind thermisch hoch belastbar und deshalb auch für den Trockenschnitt geeignet. Beim Sintern wird das Stammblatt mit den Segmenten unter sehr hohem Druck bei hoher Temperatur verpresst – die thermische Belastbarkeit solcher Scheiben ist eher gering, sie sind meist nur für den Nassschnitt geeignet. Das gilt auch für hartgelötete Scheiben, da das Lot bei hohen Temperaturen wieder erweichen kann. Scheiben, die für den Trockenschnitt geeignet sind, kann man übrigens auch für den Nassschnitt nutzen (andersherum gilt das nicht!). Bei Diamantscheiben ist die richtige Drehrichtung von großer Bedeutung, weil sich hinter dem Diamanten ein Bindungsschweif bilden muss, der das Korn im Segment abstützt. Bei falscher Drehrichtung reißen die Diamanten zu schnell aus, die Scheibe wird stumpf.
Eigenschaften von Diamanttrennscheiben
Je nach Einsatzgebiet sind die Segmente unterschiedlich groß. Auch die Art der eingesetzten Diamanten unterscheidet sich: Schlagfestigkeit, Form, Körnung und Konzentration sind auf das Material abgestimmt. Faustregel: Je dicker die Beschichtung, desto haltbarer die Scheibe.
Der Vorteil des Nassschnitts von Fliesen ist die staubfreie Materialtrennung – ideal in Innenräumen. Allerdings benötigt Ihr für diese Arbeitsweise eine spezielle Maschine, die eine Kühlmittelzuführung am Schnittkanal sicherstellt. Außerdem vergesst nicht, dass der Scheibenumlauf für das Schneiden von Fliesen durchlaufend sein muss, während der Umlauf von Scheiben, mit denen man Beton schneidet, unterbrochen sein muss, der Diamantring also nicht rund um die Scheibe gehen darf. Langlebige Diamanten haben natürlich auch in Scheibenform ihren Preis: Während Steintrennscheiben ab rund zwei Euro zu haben sind, muss man für eine gute lasergeschweißte Diamantscheibe wenigstens 40 Euro ausgeben.
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