Bohnen pflanzen

Bohnen pflanzen, pflegen und ernten

Buschbohnen, Dicke Bohnen, Feuerbohnen oder Stangenbohnen – die Hülsenfrüchte sind ein vielfältiger und gesunder Nährstofflieferant, der in keinem Gemüsebeet fehlen darf. Wir geben daher einen Überblick, wie Sie Bohnen pflanzen, pflegen und ernten.

Gärtner pflegt kleine Bohnenpflanzen
Foto: iStock / PaulMaguire
Auf Pinterest merken

Bohnen sind gesund. Sie enthalten viele Ballaststoffe, Kohlenhydrate und die Vitamine A, B und C. Das macht sie bei jeder Ernährungsweise zu einer Bereicherung im eigenen Garten und auf dem Teller. Besonders Vegetarier, Veganer und Menschen, die generell weniger Fleisch essen möchten, sollten auf das Gemüse keinesfalls verzichten. Sie enthält nämlich zahlreiche Proteine, die einen guten Ersatz für tierische Eiweiße darstellen.

Haben Sie sich dafür entschieden, Bohnen zu pflanzen, müssen Sie zunächst aus 700 verschiedenen Bohnen-Sorten auswählen. Die wichtigsten Sorten hierzulande sind jedoch Gartenbohnen, Dicke Bohnen und Feuerbohnen.

Welche Bohnen pflanzen?

Wenn in Deutschland von „Bohnen“ die Rede ist, ist für gewöhnlich die Gartenbohne (Phaseolus vulgaris), auch Grüne Bohne oder Schnittbohne genannt, gemeint. Zu dieser Sorte zählen auch die Buschbohne und die Stangenbohne. Diese unterscheiden sich hauptsächlich in ihrer Wuchsform. Während die Stangenbohne, wie der Name bereits vermuten lässt, eine Kletterpflanze ist, die bis zu vier Meter hoch wachsen kann, wächst die Buschbohne in die Breite und wird maximal einen halben Meter hoch.

Eng mit der Gartenbohne verwandt, ist die Feuerbohne. Sie wächst ähnlich hoch wie die Stangenbohne und bildet schöne rote Blüten, weshalb sie auch gerne als Sichtschutz verwendet wird. Ihre jungen Schoten sind essbar sowie ihre später reifenden Samen.

Eine weitere beliebte Bohnenart ist die Ackerbohne (Vicia faba). Sie ist unter anderem unter den Namen Dicke Bohne, Fava-, Puff-, Sau- und Pferdebohne bekannt. Sie ist nicht mit der Gartenbohne verwandt, sondern mit der Wicke. Im Gegensatz zur „grünen Bohne“ werden von der Ackerbohne lediglich die reifen Samen gegessen. Die Hülsen sind fest, haarig und somit ungenießbar.

Praxistipp: Stangenbohnen und Feuerbohnen benötigen eine Rankhilfe. Hierfür eignen sich spezielle Rankgitter aus dem Handel oder auch Bambusstangen. Diese können wie ein Zelt aufgebaut werden – drei bis fünf Stangen in einem Kreis mit einem Meter Durchmesser aufstellen und oben zusammenbinden.

Bohnen pflanzen: Tipps & Tricks

Bohnen sind anspruchslos und benötigen nicht viel Pflege, sofern man beim Pflanzen des Gemüses und bei der Wahl ihrer Nachbarn im Beet einige grundlegende Dinge beachtet.

Wann Bohnen pflanzen?

Die Bohnen sollten erst in die Erde, wenn definitiv kein Frost mehr folgt und der Boden einige Wochen Zeit hatte, sich ordentlich aufzuwärmen. Die Eisheiligen Mitte Mai sind hierfür der beste Zeitpunkt. Von Mitte Mai bis Mitte Juni können Sie die Bohnen pflanzen. Sinnvoll ist es, die geplanten Pflanzen in drei Gruppen einzuteilen und diese jeweils um 14 Tage versetzt einzupflanzen.

Da Bohnen einen sehr hohen Ertrag liefern, frisch aber nicht lange haltbar sind, verhindert man so, dass alle Bohnen gleichzeitig reifen. So erhält man über einen längeren Zeitraum frische Bohnen.

Bohnen pflanzen: Standort und Boden

Buschbohnen benötigen viel Platz und sollten daher in Reihen gepflanzt werden. Alle 15 cm kann ein Samen 3 cm tief in die Erde gesetzt werden. Bei mehreren Reihen sollte zwischen den Reihen mindestens 40 cm Platz sein. Stangenbohnen hingegen benötigen eine Rankhilfe. Am praktischsten haben sich hierfür Bambusstäbe erwiesen, die wie Zeltstäbe im Kreis angeordnet und an den oberen Enden zusammengebunden werden. Der Kreis sollte bei drei bis fünf Stangen mindestens einen Meter Durchmesser aufweisen.

Was den richtigen Standort betrifft sind Bohnen nicht sonderlich anspruchsvoll. Sie bevorzugen einen sonnigen Standort, wobei Buschbohnen auch im Halbschatten gut gedeihen. Stangenbohnen knicken außerdem leicht und sollten daher windgeschützt stehen. Der Boden sollte locker sein, damit die Bohnen tief wurzeln können. Stangenbohnen bevorzugen es außerdem humusreich.

Buschbohnen sind, wie bei Schwachzehrern üblich, sehr anspruchslos. Ein wenig Kompost sollten Sie vor dem Einpflanzen dennoch zugeben. Dann können die Bohnen auch problemlos drei Jahre lang am gleichen Standort eingepflanzt werden.

Reife Bohnen-Schoten
Bohnen liefern trotz wenig Pflege einen hohen Ertrag. Foto: iStock / Jeevan GB

Praxistipp: Weichen Sie die Bohnen vor dem Pflanzen einen halben Tag in Wasser ein. Das erleichtert das Keimen, sodass die Pflanzen schneller reifen können.

Bohnen pflanzen: „Milpa“-Beet

Ein bedeutender Punkt beim Pflanzen von Bohnen sind die Beetnachbarn. Seit Jahrhunderten bewährt, hat sich das so genannte „Milpa“-Beet, bestehend aus Bohnen, Kürbis und Mais. „Milpa“, was so viel bedeutet wie „das nahe Feld“, wurde bereits von den Maya kultiviert.

Durch diese Methode kann ein möglichst gesunder und großer Ertrag erzielt werden, der auch noch sämtliche Nahrungsbedürfnisse abdeckt. Mais ist ein guter Energielieferant, Bohnen liefern Proteine und Kürbisse enthalten viele Vitamine – so ist die Grundversorgung gesichert.

Die Pflanzen, die hierbei angepflanzt werden, ergänzen sich allerdings ebenfalls im Beet so perfekt, dass sie auch als „Die drei Schwestern“ bezeichnet werden. Der Mais dient den Bohnen als Rankhilfe, während die Kürbisse den Boden bedecken und das Wachstum von Unkraut verhindern. Die Bohnen verbessern derweil mit ihren Wurzeln die Bodenbeschaffenheit, da sie mithilfe von Bakterien Zucker in Luftstickstoff umwandeln, der im Boden gespeichert wird.

Praxistipp: Kommt ein „Milpa“-Beet nicht in Frage sind Gurken, Kohl, Sellerie, Radieschen und Kapuzinerkresse weitere gute Nachbarn für Bohnen. Mit anderen Schwachzehrern wie Rucola, Spinat oder Salat sollten sie hingegen nicht angepflanzt werden.

Bohnen im Topf pflanzen

Bohnen lassen sich auch problemlos im Kübel pflanzen. Da die Hülsenfrüchte allerdings sehr stark wurzeln, sollte das Pflanzgefäß entsprechend hoch und breit sein. Entscheiden Sie sich für Stangenbohnen, sollten Sie außerdem eine Sorte wählen, die nicht zu hoch wächst, dann steht dem Pflanzen im Topf nichts im Weg.

Sollten Sie die Wahl haben, ist es jedoch immer ratsamer, Bohnen im Feld zu pflanzen. Die bodenverbessernden Eigenschaften der Bohnenwurzeln sollten Sie sich nicht entgehen lassen, im Kübel gehen diese allerdings zum Großteil verloren.

Bohnen pflegen, gießen und düngen

Bohnen sind extrem anspruchslose Pflanzen. Die Keimlinge sollten Sie gut gießen und auch die erwachsenen Pflanzen dürfen im Sommer nicht austrocknen. Gießen Sie sie außerdem am besten morgens, da Bohnen sehr anfällig für Schnecken sind. Abends sollten sie daher nicht mehr nass sein, um der Schneckenplage möglichst zu entgehen. Dünger benötigen die Bohnen keinen.

Bohnenernte: So erkennen Sie die Reife

Etwa zwei bis drei Monate, nachdem Sie die Bohnen gepflanzt haben, wird es Zeit für die Ernte. Stangenbohnen benötigen die vollen drei Monate, während Buschbohnen schneller reifen, aber einen geringeren Ertrag liefern. Um festzustellen, ob die Bohnen reif sind, brechen Sie eine fleischige Hülse auf.

Ist die Bruchstelle glatt und das Innere schön saftig und grün, ist sie reif für die Ernte. Die Samen sollten von außen zudem nicht deutlich zu erkennen sein. Sind einige Bohnen bereits zu reif, können diese einfach an der Pflanze hängen bleiben, bis sie vertrocknen. So erhalten Sie kostenloses Saatgut für das kommende Jahr.

Praxistipp: Essen Sie niemals rohe Bohnen! Je nach Sorte enthalten sie Blausäure bzw. Phasin. Dies kann bereits nach dem Verzehr eines halbes Dutzend Bohnen zu Magen-Darm-Beschwerden führen. Zehn Minuten im kochenden Wasser zerstören die giftigen Substanzen weitgehend.

Bohnen richtig lagern

Bohnen liefern besonders gute Erträge, sodass man sich während der Ernte häufiger fragt, was man bloß mit den ganzen Bohnen machen soll. Haben Sie die Bohnenpflanzen in weiser Voraussicht zeitversetzt gepflanzt, stehen Sie zumindest nicht vor einem unüberwindbaren Berg an Bohnen.

Doch selbst eine Pflanze liefert häufig mehr Bohnen, als man auf die Schnelle verkochen kann oder gar möchte. Zwei bis Drei Tage halten die Bohnen im Kühlschrank, wenn sie in einem feuchten Tuch eingeschlagen werden. Den Rest können Sie problemlos einfrieren. Sie sind dann gut acht Monate haltbar. Die Bohnen können roh eingefroren werden. Damit sie nach dem Auftauen jedoch noch schön knackig sind, sollten Sie die Bohnen vor dem Einfrieren blanchieren.

Das könnte Sie auch interessieren ...