Clematis winterhart

Clematis überwintern

Sind Clematis winterhart? Das kommt ganz auf die Sorte an, die Sie sich in den Garten oder auf den Balkon geholt haben. Wir verraten, welche der Kletterpflanzen Schnee und Eis überdauern und wie Sie nicht winterharte Waldreben winterfest machen.

Video Platzhalter
Video: Xcel Produktion

Bevor Sie eine Waldrebe kaufen und ins Freiland setzen, sollten Sie immer vorher überprüfen, ob die Kletterpflanze auch winterhart ist. Nur echte winterharte Sorten vertragen nämlich Frost und Kälte und können daher den ganzen Winter im Garten bleiben.

Nicht winterharte Sorten hingegen sollten Sie immer im Kübel pflanzen, damit Sie die Pflanze in der kalten Jahreszeit ordentlich schützen und bei besonders harten Wintern an einen warmen Ort bringen können.

Doch welche Clematis sind denn nun winterhart? Muss man winterharte Waldreben im Garten schützen? Und wie überwintern Clematis im Kübel?

Winterharte Clematis

Winterhart ist nicht gleich winterhart. Während einige wenige Clematis klirrende Kälte komplett unbeschadet überstehen, sind die meisten Sorten doch zumindest über einen Winterschutz dankbar, selbst wenn Sie das ganze Jahr unbeschadet im Garten verbringen können. Als komplett winterfest gelten die meisten Wildarten. Die Kletterpflanzen wachsen in der Natur hauptsächlich in bewaldeten Bergregionen, wo sie im Laufe der Jahrhunderte eine ordentliche Resistenz gegen Kälte entwickeln konnten. Zu den robustesten Sorten zählen unter anderem:

  • die Alpen-Waldrebe (Clematis alpina), die in Bergregionen in ganz Europa beheimatet ist
  • die Großblütige-Waldrebe (Clematis macropetala), die in Sibirien, Nordchina und der Mongolei wächst.
  • die meisten Clematis, der Atragene-Gruppe verfügen über eine ordentliche Winterhärte, da die meisten Arten dieser Gruppe von den beiden vorher genannten Sorten abstammen.
  • die Italienische-Waldrebe (Clematis viticella), die ursprünglich nicht nur in Italien wächst, sondern über den Balkan bis in der Türkei und Iran beheimatet ist.
  • die Gold-Waldrebe (Clematis orientalis), die mit ihren strahlend gelben Blüten von der Türkei bis nach Indien wächst.
  • die Stauden-Clematis sind außerordentlich winterfest, zählen jedoch nicht zu den Kletterpflanzen, sondern bleiben mit ihren prachtvollen Blättern in der Nähe des Bodens. Sie klettern maximal einen Meter hoch.

Diese Clematis-Sorten vertragen Temperaturen bis zu -25 Grad Celcius und benötigen dafür keinerlei Winterschutz. Junge Exemplare, die Sie gerade erst eingepflanzt haben, sollten Sie dennoch in den ersten zwei bis drei Jahren mit einem Winterschutz ausstatten, da die Pflanzen noch nicht robust genug sind und noch nicht genügend Wurzeln ausgebildet haben, um starke Winter unbeschadet zu überstehen.

Verblühte Clematis mit Frost
Winterharte Clematis trotzden auch Schnee und Eis. Foto: iStock / Sven Weyer

Sind meine Clematis winterhart?

Sie sind sich nicht sicher, welche Clematis-Art in Ihrem Garten wächst? Bei den über 300 Sorten mit ihren zahlreichen Blütenfarben und -formen kann das schon einmal vorkommen. In diesem Fall hilft es, sich die Blütezeit der Pflanze genau anzuschauen. Die oben aufgezählten winterharten Arten zählen hauptsächlich zu den Frühjahrsblühern. Die nicht winterharten Hybriden mit ihren großen Blüten blühen hingegen entweder im Sommer oder sogar zwei Mal im Jahr.

Besonders geschützt werden müssen die Clematis-Hybriden, die an den Trieben des Vorjahres blühen. Dies sind in der Regel die zwei Mal blühenden Sorten. Erfrieren ihre Triebe, bleibt die Blüte im Frühjahr komplett aus. Weniger heikel sind die sommerblühenden Clematis, denn sie bilden ihre Blüten an Trieben, die sie im selben Jahr ausbilden. Nichtsdestotrotz benötigen beide Arten einen guten Winterschutz, damit sie nicht komplett erfrieren.

Video Platzhalter
Video: Glutamat

Praxistipp: Eine Ausnahme bilden die immergrünen Clematis. Diese Arten sollten Sie auf keinen Fall im Freiland pflanzen, da bereits Temperaturen unter 10 Grad Celsius problematisch für die immergrünen Waldreben sind. Im Kübel lassen sie sich jedoch gut überwintern.

Clematis überwintern

Ein guter Winterschutz bringt die Waldrebe unbeschadet durch die kalte Jahreszeit. Sie sollten sich darüber allerdings auch schon Gedanken machen, bevor Sie die Waldrebe überhaupt einpflanzen. Suchen Sie für die Pflanze einen windgeschützten Standort aus. Ansonsten kann es sein, dass auch winterharte Sorten in langen frostigen Wintern leichte Schäden nehmen, wenn sie zu lange dem eisigen Wind ausgesetzt sind. Im Windschatten einer Hauswand oder Mauer ist die Pflanze perfekt vor den Elementen geschützt. Außerdem ist eine gute Düngung wichtig sowie der korrekte Rückschnitt je nach Waldreben-Sorte. Wie Sie die Clematis schneiden, erfahren Sie in folgendem Artikel:

Als unmittelbarer Winterschutz gilt es vor allem den Wurzelbereich der Pflanze gut abzudecken, damit dieser nicht zu feucht wird. Häufen Sie ein wenig Rindenmulch, Reisig oder Stroh um den Wurzelbereich an. Die Pflanze selbst sollte mit Jute oder Gartenvlies umwickelt werden, um sie gut vor der Kälte zu schützen.

Sind Clematis im Topf winterhart?

Nein, selbst eigentlich winterharte Clematis-Sorten verlieren viel von ihrer eigentlichen Winterhärte, wenn Sie im Topf angepflanzt werden. Als Kübelpflanzen können die Pflanzen schlicht nicht so robust wachsen, wie im Freiland und ihre Wurzeln liegen nicht im schützenden Erdreich, sondern sind nur durch wenige Zentimeter Gartenerde und der Kübelwand geschützt. Winterharte Waldreben dürfen allerdings auch nicht in der Wohnung überwintern, da dies schlicht zu warm für sie ist. Winterharte Clematis wie die Clematis alpina, die auch Frost bis zu -25 Grad Celsius überstehen, müssen Sie im Kübel lediglich auf eine Styropormatte oder Holzplatte stellen, damit der Topf nicht von unten durchfriert. Nicht winterharte Sorten benötigen einen umfassenderen Winterschutz. Neben dem Frostschutz von unten, muss der Kübel selbst mit Bastmatten oder Noppenfolie eingepackt werden. Auf den Topf kommt eine schützende Schicht aus Stroh, sodass die Wurzeln von allen Seiten gut geschützt sind. Zum Schluss die Pflanze selbst in ein Winterschutzvlies einpacken. So sind auch nicht winterharte Sorten gut geschützt.

Praxistipp: Kündigt sich ein starker Winter an oder wohnen Sie in einer Region mit regelmäßig starken Wintern, sollten Sie die winterharten Clematis im Kübel mit einem umfassenden Winterschutz ausstatten, während die nicht winterharten Pflanzen in Garage, Gewächshaus oder Keller bei 5 bis 10 Grad Celsius problemlos überwintern.

Das könnte Sie auch interessieren ...