Clematis

Alles rund um die Waldrebe

Clematis gehören zu den schönsten Kletterpflanzen im Garten. Wir stellen die beliebtesten Sorten vor und erklären, wie Sie diese richtig pflanzen, pflegen und vermehren.

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Efeu richtet zu viel Schaden an und einfache Kletterrosen sind Ihnen zu langweilig? Dann sind Clematis die richtigen Kletterpflanzen der Wahl für Ihren Garten! Die üppig blühenden Clematis, die auch als Waldreben bekannt sind, gehören zur Pflanzengattung der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae), und begeistern Gärtner auf der ganzen Welt mit ihrem kräftigen Wuchs. Dabei gibt es für jeden Garten die passende Waldrebe.

Ob sie früh oder spät blühen, hochwachsend oder auf dem Boden geblieben sind, winterhart oder für den Kübel geeignet – wir helfen Ihnen nicht nur dabei, die richtige Clematis-Sorte zu finden, sondern geben auch noch passende Pflegetipps und helfen bei der Vermehrung der Kletterpflanze.

Clematis-Sorten

Es gibt weltweit über 300 verschiedene Clematis-Sorten, darunter zahlreiche Wildarten und ebenso viele Clematis-Hybriden. Dabei hat jede Sorte ihre ganz eigenen Vor- und Nachteile. Worauf legen Sie in Ihrem Garten wert? Soll die Pflanze besonders robust sein gegen harte Winter oder lange Trockenperioden oder ist Ihnen eine lange Blüte mit besonders großen Blüten wichtiger? Für ersteres sollten Sie auf jeden Fall einen Blick auf die beliebten Wildarten Alpen-Waldrebe (Clematis alpina), Berg-Waldrebe (Clematis montana) und großblumige Waldrebe (Clematis macropetala) werfen. Auch sämtliche Hybriden, die von diesen Sorten abstammen, gelten als besonders robust und trotzen selbst den widrigsten Bedingungen. Sie sind daher auch besonders pflegeleicht.

Lila Clematis-Blüten vor blauem Himmel
Foto: iStock / ArtCookStudio

Wohnen Sie in einer milderen Gegend und legen eher Wert auf eine üppige Blüte, sind langblühende oder zwei Mal blühende Waldreben die bessere Wahl. Zu den Sorten, die lange blühen, zählen etwa die beliebte italienische Waldrebe (Clematis viticella) sowie die gewöhnliche Waldrebe (Clematis vitalba). Mit einem Winterschutz können auch diese Sorten problemlos den Winter im Garten verbringen. Zu den Sorten, die zwei Mal blühen, zählen hauptsächlich die großblumigen Clematis-Hybriden. Ganz gleich, ob zwei Mal oder langblühend – diese Arten benötigen wesentlich mehr Zuwendung als die robusten Wildarten. Ausführliche Angaben zu den einzelnen Clematis-Sorten und deren Pflege finden Sie in folgendem Artikel:

Praxistipp: Einige Clematis eignen sich besonders für die Pflanzung im Kübel. Hierzu zählen etwa sämtliche Stauden-Clematis sowie die Ganzblatt-Waldrebe (Clematis integrifolia).

Winterharte Clematis

Die Waldrebe wächst in ihren Wildarten teils in den entlegensten Gebirgswäldern. Kälte sind die meisten natürlich vorkommenden Arten daher gewohnt. Wer in einer Region wohnt, in der im Winter durchaus über Wochen Minustemperaturen herrschen können, sollte unbedingt auf eine solche Sorte zurückgreifen. Nicht-winterharte Sorten müssten Sie ansonsten jeden Herbst ausbuddeln und in ein Winterquartier verfrachten. Clematis-Arten, die auch Temperaturen von bis zu -25 °C aushalten, sind etwa die Alpen-Waldrebe (Clematis alpina), die großblumige Waldrebe (Clematis macropetala), die italienische Waldrebe (Clematis viticella), die Gold-Waldrebe (Clematis orientalis) sowie sämtliche Stauden-Clematis.

Sind Sie sich nicht sicher, ob Ihre Clematis winterhart ist, schadet ein Winterschutz jedoch nicht. In diesem Fall den Wurzelbereich gut durch eine Schicht Stroh oder Reisig bedecken und die empfindlichen Triebe der Pflanze schützen, indem Sie sie mit Jute oder Gartenvlies umwickeln. Wie Sie herausfinden, ob Ihre Waldrebe winterhart ist und weitere Infos zu Winterschutz-Maßnahmen haben wir für Sie in folgendem Artikel zusammengefasst:

Praxistipp: Clematis, welche im Kübel gehalten werden, sind nie winterfest, da der Kübel zu wenig Schutz vor der Kälte bietet. Eigentlich winterharte Sorten, müssen auf Holz gestellt und rundherum vor der Kälte geschützt werden. Empfindlichere Sorten gehören unbedingt in ein Winterquartier.

Clematis pflanzen

Haben Sie die richtige Clematis-Sorte für Ihren Garten gefunden, muss die Pflanze nur noch in die Erde. Dabei kommt es nicht nur auf die richtige Pflanzzeit an, sondern auch auf den Standort, die Beschaffenheit der Erde sowie der richtigen Rankhilfe. Idealerweise pflanzen Sie die Waldrebe im Spätsommer ein, damit ihre Wurzeln in der aufgewärmten Erde besonders gut anwachsen. Die Erde sollte locker und humusreich sein. Sie muss Feuchtigkeit gut speichern können, ohne dabei Staunässe zuzulassen. Je nach Beschaffenheit sollten Sie daher mehr oder weniger Kompost und/oder Sand hinzumischen. Der Standort sollte besonders sonnig gewählt werden. Lediglich der unterste halbe Meter der Pflanze benötigt kühlenden Schatten. Dies erreichen Sie am besten durch eine entsprechende Beetbepflanzung unmittelbar neben der Clematis.

Bei der Waldrebe handelt es sich um eine Kletterpflanze, die jedoch über keine Haftwurzeln verfügt. Stattdessen hakt sie sich mit ihren Trieben an geeigneten Orten ein und klettert so weiter hinauf. Im Garten benötigt sie daher entweder einen geeigneten Baum oder eine Rankhilfe zum Emporklettern. Als Rankhilfe eignet sich zum Beispiel der Holz-Gartenzaun oder das Terrassengeländer. Möchten Sie die Pflanze besser in Szene setzen, macht sie auch als Fassadenbegrünung oder an Gartenbögen und Pergolen eine gute Figur.

Clematis pflegen

Ist die Clematis erst einmal im Boden eingepflanzt, muss Pflege und Düngung stimmen, damit die Waldrebe auch ihre großen Blüten entfalten und gesund wachsen kann. Die Feuchtigkeit des Bodens spielt für die Gesundheit der Pflanze eine große Rolle. Denn obwohl Clematis naturgemäß mit den „Füßen“ im kühlen Schatten stehen, mögen sie es dennoch nicht zu nass. Eine gute Drainageschicht darf daher auf keinen Fall fehlen, ebenso wie eine abdeckende Schicht aus Rindenmulch, sodass ausreichend Feuchtigkeit im Boden gespeichert werden kann. Gießen müssen Sie dann nur noch bei anhaltender Trockenheit.

Neben Wasser benötigen die Waldreben für einen dichten Wuchs auch viele Nährstoffe. Diese bekommen sie durch eine regelmäßige Düngung. Mindestens einmal im Jahr benötigt die Kletterpflanze einen Nährstoffboost. Idealerweise erfolgt dieser im Frühling und bei lang blühenden bzw. zwei Mal blühenden Pflanzen noch einmal im Laufe des Sommers. Als Dünger eignet sich vor allem Kompost, da dieser auch die Bodenbeschaffenheit langfristig verbessert. Vor allem Clematis, die im Kübel wachsen, profitieren jedoch von mineralischem Dünger. Im Handel finden sich mittlerweile zahlreiche spezielle Clematis-Dünger, die die Pflanze ideal in ihrem Wachstum unterstützen. Weitere Tipps zur Pflege der Clematis erfahren Sie in folgendem Artikel:

Clematis schneiden

Zur optimalen Pflege der Clematis gehört auch der regelmäßige Rückschnitt. Wie die Waldrebe geschnitten werden muss, ist jedoch gar nicht so einfach zu bestimmen, denn je nach Sorte benötigt die Clematis entweder gar keinen, einen besonders starken oder zwei mäßige Rückschnitte im Jahr. Welchen Rückschnitt Ihre Pflanze benötigt, können Sie am besten anhand der Blütezeit und -länge feststellen. Frühblühende Waldreben sollten Sie am besten gar nicht schneiden, da diese ihre Blüten bereits im Vorjahr anlegen und durch einen Rückschnitt die Blüte komplett ausfallen kann.

Sommerblühende Clematis hingegen legen die Anlage für ihre Blüten erst im Jahr, in dem sie blühen, an. Damit die neuen Triebe gut wachsen, muss die Pflanze daher im Vorjahr stark zurückgeschnitten werden. Zwei Mal blühende Clematis benötigen zwei Rückschnitte im Jahr. Ein starker Rückschnitt im Herbst, damit sich neue Triebe ausbilden können und ein leichterer Schnitt nach der ersten Blüte, um die zweite Blüte zu fördern.

Praxistipp: Da die Waldrebe dazu neigt, untenrum zu verkahlen, ist nach etwa fünf Jahren ein Verjüngungsschnitt nötig, bei dem Sie die Pflanze radikal zurückschneiden. Dies gilt für alle Schnittgruppen der Clematis und ebenso für junge Pflanzen im ersten Jahr ihrer Pflanzung. Diese sollten stark zurückgeschnitten werden, um die Wurzelbildung zu fördern.

Clematis vermehren

Macht sich ihre erste Clematis prächtig, müssen Sie nicht unbedingt neue Pflanzen kaufen. Die Waldrebe lässt sich relativ einfach vermehren. Die simpelste Möglichkeit erfolgt durch Ableger. Hierbei nehmen Sie einen Trieb der Pflanze, legen diesen auf den Boden und bedecken ihn an einer Stelle mit Erde. Mit der Zeit bilden sich an dem unterirdischen Teil des Ablegers neue Wurzeln. Sobald diese gut genug ausgeprägt sind, kann der Trieb von der Mutterpflanze gekappt werden und bildet nun eine eigenständige Pflanze. Möchten Sie nicht, dass die neue Pflanze direkt neben der alten wächst, kann ein Blumentopf an der Stelle in die Erde eingelassen werden, an der der Trieb in die Erde geführt werden. So kann die neue Pflanze einfach mitgenommen und an einer neuen Stelle eingepflanzt werden.

Eine weitere effektive Methode Clematis zu vermehren, erfolgt durch Stecklinge. Vor allem Wildarten wie Clematis montana und Clematis alpina lassen sich leicht hierdurch vermehren, während sie sich mit Ablegern eher schwer tun. Stecklinge schneiden Sie im Frühjahr ab und pflanzen diese dann in einen Topf mit Anzuchterde. Anschließend die Stecklinge warm und feucht halten. Ein kleines Gewächshaus ist hierfür ideal, wobei eine über den Topf gestülpte Plastikhaube einen ähnlichen Effekt erzielt. Die Vermehrung von Clematis durch Samen ist kompliziert und daher für Hobbygärtner eher ungeeignet. Warum dies so ist sowie eine detaillierte Beschreibung der Vermehrung durch Ableger und Stecklinge erhalten Sie in folgendem Artikel:

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