Brennholz lagern

Brennholz sollte nur gut abgelagert – also trocken – im Kamin verfeuert werden. Dafür ist es wichtig, dass das Kaminholz witterungsgeschützt aber luftig gelagert wird. Wir erklären, wie Sie Brennholz lagern sollten. 

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Brennholz lagern
Foto: sidm / Archiv

Brennholz lagern – Unterstand von suki

Auf den Dachlatten lagert Ihr Brennholz trocken – ohne Bodenkontakt.

Brennholz lagern
Foto: sidm / Archiv

Brennholz lagern – Unterstand von suki

Die zugeschnittenen Dachlatten (hier kesseldruckimprägniert als Holzschutz) werden in die Metallecken eingesteckt.

Foto: sidm / Archiv

Brennholz lagern – Unterstand von suki

Schrauben fixieren die Metallwinkel an den Dachlatten.

Brennholz lagern
Foto: sidm / Archiv

Brennholz lagern – Unterstand von suki

Als Dach eignet sich eine Siebdruckplatte. Tipp: Wählen Sie die Maße der Konstruktion so, dass die Scheite direkt auf die Dachlatten gestapelt werden können.

Brennholz lagern ist nicht schwer, dennoch gibt es bei der Lagerung von Kaminholz viel zu beachten – und einiges falsch zu machen! Die Bildergalerie zeigt den Bau eines einfachen Brennholz-Lagers, außerdem erklären wir ausführlich, wie Sie Brennholz richtig lagern sollten. 
Hier erfahren Sie, wo Kaminholz lagern sollte und was die optimale Lagerzeit für Brennholz ist, damit Sie häufige Fehler bei der Brennholzlagerung von vornherein vermeiden.

Das Video gibt zum Einstieg die besten Tipps, wie man Brennholz lagern sollte:

Video Platzhalter
Video: Glutamat

Denn ein Kamin ist kein Lagerfeuer. So kann durch falschen Brennstoff nicht nur der Brennraum beschädigt werden, sondern auch das Abgasrohr. Zu feuchtes Brennholz führt hier zum Beispiel zur Versottung – braune Flecken an der Schornsteinaußenseite sind die Folge anstatt für wohlige Wärme im Zimmer zu sorgen.

Richtig Holz lagern

Um Holz lagern zu können, benötigen Sie ausreichend Platz im Garten. Denn um eine ganze Heizsaison mit dem nachwachsenden Rohstoff holz heizen zu können, benötigen Sie schon einen großen Lagerplatz, um für die kalte Jahreszeit genug Feuerholz lagern zu können.

Hier finden Sie die Antworten auf die häufigsten Fragen zum Thema Kaminholz richtig lagern:

Brennholz lagern: Welche Vorschriften gelten?

Grundsätzlich ist das Lagern von Brennholz auf dem eigenen Grundstück erlaubt. Doch regeln diverse Gesetze Art und Maß der Lagerung von Kaminholz. Meist haben andere Gesetze auch Einfluss auf die Brennholz-Lagerung (etwa Grenzabstandsregeln, Bebauungspläne, die die Art der Nutzung des Grundstücks vorgeben, etc.).
Was im Detail erlaubt und was verboten ist, ist von Bundesland zu Bundesland, von Kommune zu Kommune anders geregelt. Welche Vorschriften bei Ihnen gelten, erfahren Sie bei der zuständigen Stadtverwaltung.

Wieviel Brennholz darf ich im Garten lagern?

In den meisten Gebieten Deutschlands sind Brennholzstapel mit einem Volumen von bis zu 40 Kubikmeter pro Grundstück erlaubt.
Praxistipp: In Hessen allerdings müssen Grundstücksbesitzer ihr Holzlager bereits schriftlich anmelden, sobald dieses zehn Kubikmeter Rauminhalt pro Flurstück überschreitet! Wenn das Grundstück aus mehreren Flurstücken besteht, gilt entsprechend das Vielfache der zulässigen Menge an gelagertem Brennholz.

Wo darf ich mein Brennholz lagern?

Wollen Sie Ihr Brennholz im Freien lagern, kommt diese Frage schnell auf. Die Antwort ist einfach: Holz im Garten lagern können Sie überall, wo es (Sie und andere) nicht stört. Abstandsflächen (in der Regel 3m) zum Nachbargrundstück sollten in jedem Fall eingehalten werden, vor allem wenn es sich um ein dauerhaft errichtetes Brennholzlager handelt.
Das gilt auch, wenn Sie Ihr Brennholz als (temporären) Sichtschutz auftürmen! Die Holzwand gefällt vielleicht nicht jedem.

Praxistipp: Unproblematisch ist es in der Regel, wenn Sie das Brennholz entlang bestehender Grundstückseinfassungen (entlang der Gartenmauer etwa) aufschichten, solange der Holzstapel die Höhe der Grundstückseinfriedung nicht übersteigt.

Wie sollte man Brennholz im Garten lagern?

Beim Lagern von Brennholz kommt es neben den nachbarschaftlichen Aspekten vor allem darauf an, dass das gelagerte Holz gut trocknen kann und anschließend bis zu seiner Verfeuerung auch trocken bleibt! Dem Boden des Brennholzlagers kommt daher eine besondere Rolle zu – genauso wie der Abdeckung des Kaminholzlagers.

Denn Zweck vom Brennholz lagern ist nicht nur die Bevorratung des Brennstoffs, sondern auch dessen Trocknung. Kommt das Holz frisch aus dem Wald, ist das Material noch zu feucht, um verfeuert zu werden. Stammabschnitte sollten Sie sofort in Scheite aufspalten und diese dann locker geschichtet zum Trocknen im Brennholzlager aufschichten.
In der untersten Reihe werden die Scheite locker nebeneinander gelegt. Danach werden die Holzscheite in jeder zweiten Reihe quer zur vorherigen gestapelt, damit für genügend Luftzirkulation gesorgt ist.

Brennholz lagern: der Untergrund

Idealerweise kommt das gelagerte Brennholz nicht in Kontakt mit dem Erdboden, damit das Feuerholz nicht immer wieder durch Oberflächenwasser oder Staunässe durchfeuchtet wird. Einfache Europaletten bilden eine gute Unterlage für ein Brennholzlager: Sie sind günstig und stabil, verhindern zuverlässig den Erdkontakt und stellen eine gute Belüftung des Feuerholz-Stapels sicher.

Womit Brennholz abdecken?

Klassische Holzmieten brauchen eigentlich keine Abdeckung – Regen trocknet in der Regel schnell wieder ab und schadet dem gelagerten Brennholz nicht. Dennoch ist es sinnvoll, das Kaminholzlager im Garten mit einem vor Feuchtigkeit schützenden Dachüberstand zu versehen oder den offenen Brennholzstapel mit einer stabilen, wasserdichten Plane abzudecken.

Wichtig: Die Abdeckung soll das Brennholz nur vor Regen, also Feuchtigkeit von oben, schützen! Wickeln Sie das Brennholz nicht von allen Seiten mit Folie ein. Das unterbindet die Durchlüftung des Holzstapels, die zwingend erforderlich ist, damit das frische Holz gut abtrocknet. Ein geschlossener Folienmantel ist sogar kontraproduktiv, weil darunter eine hohe Luftfeuchtigkeit entsteht, die das feuchte Holz faulen oder morsch werden lässt.

Übrigens: Ein Brennholzlager für den Garten kann man im Fachhandel kaufen oder selber bauen. In den meisten Fällen sind diese Lager offen oder halboffen gebaut und haben ein Dach zum Schutz vor Regen. Mit knapp 30 Euro ist das Brennholzlager zum Stecken von suki eine sehr günstige Möglichkeit, das Holz richtig zu lagern. Mit den Metallwinkeln und Dachlatten entsteht im Handumdrehen ein schlichter aber funktionaler Kaminholzunterstand der Marke "Eigenbau".

7 Tipps zum Brennholz lagern

  • Verwenden Sie nur gut abgelagertes Holz zum Verbrennen. Eine Restfeuchte von 20% oder weniger ist optimal. Diese erreicht man nach knapp einem Jahr Lagerzeit im Trockenen.
  • Achten Sie beim Brennholz lagern darauf, dass das Brennholz gut belüftet ist, also stapeln Sie es nicht zu dicht. Auch von der Hauswand sollte es mindestens 10 bis 15 Zentimeter entfernt gelagert werden. Zudem sollte es möglichst keinen Kontakt mit dem Gartenboden haben. Legen Sie deshalb Bretter unter, wenn der Unterstand keinen Boden hat. 
  • Eine gute Sonneneinstrahlung beschleunigt den Trocknungsprozess. Lagern Sie das Holz deshalb an der Südseite des Hauses.
  • Enganliegende Kunststofffolien, um es vor Regen zu schützen, sind unvorteilhaft. Darunter bildet sich Schwitzwasser, und das führt zu Schimmel am Holz.
  • Die Lagerung im Keller ist ebenfalls problematisch, da es hier oft relativ feucht ist. Die Ausnahme stellt vielleicht der Heizungskeller dar, vor allem bei etwas älteren Heizanlagen.
  • Es ist also gar nicht so abwegig, draußen einen etwas größeren Kaminholzschuppen aufzubauen, denn allein im Wohnzimmer lässt sich nicht viel Brennholz lagern.
  • Schlagen Sie Ihr Holz nicht selbst oder erhalten es frisch geschlagen, können Sie natürlich trockenes Feuerholz kaufen. Das Lagerproblem entfällt dann.

Wie lange muss Brennholz lagern?

Die einfache Antwort lautet: Bis es trocken ist. Weniger als 20% Restfeuchte sollte das Feuerholz haben, wenn man es im Kamin verheizen will. Die optimale Dauer beim Brennholz lagern hängt dabei zum einen von der Holzart ab (Nadelholz trocknet schneller als Laubholz) und variiert je nach Lagerbedingungen, Wetterverhältnissen und der Materialfeuchtigkeit bei Lieferung.

Wie lange also muss Brennholz zum Trocknen lagern? Als Faustformel für gespaltenes und fachgerecht gelagertes Scheitholz nennt man 250 Tage als Mindestdauer für die Lagerung. Unter weniger idealen Bedingungen braucht geschlagenes Holz 2-3 Jahre, um hinreichend abzutrocknen, ehe es verfeuert werden kann.

Praxistipp: Statt mit einem technischen Messgerät können Sie die Holzfeuchte auch ganz einfach selbst überprüfen. Schlagen Sie zwei Scheite gegeneinander. Ausreichend lange getrocknetes Holz hat einen klaren und "metallischen" Klang und hallt hörbar nach. Klingt der Ton stumpf, ist das Holz noch zu feucht.

Brennholz lagern in der Wohnung

Draußen lagern große Mengen an Kaminholz, entsprechend große Lagerflächen sind erforderlich. Im Haus selbst sollten Sie immer nur soviel ofenfertiges Brennholz lagern, wie Sie in wenigen Tagen verfeuern können. Denn in geschlossenen Räumen trocknet feuchtes Holz einfach nicht gut. Hier fehlt für die richtige Lagerung eine gute Luftzirkulation, damit frisches Holz schnell trockenes Holz wird.

Doch wo ist der beste Platz im Haus, um Feuerholz zu lagern? Griffbereit direkt neben dem Kamin sollte nur so viel Brennstoff lagern, wie Sie an einem durchschnittlichen Tag verheizen.
Praxistipp: Ideal ist es, wenn Sie im Keller, im Hausflur oder auf der überdachten Terrasse ein kleines Zwischenlager einrichten, das ausreichend Brennholz aufnehmen kann, wie Sie in einer Woche verbrauchen – so müssen Sie nicht jeden Tag den unter umständen weiten Weg zum Kaminholzlager im Garten zurücklegen. Vielleicht finden Sie ja auch unter dem Haustür-Vordach oder längs der Garage Platz für ein wettergeschütztes Zwischenlager für Ihre Wochenration an trockenem Brennholz?

Kaminholz lagern & anzünden

Wer darauf achtet, dass das Kaminholz trocken und gut abgelagert ist, wird mit gutem Feuerholz für ein wärmendes Kaminfeuer belohnt, dass nicht rußt oder stinkt. Gut abgelagertes Holz lässt sich auch leichter anzünden:

Zum Anzünden im Kamin verwenden Sie zerknülltes Zeitungspapier und einen Eierkarton, dazu ein bisschen Kleinholz. Öffnen Sie die Verbrennungsluftzufuhr, und sobald die Flammen lodern, legen Sie nach und nach große Holzstücke hinzu. Nach rund 20 Minuten dürfte es im Kamin so stark brennen, dass Sie die Luftzufuhr schließen können. Sollte Ihr Ofen beim Erstbetrieb ein wenig qualmen, so kann das an der Ofenlackierung liegen, die noch nachhärtet. Normalerweise sollte aber bei Holz mit einer Restfeuchte von weniger als 20 Prozent nichts mehr qualmen, höchstens die Socken – dank angenehmer Strahlungswärme.

Wie vertraut manche Leute mit dem Feuermachen sind, kann man beispielsweise gut am Rheinufer beobachten. Neben angeschwemmtem Holz mit einer Restfeuchte von gut 80 Prozent werden hier auch PET-Flaschen, frisches Wiesengras und mitunter alte Socken verbrannt. Die Rauchsäulen in Düsseldorf sieht man dann noch in Köln. Oder umgekehrt. Möchten Sie Ihren offenen Kamin lange nutzen, ist "volles Rohr" der falsche Weg.

Brennholz-Aufbewahrung: Brennwert vs. Raummeter

Schon gewusst? Der Brennwert gibt die Wärmemenge an, die ein Stoff beim Verbrennen freisetzt. Ein Raummeter wiederum bezeichnet das übliche Handelsmaß für Feuerholz. Möchten Sie wissen, wie effektiv ein Holz verbrennt, müssen Sie die Angaben zum Brennwert in Kilowattstunde/Raummeter (kWh/rm) beachten. Ein Raummeter Holz umfasst übrigens einen Quader von Rundhölzern, die einen Meter lang sind und auf einer Fläche von 1 x 1 m zu einer Höhe von 1 m aufgestapelt sind. Der Raummeter ist bei der kWh-Angabe aussagekräftiger als das Gewicht, das von der stets unterschiedlichen Restfeuchte beeinflusst wird.

Der Brennwert pro Raummeter von Laubholz ist in den meisten Fällen höher als der von Nadelholz. Vor allem Eiche, Buche, Robinie, Esche oder Kastanie weisen mit über 2000 kWh/rm einen hohen Brennwert auf, Fichte dagegen verbrennt mit rund 1500 kWh/rm etwas energieärmer. Aber gerade bei einem Kaminofen geht es ja auch ums Flammenbild. Hier punkten Esche, Buche oder Birke, die zudem kaum Funken sprühen. Ganz im Gegensatz zur Fichte, die zwar schnell anbrennt und sich gut zum Anheizen nutzen lässt, aber durch einen hohen Harzanteil oft zu Funkenflug neigt.

Warum lagern Supermärkte Brennholz immer vor dem Laden?

Dieses Phänomen hat verschiedene Gründe: Brennholz lagern Supermärkte gerne draußen vor dem Laden, damit Kunden sofort sehen: "Oh, die verkaufen hier auch Brennholz?!" Denn zum erwarteten Sortiment gehört Feuerholz nicht. Wo sollte man Kaminholz auch im Laden einsortieren? Bei den Kerzen? Oder beim Brot? 

Außerdem nehmen die großen Säcke im Laden auch zu viel Platz weg. Deswegen lagern Supermärkte Kaminholz – aber auch Bricketts, Grillkohle und Streusalz draußen vor dem Eingang. Im Laden würde ein Riss im Gebinde auch schnell zu großer Verschmutzung führen. Auch das Risiko eines Brands wollen die Händler nicht eingehen. Zumal diese Waren nicht als besonders diebstahlgefährdet gelten, werden Brennholz & Co. meist vor dem Supermarkt gelagert.

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