Dachausbau

Gemütlich unter dem Dach zu wohnen, erfordert im Vorfeld eine sehr gute Planung. Denn es gilt, die verschiedensten Anforderungen beim Dachausbau zu meistern: Der Witterungsschutz des Hauses muss sichergestellt sein und Wärmeverluste müssen so weit wie möglich eingedämmt werden. Bauvorschriften müssen beachtet werden. 

Dachausbau planen
Foto: sidm / CK

In den Dachausbau fällt mehr hinein als sich nur zu überlegen, wie der Raum genutzt werden soll. Natürlich: wenn er bewohnt wird, sollte es nicht reinregnen, die Wärme nicht entweichen und der Raum unter den Schrägen gut genutzt sein. Doch auch wenn der Platz nicht genutzt wird, müssen trotzdem bestimmte Anforderungen der Energieeinsparverordnung (EnEv 2014) erfüllt werden. Und nicht jeder Dachstuhl ist automatisch für einen Dachausbau zum Wohnraum geeignet. Die Neigung des Daches beschränkt die Nutzbarkeit. Bei einer Dachneigung unter 30° bleibt nur wenig nutzbare Fläche unterm Dach übrig. Bei der Regelneigung um 45° lässt sich  leicht zusätzlicher Wohnraum im Dach schaffen. Bei einem Steildach von 60° aufwärts sind Dachwohnung fast ohne Kniestock möglich.

Machen Sie eine Bestandsaufnahme des Daches und prüfen Sie, ob das Dach dicht ist, ob die Balken trocken oder feucht oder sogar von Schädlingen befallen sind. Informieren Sie sich darüber hinaus über eine Genehmigung für Ihr Bauvorhaben. Die Vorschriften sind von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. Ein weiterer sehr wichtiger Punkt, der mittlerweile Pflicht ist, ist die Wärmedämmung.

Dachausbau: Dämmpflicht

Nach der Verordnung der EnEv 2014 müssen oberste Geschossdecken zu unbeheizten Dachräumen so gedämmt werden, "dass der Wärmedurchgangskoeffizient der obersten Geschossdecke 0,24 Watt/m2K nicht überschreitet." Ist das Dach bereits gedämmt oder genügt den Anforderungen an den Mindestwärmeschutz, ist dieser Pflicht nicht nachzukommen.

Ihnen wird immer wieder der U-Wert über den Weg laufen. Dieser wird von der Energieeinsparverordnung vorgegeben und schreibt vor, wie hoch der Wärmedurchgangskoeffizient (= U-Wert) eines jeden Dämmteils sein darf. Je höher der U-Wert ist, desto schlechter ist die Dämmwirkung. Je niedriger der U-Wert ist, desto besser funktioniert die Dämmung. Planen Sie, das Dach für Wohnzwecke auszubauen und wollen große Dachflächenfenster einsetzen, sollten auch diese den Standard erfüllen. Der zulässige U-Wert liegt bei 1,4 W/m2K.

Informieren Sie sich im Vorfeld über die jeweiligen Regelungen. Denn wie bereits erwähnt: Viele Sonderbestimmungen in den einzelnen Bundesländern bieten Stolperfallen. Deshalb empfehlen wir, vor Beginn der Bauarbeiten eine Bauvoranfrage an die zuständige Baubehörde zu stellen. Denken Sie auch daran, dass Sie im Falle einer Eigentumswohnung die Zustimmung der Miteigentümer benötigen. Außerdem besteht eine Informationspflicht für Nachbarn bei Änderungen des äußeren Erscheinungsbildes (z.B. bei Gauben oder Dachbalkonen). So können Sie einen möglichen Streit mit den Nachbarn im Vorfeld vermeiden.

Dachausbau: Kosten

Sind alle organisatorischen und rechtlichen Fragen geklärt, können Sie mit dem Dachausbau loslegen. Fast. Denn natürlich sind die Kosten ein nicht unwesentlicher Faktor und auch das Budget will gut geplant sein. Wir können Ihnen nicht pauschal die Kosten eines Dachbaus nennen, denn der Preis richtet sich nach Umfang der Arbeiten und diese wiederum gestalten sich sehr individuell. Der Einbau einer Gaube ist sicher teurer als das Einsetzen eines Dachflächenfensters.

Doch einen Tipp können wir Ihnen mit auf den Weg geben: Wer plant, sein Dach auszubauen, kann dafür Fördermittel in Anspruch nehmen. Denn mit der Einführung des Energiepasses ist energieeffiziente Sanierung ein großes Thema geworden. Damit Hausbesitzer keine schlaflosen Nächte haben, in denen sie grübeln, wie sie das Geld aufbringen, stellen Bund und Länder Gelder bereit.

  • 20 Prozent der Handwerkerkosten können von der Steuer abgesetzt werden.
  • KfW-Förderung mit dem Programm "Energieeffizient Sanieren".
  • Eine weitere Anlaufstelle ist die Förderdata, in der alle staatlichen Förderprogramme gelistet sind.

Fotos: sidm, Archiv, pixabay.com © Kincse_j (CC0 1.0), fotolia.com/twystydigi

Weitere Beiträge zum Thema finden Sie hier ...